terça-feira, 31 de dezembro de 2013

Man erkennt den Baum an seinen Früchten

1. Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht trägt, und keinen faulen Baum, der gute Frucht trägt. Denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Man pflückt ja nicht Feigen von den Dornen, auch liest man nicht Trauben von den Hecken. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herzvoll ist, des geht der Mund über. (Lukas VI, 43 ‐ 45).

2. Seht euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte.Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. (Matthäus VII, 15 ‐ 20).

3. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, daß euch nicht jemand verführe. Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen. (...) 

Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen. Und weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden. (...)

Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus! oder da!, so sollt ihrʹs nicht glauben. Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und, große Zeichen und Wunder tun, so daß sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten. (Matthäus XXIV, 4 ‐ 5, 11 ‐ 13, 23 ‐ 24; Markus XIII, 5 ‐ 6, 21 ‐ 22).


Auszug aus dem Kapitel XXI - Es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

segunda-feira, 30 de dezembro de 2013

Die Arbeiter des Herrn

5. Die Zeit der Erfüllung der angekündigten Gegebenheiten zur Veränderung der Menschheit rückt näher. Glücklich werden diejenigen sein, die auf dem Feld Gottes ohne eigenes Interesse, nur bewegt von der Nächstenliebe, gearbeitet haben. Ihre Arbeitsgänge werden hundertfacher bezahlt, als sie es erwartet haben. Glücklich werden diejenigen sein, die ihren Geschwistern gesagt haben: „Geschwister, arbeiten wir zusammen und verbinden wir unsere Anstrengungen, damit der Herr bei seiner Ankunft das Werk vollendet finden kann.“ Denn der Herr wird zu diesen sagen: „Kommt zu mir, die ihr gute Diener seid; die ihr über eure Empfindlichkeiten und eure Auseinandersetzungen Ruhe gebracht habt, damit das Werk nicht darunter leiden musste.“ Unglücklich sind aber diejenigen, die durch ihren Unfrieden die Zeit der Ernte verschoben haben, da das Gewitter kommen wird und sie werden in dem Wirbelsturm weggerissen. In diesem Moment werden sie rufen: „Gnade, Gnade!“ Aber der Herr wird ihnen sagen: „Warum fleht ihr um Gnade, wenn ihr kein Mitleid mit eueren Brüdern hattet; wenn ihr es verweigert habt, ihnen die Hand auszustrecken; wenn ihr die Schwächeren erdrückt habt, anstatt ihnen zu helfen? Warum fleht ihr um Gnade, wenn ihr die Belohnung an dem irdischen Genuss und an der Befriedigung eueres Stolzes gesucht habt? Ihr habt eure Belohnung nacheueren Wünschen schon bekommen. Ihr habt nichts mehr zu verlangen. Denn die himmlischen Belohnungen sind für diejenigen, welche die irdischen Belohnungen nicht verlangt haben.“

Gott ist im Begriff, Seine treuen Diener einzuberufen. Und Er hat schon diejenigen aufgezeigt, die ihre Hingabe nur vortäuschen. Diese werden somit den Lohn der mutigen Diener an sich nicht reißen. Denn denjenigen, die nicht vor ihren Aufgaben zurücktreten werden, wird Gott die schwierigsten Anstellungen am großen Werk der Erneuerung durch den Spiritismus anvertrauen. Und diese Worte werden sich erfüllen: „So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.“ 

- Geist der Wahrheit.
Paris, 1862.


Auszug aus dem Kapitel XX - Die Arbeiter der letzten Stunden - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

domingo, 29 de dezembro de 2013

Die Mission der Spiritisten

4. Erkennt ihr jetzt nicht die Bildung eines Gewitters, das die alten Welten heimsucht und sie in nichts anderes als in die Summe der irdischen Ungerechtigkeit versetzen soll? Ach, preist den Herrn, ihr, die den Glauben an Seine erhabene Gerechtigkeit habt und die ihr die neuen Apostel des von oben durch prophetische Stimmen geoffenbarten Glaubens seid! Geht und verkündet die neue Lehre derReinkarnationund der Elevation der Geister nach der guten oder schlechten Ausführung ihrer Aufgaben und nach der Art und Weise, wie sie die irdischen Prüfungen ertragen haben.

Fürchtet euch nicht, Zungen wie Feuer sind auf eueren Häuptern verteilt. O wahre Spiritisten: Ihr seid Auserwählte Gottes! Geht und verkündet das himmlische Wort. Es ist an der Zeit, eure Sitten, eure Arbeiten und eure oberflächlichen Beschäftigungen für die Öffentlichkeitsarbeit des Spiritismus zu opfern. Geht und verkündet, die erhabenen Geister sind mit euch. Ihr werdet mit Sicherheit zu Personen sprechen, die das Wort Gottes nicht hören wollen. Denn dieses Wort lädt zur andauernden Selbstverleugnung ein. Verkündet die Uneigennützigkeit den Geizigen, die Enthaltsamkeit den Schlemmern, die Sanftmut den Haustyrannen und den eigenmächtigen Diktatoren: Verlorene Worte, ich weiß es. Das macht aber nichts! Es ist notwendig, den Boden mit euerem Schweiß zu benetzen, in den ihr säen werdet. Denn er wird keine Früchte ohne eure ununterbrochene Anstrengung mit dem Spaten und dem Pflug des Evangeliums tragen können. Geht hin und verkündet!

