quarta-feira, 18 de dezembro de 2013

Wer da hat, dem wird gegeben

13. Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch istʹs gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber istʹs nicht gegeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat. Darum rede ich zu ihnen in Gleichnissen. Denn mit sehenden Augen sehen sie nicht und mit hörenden Ohren hören sie nicht; und sie verstehen es nicht. Und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die da sagt: Mit den Ohren werdet ihr hören und werdet es nicht verstehen; und mit sehenden Augen werdet ihr sehen und werdet es nicht erkennen. (Matthäus, XIII, 10 – 14).

14. Und er sprach zu ihnen: Seht zu, was ihr hört! Mit welchem Maß ihr meßt, wird man euch wieder messen, und man wird euch noch dazugeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, dem wird man auch das nehmen, was er hat. (Markus IV, 24 – 25).

15. „Wer da hat, dem wird gegeben.’’ Denkt tief über diese erhabene Lehre nach, welche euch oft widersprüchlich erscheint. Jener, welcher bekommen hat, ist derjenige, der im Besitz der Bedeutung des göttlichen Wortes ist. Er hat es ausschließlich bekommen, weil er versucht hat, würdig dafür zu sein und weil der himmlische Vater in Seiner barmherzigen Liebe die Bemühungen anregt, die sich zum Guten neigen. Diese dauerhaften, ständigen Bemühungen ziehen die Gnade Gottes an. Sie sind wie ein Magnet, das die fortschreitende Besserung anzieht ‐ der reichliche Segen ‐, der euch stärkt, um den heiligen Berg zu erklimmen, auf dessen Gipfel nach der Arbeit die Ruhe ist. 

„Dem wird man auch das nehmen, was er hat.’’ Nehmt dies als eine bildliche Gegenbehauptung. Gott nimmt von Seinen Geschöpfen nicht das Gute, das Er ihnen gewährt hat. Blinde, taube Menschheit! Breitet eure Intelligenz und euer Herz aus. Seht durch eueren Geist. Hört durch eure Seele und interpretiert nicht auf eine so grobe, ungerechte Weise die Worte Jesus, der die Gerechtigkeit Gottes vor eueren Augen erstrahlen ließ. Gott ist es nicht, Der dem wegnimmt, der wenig bekommen hat. Es ist der Geist selbst, weil verschwenderisch und sorglos, er weder bewahrt noch das vervielfacht, was er hat, indem er das ihm ans Herz gelegte Geschenk sich nicht befruchten lässt.

Derjenige, der das Feld nicht kultiviert, das durch seines Vaters Werk bearbeitet wurde und das er geerbt hat, sieht wie das Feld mit Unkraut überwuchert. Ist es dann sein Vater, welcher ihm die Ernte wegnimmt, die er nicht aufarbeiten wollte? Wenn er zulässt, dass die für die Saat bestimmten Sämlinge durch Mangel bei der Pflege des Feldes verdorren, ist es dann der Vater, den er dafür beschuldigen soll, weil sie nichts hervorgebracht haben? Nein. Statt denjenigen zu beschuldigen,‐als hätte er ihm die gegebene Gabe wieder genommen ‐, der für ihn alles vorbereitet hat, sollte er sich bei dem wirklichen Urheber seines Elends beklagen. Und sollte sich reuig und zielstrebig mutig an die Arbeit machen. Er sollte den unfruchtbaren Boden mit seiner Willensanstrengung bearbeiten; ihn tief mit der Hilfe der Reue und der Hoffnung pflügen; auf ihn vertrauensvoll den guten Samen, welcher vom schlechten getrennt wurde, säen; ihn mit seiner Liebe und seiner Nächstenliebe bewässern. Und Gott, Der Gott der Liebe und der Barmherzigkeit, wird dem geben, der schon bekommen hat. Und er wird dann seine Bemühungen mit Erfolg gekrönt sehen. Und ein Korn wird hunderte Körner hervorbringen und ein anderes tausende. Mut, Arbeiter! Nehmt eure Pflüge und Eggen! Pflügt eure Herzen; reißt aus ihnen das Unkraut aus! Säet den guten Samen, den Gott euch anvertraut und der Tau der Liebe wird Früchte der Nächstenliebe hervorbringen. 

- Ein geistiger Freund. 
Bordeaux, 1862.


Auszug aus dem Kapitel XVIII - Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

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