sexta-feira, 27 de dezembro de 2013

Die Letzten werden die Ersten sein

2. Der Arbeiter der letzten Stunde hat das Recht auf Lohn. Es ist aber erforderlich, dass er seinen guten Willen demjenigen gegenüber bewahrt, der ihm Arbeit gab und dass sein späterer Arbeitsbeginn nicht aus Faulheit oder Unwillen geschah. Er hat ein Recht auf Lohn, da er seit der Morgendämmerung erwartungsvoll auf den wartete, der ihn schließlich zur Arbeit rufen würde. Er war ein Arbeiter, dem nur Arbeit fehlte.

Wenn er allerdings die Arbeit zu jeder Tageszeit abgelehnt hätte; wenn er gesagt hätte: „Lass uns Geduld haben, ich liebe es mich auszuruhen; wenn die letzte Stunde schlägt, werde ich mich dann um den Taglohn kümmern. Was geht mich dieser Hausherr an, den ich weder kenne noch schätze! Je später, desto besser!“, würde er in diesem Falle, meine Freunde, nicht den Lohn der Arbeit, sondern den der Faulenzerei bekommen.

Und was wird aus demjenigen werden, der, statt einfach untätig zu bleiben, die für die Arbeit bestimmten Stunden mit Unfug vertrieben hat; der gegen Gott gelästert und das Blut seiner Brüder vergossen hat, Unfrieden innerhalb der Familien stiftete, ehrliche Menschen in den Ruin stürzte und die Unschuld missbrauchte? Und was wird schließlich aus demjenigen, der sich in alle Schande der Menschheit stürzte? Was wird aus ihm werden? Reicht es ihm denn, wenn er in der letzten Stunde sagt: „Herr, ich habe meine Zeit vergeudet, gib mir Arbeit solange es noch Tag ist, damit ich ein bisschen, ein kleines bisschen von meiner Aufgabe tue und gib mir den Lohn eines gutwilligen Arbeiters.“? Nein, so geschieht es nicht. Der Meister wird ihm sagen: Ich habe im Augenblick keine Arbeit für dich. Du hast deine Zeit verschwendet und das vergessen, was du gelernt hast. Du kannst nicht mehr auf meinem Weinberg arbeiten. Bemühe dich nun wieder zu lernen und wenn du eine bessere Gesinnung hast, dann suche mich und ich werde dir die Tore zu meinen weiten Ländereien öffnen, in denen du jederzeit arbeiten kannst.

Gute Spiritisten, meine sehr Lieben, ihr alle seid Arbeiter der letzten Stunde. Sehr hochmütig wäre derjenige, der sagen würde: „Ich habe meine Arbeit früh morgens angefangen und erst bei Sonnenuntergang werde ich sie beenden.“ Ihr seid alle gekommen, als ihr gerufen wurdet, einige früher, andere später, zur Reinkarnation, deren Ketten ihr tragt. Aber wie viele Jahrhunderte wiederholten sich schon, in denen euch der Meister zu seinem Weinberg rief, ohne dass ihr der Einladung gefolgt seid? Nun ist die Zeit gekommen, den Lohn in Empfang zu nehmen. Nutzt so gut ihr könnt, die Stunde, die euch noch übrig bleibt und vergesst nicht, dass eure Existenz, solange sie euch auch erscheinen mag, nicht mehr als ein kurzer Augenblick in der Unermesslichkeit der Zeit ist, welche die Ewigkeit für euch bildet.

- Constantin, Schutzgeist. 
Bordeaux, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XX - Die Arbeiter der letzten Stunden - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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