Ja, ihr alle, treuherzige Menschen, die ihr euch euerer Unvollkommenheit in Anbetracht der Welten des unendlichen Weltraums bewusst seid, geht auf die große Kampagne gegen das Unrecht und die Ungerechtigkeit. Geht und wendet euch vom Kult des goldenen Kalbs ab, der Tag für Tag sich ausdehnt. Geht, denn Gott führt euch! Einfache und unwissende Menschen, eure Zungen werden sich lösen und ihr werdet wie kein anderer Redner sprechen. Geht und verkündet, denn das aufmerksame Menschenvolk wird mit Freude eure tröstenden Worte der Brüderlichkeit, der Hoffnung und des Friedens aufnehmen.

Was bedeuten die Fallen, die euch auf euerem Wege gestellt sein werden! Nur die Wölfe fallen in die Wolfsfallen hinein, weil der Hirte weiß, wie er seine Schafe gegen den Schlächter verteidigen kann. Geht Menschen, die ihr groß seid vor Gott und glücklicher als Thomas, glaubt, ohne sehen zu wollen, und anerkennt die Tatsachen der Mediumschaft, selbst wenn durch euch selbst keine Kundgabe vermittelt wurde. Geht! Der Geist Gottes führt euch!

Schreitet nun vorwärts, eindrucksvolle Front aufgrund eueres Glaubens! Die größeren Truppenverbände der Ungläubigen werden sich vor euch, wie der Morgennebel mit dem ersten Sonnenschein, auflösen.

Der Glaube ist die Tugend, die Berge versetzt, sagte euch Jesus. Andererseits noch schwerer als die großen Berge, sind die Unreinheit und alle Laster aus dieser Unreinheit im Herzen der Menschen deponiert. Schreitet nun fort mit Mut, um diese Berge der Ungerechtigkeiten zu versetzen. Die zukünftigen Generationen sollen sie dann nur als Teile einer Legende kennen, genauso wie ihr nur ungenau die Zeiten vor den altertümlichen Zivilisationen kennt. 

Ja, die moralische und die philosophische Umwälzung wird sich in allen Orten der Welt ereignen. Es nähert sich die Stunde, in der das himmlische Licht über die zwei Welten  ausstrahlen wird.

Geht also und bringt das Wort Gottes zu den Größten, die es missachten werden; zu den Gelehrten, die Beweise verlangen werden und zu den Bescheidenen und Kleineren, die es annehmen werden. Denn, besonders unter den Märtyrern der Arbeit dieser irdischen Abbüßung, werdet ihr Glauben und Inbrunst finden. Geht, denn diese werden es mit Jubelgesang aufnehmen, sich dafür bedanken und Gott loben für den himmlischen Trost, den ihr ihnen anbietet. Und mit gesenktem Kopf werden sie Gott für die Leiden danken, die ihnen die Erde bereithält.

Rüstet eure Schar mit Zuversicht und Mut! An die Arbeit, denn der Pflug ist fertig, die Erde vorbereitet. Also beginnt zu pflügen! 

Geht und bedankt euch bei Gott für die glorreiche Aufgabe, die Er euch gewährt hat! Aber denkt nach, dass viele von denen, die zum Spiritismus berufen wurden, von dem Wege abgewichen sind. Seid aus diesem Grund vorsichtig, beobachtet eueren Kurs und folgt dem Weg der Wahrheit.

Frage: Wenn viele der zum Spiritismus Berufenen von dem Wege abgewichen sind, wie können wir dann diejenigen erkennen, die auf dem guten Weg sind?

Antwort: Ihr werdet sie durch die Prinzipien der wahren Nächstenliebe erkennen, die sie lehren und ausüben. Ferner werdet ihr sie durch die Zahl der Leidenden, die sie getröstet haben, erkennen; durch die Liebe, die sie dem Nächsten widmen und durch ihre Entsagung und ihre Selbstlosigkeit. Schließlich werdet ihr sie durch den Sieg ihrer Prinzipien erkennen. Denn Gott möchte, dass sich Sein Gesetz durchsetzt. Die Ihm Folgenden sind Seine Auserwählten und Er wird ihnen den Sieg ermöglichen. Die Fälscher des Geistes dieses Gesetzes, die aus ihm eine Stütze zur Befriedigung ihrer Eitelkeit und ihrer Habgier machen, werden indessen erdrückt. 

- Eraste, Schutzgeist des Mediums.
Paris, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XX - Die Arbeiter der letzten Stunden - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

sábado, 28 de dezembro de 2013

Gott segnet die Solidarität

3. Jesus bevorzugte die Bescheidenheit der Bilder. In seiner männlichen Ausdrucksweise sind die Propheten die Arbeiter der ersten Stunde. Moses und alle andere Vorläufer haben die verschiedenen Abschnitte des Fortschrittes kennzeichnet. Diese Epochen sind geprägt über die Jahrhunderte hindurch von den Aposteln, Märtyrern, den Kirchenvätern, den Weisen, den Philosophen und endlich von den Spiritisten. Jene, die zuletzt gekommen sind, waren trotzdem angekündigt und seit dem Kommen des Messias vorgesehen, sie werden also denselben Lohn bekommen. Was genauer gesagt bedeutet, sie werden einen größeren Lohn bekommen. Die zuletzt gekommenen Spiritisten nutzen die intellektuelle Arbeit ihrer Vorgänger, weil der Mensch, Erbe des Menschen sein soll, da ihre Arbeit und ihr Ergebnis kollektiv sind: Gott segnet die Solidarität. Und viele von denen aus der Antike sind übrigens heute wieder inkarniert oder werden morgen wieder für das Werk inkarnieren, das sie einst angefangen haben. Mehr als ein Patriarch, mehr als ein Prophet, mehr als ein Jünger von Christus und mehr als ein Verkünder des christlichen Glaubens, befinden sie sich unter uns. Sie erscheinen wieder besser aufgeklärt und entwickelt und arbeiten nicht an dem Fundament, sondern an der Kuppel des Gebäudes. Ihr Lohn wird somit verhältnismäßig zu dem Verdienst ihres Werkes sein.

Die wundervolle Lehre der Reinkarnation verewigt und präzisiert die spirituelle Nachkommenschaft. Der zur Verantwortung über seinen irdischen Auftrag gebetene Geist versteht die Aufeinanderfolge der unterbrochenen Aufgaben derart, dass die Aufgaben immer eine Fortsetzung darstellen. Er sieht und spürt, dass er die Gedanken seiner Vorgänger auf dem Weg wahrnimmt. Er beginnt noch einmal den Kampf, gereift durch die Erfahrung, um weiter vorwärts zu kommen. Und alle, die Arbeiter der ersten und der letzten Stunde, die sich der tiefen Gerechtigkeit Gottes wohl bewusst sind, beschweren sich nicht mehr, sondern lobpreisen Ihn.

Das ist einer der wahren Sinne dieser Parabel. Wie alle anderen, die Jesus, als er zum Volk redete, gebrauchte, beinhaltet sie den Keim der Zukunft und schließt auch unter allen Formen und unter allen Sinnbildern, die Verkündung der erhabenen Einheit, die alle Gegebenheiten des Universums harmonisiert, ein. Dieseversinnbildlicht schließlich auch die Bekanntgabe der Solidarität, die alle Wesen von heute, von der Vergangenheit und von der Zukunft miteinander verbindet. 

- Heinrich Heine (Geist).
Paris, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XX - Die Arbeiter der letzten Stunden - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

sexta-feira, 27 de dezembro de 2013

Die Letzten werden die Ersten sein

2. Der Arbeiter der letzten Stunde hat das Recht auf Lohn. Es ist aber erforderlich, dass er seinen guten Willen demjenigen gegenüber bewahrt, der ihm Arbeit gab und dass sein späterer Arbeitsbeginn nicht aus Faulheit oder Unwillen geschah. Er hat ein Recht auf Lohn, da er seit der Morgendämmerung erwartungsvoll auf den wartete, der ihn schließlich zur Arbeit rufen würde. Er war ein Arbeiter, dem nur Arbeit fehlte.

Wenn er allerdings die Arbeit zu jeder Tageszeit abgelehnt hätte; wenn er gesagt hätte: „Lass uns Geduld haben, ich liebe es mich auszuruhen; wenn die letzte Stunde schlägt, werde ich mich dann um den Taglohn kümmern. Was geht mich dieser Hausherr an, den ich weder kenne noch schätze! Je später, desto besser!“, würde er in diesem Falle, meine Freunde, nicht den Lohn der Arbeit, sondern den der Faulenzerei bekommen.

Und was wird aus demjenigen werden, der, statt einfach untätig zu bleiben, die für die Arbeit bestimmten Stunden mit Unfug vertrieben hat; der gegen Gott gelästert und das Blut seiner Brüder vergossen hat, Unfrieden innerhalb der Familien stiftete, ehrliche Menschen in den Ruin stürzte und die Unschuld missbrauchte? Und was wird schließlich aus demjenigen, der sich in alle Schande der Menschheit stürzte? Was wird aus ihm werden? Reicht es ihm denn, wenn er in der letzten Stunde sagt: „Herr, ich habe meine Zeit vergeudet, gib mir Arbeit solange es noch Tag ist, damit ich ein bisschen, ein kleines bisschen von meiner Aufgabe tue und gib mir den Lohn eines gutwilligen Arbeiters.“? Nein, so geschieht es nicht. Der Meister wird ihm sagen: Ich habe im Augenblick keine Arbeit für dich. Du hast deine Zeit verschwendet und das vergessen, was du gelernt hast. Du kannst nicht mehr auf meinem Weinberg arbeiten. Bemühe dich nun wieder zu lernen und wenn du eine bessere Gesinnung hast, dann suche mich und ich werde dir die Tore zu meinen weiten Ländereien öffnen, in denen du jederzeit arbeiten kannst.

Gute Spiritisten, meine sehr Lieben, ihr alle seid Arbeiter der letzten Stunde. Sehr hochmütig wäre derjenige, der sagen würde: „Ich habe meine Arbeit früh morgens angefangen und erst bei Sonnenuntergang werde ich sie beenden.“ Ihr seid alle gekommen, als ihr gerufen wurdet, einige früher, andere später, zur Reinkarnation, deren Ketten ihr tragt. Aber wie viele Jahrhunderte wiederholten sich schon, in denen euch der Meister zu seinem Weinberg rief, ohne dass ihr der Einladung gefolgt seid? Nun ist die Zeit gekommen, den Lohn in Empfang zu nehmen. Nutzt so gut ihr könnt, die Stunde, die euch noch übrig bleibt und vergesst nicht, dass eure Existenz, solange sie euch auch erscheinen mag, nicht mehr als ein kurzer Augenblick in der Unermesslichkeit der Zeit ist, welche die Ewigkeit für euch bildet.

- Constantin, Schutzgeist. 
Bordeaux, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XX - Die Arbeiter der letzten Stunden - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

quinta-feira, 26 de dezembro de 2013

Die Arbeiter der letzten Stunden

1. Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg. Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere müßig auf dem Markt stehen und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist. Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe. Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere und sprach zu ihnen: Was steht ihr den ganzen Tag müßig da? Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt. Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg. 

Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und fang an bei den letzten bis zu den ersten. Da kamen, die um die elfte Stunde eingestellt waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen. Als aber die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und auch sie empfingen ein jeder seinen Silbergroschen. Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn und sprachen: Diese letztenhaben nur eine Stunde gearbeitet, doch du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und Hitze getragen haben. 

Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein Freund, ich tu dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen? Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem letzten dasselbe geben wie dir. Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist? Siehst du scheel drein, weil ich so gütig bin? 

So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. (Matthäus XX, 1 ‐ 16).


Auszug aus dem Kapitel XX - Die Arbeiter der letzten Stunden - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

quarta-feira, 25 de dezembro de 2013

Der menschliche und der göttliche Glaube

12. Der Glaube ist das dem Menschen angeborene Gefühl im Hinblick auf sein zukünftiges Schicksal. Der Glaube ist das Bewusstsein über die unermesslichen Fähigkeiten, die in seinem Inneren, zunächst in latentem Zustand, als Keime angelegt sind. Diese soll er zum Sprießen bringen und sie durch die Tätigkeit seines Willens wachsen lassen.

Bis zur Gegenwart ist der Glaube nur von seiner religiösen Seite verstanden worden, weil Christus ihn als einen mächtigen Hebel angepriesen hat und die Menschen Christus ausschließlich als Führer von einer Religion angesehen haben. Christus, der materielle Wunder bewirkte, zeigte durch diese Wunder, was der Mensch kann, wenn er den Glauben hat, d. h.den Wunsch des Wollensund die Sicherheit, dass dieser Wunsch Befriedigung erwirken kann. Haben die Apostel nicht auch Wunder nach seinem Vorbild bewirkt? Waren diese Wunder nicht anders als natürliche Wirkungen, deren Ursachen die damaligen Menschen nicht kannten, die aber heute zum größten Teil erklärbar sind, und durch die Studie des Spiritismus und des Magnetismus ganz verständlich werden?

Der Glaube ist menschlich oder göttlich, je nachdem, wie der Mensch seine Fähigkeiten anwendet, zur Befriedigung seiner irdischen Bedürfnisse oder seines himmlischen und zukünftigen Strebens. Das Genie, das sich der Verwirklichung eines großen Ziels widmet, triumphiert aufgrund seines Glaubens, weil er überzeugt ist, dass er das anvisierte Ziel erreichen kann und erreichen soll. Diese Sicherheit verschafft ihm eine unermessliche Kraft. Der gute Mensch, der an seine himmlische Zukunft glaubt, wünscht sich seine Existenz mit schönen und edlen Tätigkeiten erfüllen zu können. Er schöpft aus seinem Glauben und aus der Überzeugung von der Glückseligkeit, die ihn erwartet, die notwendige Kraft und darüber hinaus werden Wunder der Nächstenliebe, der Frömmigkeit und der Uneigennützigkeit verwirklicht. Es gibt also mit dem Glauben keine negative Neigung, die man nicht besiegen könnte.

Der Magnetismus ist einer der größten Erweise der ausgeübten Glaubenskraft. Mittels des Glaubens heilt er und bewirkt eigenartige Phänomene, die früher als Wunder bezeichnet wurden.

Ich wiederhole: Der Glaube ist menschlich und göttlich. Wenn alle inkarnierten Menschen von ihrer inneren Kraft überzeugt wären und ihren Willen in den Dienst dieser Kraft stellen würden, wären sie in der Lage das zu verwirklichen, was man bis zum heutigen Tag als Wunderzeichen bezeichnet hat, die nichts anderes sind, als die Entwicklung von menschlichen Fähigkeiten. 

- Ein Schutzgeist.
Paris, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XIX - Der Glaube versetzt Berge - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

terça-feira, 24 de dezembro de 2013

Der Glaube, Ausgangspunkt der Hoffnung und der Nächstenliebe

11. Um nützlich zu sein, muss der Glaube aktiv sein ‐ er soll nicht erstarren. Vater aller Tugenden, die zu Gott führen, soll der Glaube wachsam die Entwicklung der von ihm gezeugten Kinder behüten.  

Die Hoffnung und die Nächstenliebe sind Folgen des Glaubens und bilden mit diesem eine untrennbare Dreifaltigkeit. Ist es nicht der Glaube, der uns die Hoffnung gibt, dass die Verheißungen des Herrn in Erfüllung gehen? Wenn ihr keinen Glauben habt, was erwartet ihr? Ist es nicht der Glaube, der die Liebe hervorruft? Denn, wenn ihr keinen Glauben habt, welche würde eure Dankbarkeit und folglich eure Liebe sein?

Als göttliche Inspiration, erweckt der Glaube alle edlen Instinkte, die den Menschen zum Guten führen. Der Glaube ist die Basis der Erneuerung. Deswegen ist es notwendig, dass diese Basis stark und dauerhaft sei. Denn, wenn der leichteste Zweifel sie zum Wanken bringt, was wird aus dem Gebäude werden, das ihr auf diese Basis baut? Errichtet folglich dieses Gebäude auf eine unverrückbare Basis. Sei euer Glaube stärker als die Sophisterei und die Spötterei der Ungläubigen. Jener Glaube, welcher der Lächerlichkeit des Menschen nicht widersteht, ist kein wahrer Glaube.

Der ehrliche Glaube ist mitreißend und übertragbar. Er überträgt sich auf Menschen, die ihn nicht hatten oder selbst auf andere, die ihn nicht haben wollen. Der wahre Glaube findet überzeugende Worte, welche die Seele berühren. Der Scheinglaube dagegen benutzt nur klangvolle Worte, welche die Menschen kalt und gleichgültig lassen, die diese Worte hören. Predigt durch das Beispiel eures Glaubens, um ihn den Menschen einzuflößen. Predigt durch das Beispiel eurer Taten, um ihnen den Verdienst des Glaubens zu veranschaulichen. Predigt durch eure unerschütterliche Hoffnung, um ihnen das Vertrauen zu zeigen, das die Menschen stärkt und sie in die Lage bringt, sich mit allen Schicksalsschlägen des Lebens zu konfrontieren.

Habt daher den Glauben mit seiner Schönheit und Güte, in seiner Reinheit und Vernunft. Nehmt aber nicht den Glauben ohne Erweis an, denn dieser ist ein blinder Sohn der Blindheit. Liebet Gott, aber wisset warum ihr Ihn liebet; glaubt an Seine Verheißungen, aber wisset warum ihr an sie glaubt; folgt unseren Ratschlägen, aber seid überzeugt von dem Ziel, das wir euch zeigen und von den Mitteln, die wir euch geben, um das zu erreichen. Glaubt und wartet, ohne nachzulassen. Die Wunder sind Werke des Glaubens.

- Joseph, Schutzgeist.
Bordeaux, 1862.


Auszug aus dem Kapitel XIX - Der Glaube versetzt Berge - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

segunda-feira, 23 de dezembro de 2013

Das Gleichnis vom verdorrten Feigenbaum

8. Und am nächsten Tag, als sie von Bethanien weggingen, hungerte ihn. Und er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da ging er hin, ob er etwas darauf fände. Und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit für Feigen. Da fing Jesus an und sprach zu ihm: Nun esse niemand mehr eine Frucht von dir in Ewigkeit! Und seine Jünger hörten das. (...) Und als sie am Morgen an dem Feigenbaum vorbeigingen, sahen sie, daß er verdorrt war bis zur Wurzel. Und Petrus dachte daran und sprach zu ihm: Rabbi, sieh, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott! Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Heb dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, daß geschehen werde, was er sagt, so wirdʹs ihm geschehen. (Markus XI, 12 ‐ 14 und 20 – 23).

9. Der verdorrte Feigenbaum ist das Symbol der Menschen, die nur dem Schein nach gut sind, aber in Wirklichkeit nichts Gutes produzieren. Er symbolisiert den Redner, der mehr Glanz als Festigkeit besitzt, dessen Worte einen oberflächlichen Firnis haben, so dass sie schön zum Hören sind, aber sie offenbaren nichts Wesentliches für das Herz, wenn man sie erforscht. Man fragt sich, nachdem man sie gehört hat, welchen Nutzen diese Worte haben. 

Dieser Baum symbolisiert auch alle Menschen, welche die Mittel haben, um nützlich zu sein, es aber nicht sind. Und er symbolisiert auch alle Utopien und alle leeren Systeme‐alle Lehren ohne eine solide Grundlage. Was da am meisten fehlt, ist der wahre Glaube, der erzeugende Glaube; der Glaube, der das Herz bewegt; in einem Wort: der Glaube, der Berge versetzt. Es sind dicht belaubte Bäume, die aber keine Früchte tragen. Daher verurteilt Jesus sie zur Unfruchtbarkeit, denn der Tag wird kommen, an dem sie bis hin zu den Wurzeln verdorren. Das bedeutet, dass alle Systeme, alle Lehren, die nichts zur Verbesserung der Menschheit beigetragen haben, in ein Nichts zerfallen werden und dass alle Menschen, die absichtlich nicht nützlich waren und die alle Möglichkeiten, die sie hatten, nicht in Taten umgesetzt haben, wie der verdorrte Feigenbaum behandelt werden.


10. Die Medien sind die Dolmetscher der Geistwesen. Sie ersetzen den Geistern die fehlenden stofflichen Organe, durch die, die Geister Kundgaben vermitteln können. Sie sind deswegen mit Eigenschaften zu diesem Zweck geboren. In diesen Zeiten von sozialer Erneuerung haben sie eine besondere Sendung: Sie seien Bäume, die ihre Geschwister mit geistiger Nahrung versorgen sollen. Sie vermehren sich in der Anzahl, damit die Nahrung im Überfluss vorhanden sei. Sie sind überall verteilt, in allen Ländern, in allen Gesellschaftsschichten; unter den Reichen und unter den Armen, unter den Großen wie unter den Kleinen, damit sie an keinem Platz fehlen und dies als Nachweis für die Menschen dienen mag, dassalle berufen sind. Wenn sie dennoch diese wertvolle Fähigkeit von dem vorgesehenen Ziel entfernen; wenn sie diese bei belanglosen und schädlichen Sachen anwenden; wenn sie diese in den Dienst materialistischer Interessen stellen; wenn sie statt gesunder Früchte, schlechte Früchte geben; wenn sie sich weigern, diese mediumistische Fähigkeit zum Wohle der anderen zu nutzen und wenn sie diese schließlich nicht zur eigenen Verbesserung anwenden, dann sind sie wie der verdorrte Feigenbaum. Gott wird ihnen dann diese Fähigkeit entnehmen, die in ihren Händen ungenutzt blieb: Der Samen, den sie nicht zu säen wussten. Er es wird außerdem zulassen, dass diese Medien den böswilligen Geistern ausgeliefert sein werden. 

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XIX - Der Glaube versetzt Berge - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

domingo, 22 de dezembro de 2013

Bedingung des unerschütterlichen Glaubens

6. Von dem religiösen Standpunkt aus gesehen, ist der Glaube die Gläubigkeit an spezifischen Dogmen, welche die verschiedenen Religionen begründen. Jede von ihnen hat eigene Glaubenssätze. Unter diesem Aspekt kann der Glaubewohlüberlegtoderblindsein. Der blinde Glaube untersucht nichts, nimmt ohne Prüfung sowohl das Falsche als auch das Wahrhaftige an und stößt bei jedem Schritt gegen die Offenkundigkeit und die Vernunft. Der Glaube in einer exzessiven Form verursacht denFanatismus. Wenn der Glaube sich auf den Irrtum stützt, zerbröckelt er früher oder später. Und nur der Glaube, der sich auf die Wahrheit stützt, sichert die Zukunft. Denn er fürchtet sich vor dem Fortschritt des Lichtes nicht. Er weiß, dassalles, was in der Dunkelheit wahrhaftig ist, es auch unter Tageslicht ist.Jede Religion beansprucht für sich die exklusive Wahrheit zu besitzen, würde sieden blinden Glauben einer bestimmten Glaubensfrage vorziehen. Dies bedeutet, sie erweist sich als unfähig, das Recht für sich zu beanspruchen.

7. Im Allgemeinen sagt man, dassder Glaube sich nicht erzwingen lässt. Viele Menschen sagen daher, dass sie nicht schuldig sind, wenn sie keinen Glauben haben. Ohne Zweifel kann der Glaube nicht verschrieben werden oder noch genauer ausgedrückt:Glaube kann man nicht erzwingen.Nein, er kann nicht erzwungen werden. Den findet man. Und es gibt keinen Menschen, auch unter den Abgeneigtesten nicht, der gänzlich verhindert ist, ihn zu finden. Wir sprechen von grundlegender spiritueller Wahrheit und nicht von diesem oder jenem spezifischen Glauben. Es ist nicht gegeben, dass der Glaube zu den Menschen geht, sondern sie müssen zu dem Glauben kommen, und wenn sie ihn aufrichtig suchen, werden sie ihn finden. Ihr könnt euch sicher sein, dass diejenigen, die sagen: „Wir wollen nichts anders als glauben, aber können nicht...“ nur Lippenbekenntnisse machen und nicht mit dem Herzen reden, weil sie ihre Ohren zustopfen, indem sie so etwas sagen. Die Beweise sind jedenfalls reichlich um sie herum. Warum weigern sie sich, diese zu sehen? Bei manchen ist es Sorglosigkeit, bei anderen Angst, gezwungen zu werden, ihre Angewohnheiten zu ändern. Bei den meisten Menschen ist es der Stolz, der sich weigert, eine höhere Macht anzuerkennen, weil es dann notwendig wäre, sich ihr zu beugen.

Bei gewissen Menschen scheint der Glaube in einer Weise angeboren zu sein und ein Funke genügt, um ihn zu entfachen. Diese Leichtigkeit, die spirituelle Wahrheit aufzunehmen, ist ein deutliches Zeichen von vergangenen Fortschritten. Für andere Personen dagegen ist die Schwierigkeit, mit der sie den Glauben aufnehmen, ein nicht weniger deutliches Zeichen von in‐Rückstand‐sich‐befindender‐Natur. Die Ersten haben schon geglaubt und den Glauben verstanden. Sie bringen bei ihrer Wiedergeburtdie Intuition von dem mit, was sie wissen: Ihre Erziehung ist vollendet. Die Zweiten haben noch alles zu lernen: Ihre Erziehung muss noch vollendet werden. Aber sie wird vollendet werden, wenn nicht in dieser Existenz, dann in einer anderen.

Es ist beim Widerstand des Ungläubigen notwendig zu bemerken, dass es oft weniger an ihm selbst liegt als vielmehr an der Art, wie man ihm die Sachen präsentiert. Zum Glauben benötigt man eine Basis. Diese Basis ist das vollkommene Verständnis dessen, woran man glauben soll. Es reicht nicht zusehen,umzuglauben;manmussesverstehen. Der blinde Glaube gehört nicht mehr diesem Jahrhundert an. Da es gerade das Dogma des blinden Glaubens ist, das heute die größte Zahl von Ungläubigen verursacht. Es will Zwang ausüben und verlangt die Ablehnung einer der wertvollsten Eigenschaften des Menschen: die Überlegung und der freie Wille. Und besonders gegen diesen Glauben sträubt sich der Ungläubige. Denn dieser kann noch weniger erzwungen werden. Indem dieser blinde Glaube auch keine Überprüfung akzeptiert, hinterlässt er im Geiste eine Leere, die Zweifel hervorruft. Der wohlüberlegte Glaube hingegen, der sich auf Tatsachen und auf Logik stützt, hinterlässt keinen Schatten. Man glaubt, weil man sich sicher ist und man kann sich nur der Sache sicher sein, die man verstanden hat. Das ist der Grund, warum dieser Glaube unerschütterlich bleibt.Denn unerschütterlicher Glaube ist nur solcher, der sich der Vernunft in allen menschlichen Zeiten gegenüberstellt.

Zu diesem Ergebnis führt der Spiritismus, der, immer dann wenn er keinen systematischen und interessierten Widerstand findet, über die Ungläubigkeit triumphiert. 

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XIX - Der Glaube versetzt Berge - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

sexta-feira, 20 de dezembro de 2013

Die Kraft des Glaubens

1. Und als sie zu dem Volk kamen, trat ein Mensch zu ihm, fiel ihm zu Füßen und sprach: Herr, erbarme dich über meinen Sohn! denn er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden; er fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser; und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihm nicht helfen.  Jesus aber antwortete und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch erdulden? Bringt ihn mir her! Und Jesus bedrohte ihn; und der böse Geist fuhr aus von ihm, und der Knabe wurde gesund zu derselben Stunde. Da traten seine Jünger zu ihm, als sie allein waren, und fragten: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Er aber sprach zu ihnen: Wegen eures Kleinglaubens. Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein. (Matthäus XVII, 14 ‐ 20).

2. Im wahrsten Sinne des Wortes ist es richtig, dass das Vertrauen auf die eigene Kraft es möglich macht, materielle Aufgaben zu erledigen, die wir, wenn wir an uns zweifeln würden, nicht bewältigen könnten. Aber hier ist es notwendig, diese Worte einzig und allein in moralischem Sinne zu verstehen. Die von dem Glauben versetzten Berge sind die Schwierigkeiten, die Widerstände, die Böswilligkeit. In einem Wort, all das, mit dem der Mensch konfrontiert wird, auch wenn es sich um ein bestes Vorhaben handelt. Die Vorurteile in unserem Alltag, das materielle Interesse, der Egoismus, die Blindheit des Fanatismus, die stolzen Leidenschaften sind ebenfalls noch weitere Berge, die den Weg von jedem blockieren, der für den Fortschritt der Menschheit arbeitet. Der unerschütterliche Glaube gibt Beharrlichkeit, Energie und die Mittel zur Überwindung der Hindernisse, sowohl in den kleinen als auch in den großen Dingen. Der unbeständige Glaube verursacht dagegen Unsicherheit und Zweifel, von diesen sich die Gegner bedienen, gegen die man angehen muss. Der unbeständige Glaube sucht die Mittel zum Sieg nicht, da er nicht überzeugt ist, gewinnen zu können.

3. Eine andere Bedeutung des Wortes„Glaube“ ist das Vertrauen, das man auf die Verwirklichung von etwas hat, die Gewissheit, an ein Ziel zu kommen. Dieser Glaube verleiht eine Art Geistesklarheit, die es ermöglicht, gedanklich im Voraus das gewählte Ziel und die Mittel, es zu erreichen, zu sehen. Das bewirkt für denjenigen, der diesen Glauben hat, gewissermaßen mit sicherem Tritt vorwärts zu gehen. In dem einen wie in dem anderen Fall kann der Glaube große Dinge zu Stande bringen. 

Der wahre und aufrichtige Glaube ist immer ruhig und verleiht die Geduld, warten zu können, weil er, gestützt auf die Vernunftbegabung und auf das Verständnis der Dinge, sich sicher ist, das Ziel zu erreichen. Dabei spürt der unsichere Glaube seine eigene Schwäche. Er wird unbeherrscht, wenn er von Interessen angetrieben wird und meint, die ihm fehlende Kraft durch Gewalt ausgleichen zu können. Die Ruhe in dem Kampf ist dagegen immer ein Zeichen von Stärke und Vertrauen, während die Gewalt, im Gegenteil, ein Beweis der Schwäche und der Verzweiflung an sich selbst ist. 

4. Es ist notwendig, den Glauben nicht mit Arroganz zu verwechseln. Der wahre Glaube verbündet sich mit Demut. Wer ihn besitzt, schenkt Gott mehr Vertrauen als sich selbst, weil er weiß, dass er ein einfaches Instrument in dem Willen Gottes ist und nichts ohne Ihn tun kann. Deshalb kommen die guten Geistwesen ihm zu Hilfe. Arroganz ist weniger Glaube und mehr Stolz und wird früher oder später, mit Enttäuschungen und Niederlagen bestraft.

5. Die Kraft des Glaubens zeigt eine direkte und besondere Anwendung durch die magnetische Wirkung. Dank dem Glauben wirkt der Mensch auf die Fluida, das universelle Agens und verändert seine Beschaffenheit. Dadurch gibt er ihnen sozusagen einen zwingenden Anstoß. So geschieht, dass, wer neben einer gewöhnlichen großen fluidalen Kraft dazu auch einen starken Glauben verbindet, bloß kraft seines Willens zum Guten gerichtet, diese außergewöhnlichen Phänomene von Heilungen und anderen bewirken kann, die in der Vergangenheit für Wunderzeichen gehalten wurden, aber, die nichts anders sind, als die Folgen eines Naturgesetzes. Aus diesem Grund sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr andere nicht geheilt habt, ist es Mangel an Glauben.  

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XIX - Der Glaube versetzt Berge - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

quinta-feira, 19 de dezembro de 2013

Man erkennt den Christen an seinen Taten

16. „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: „Herr, Herr!“ in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“

So hört diese Worte des Meisters, ihr alle, die ihr die Spiritistische Lehre zurückweist als Teufelswerk! Öffnet eure Ohren, denn die Zeit ist gekommen, um zu hören!

Wird es ausreichend sein, die Livree des Herrn zu tragen, um Sein treuer Diener zu sein? Genügt es zu sagen: „Ich bin ein Christ“, um Christus zu folgen? Sucht die wahren Christen und ihr werdet sie erkennen an ihren Taten. „Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht trägt und keinen faulen Baum, der gute Frucht trägt.“ (...) „Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und in das Feuer geworfen.“ So die Worte des Meisters. Jünger von Christus, versucht sie gut zu verstehen! Welche Früchte soll der Baum des Christentums tragen; jener starke Baum, dessen dicht belaubte Zweige mit ihrem Schatten einen Teil der Erde bedecken, die aber noch nicht all diejenigen schützen, die sich um ihn herum versammeln sollen? Die Früchte des Baumes des Lebens sind von solchem Leben, solcher Hoffnung und solchem Glauben. Das Christentum verkündet weiter diese himmlischen Tugenden, so wie es diese seit vielen Jahrhunderten bereits verkündet. Es versucht, seine Früchte zu verteilen, aber wohl wenige nehmen sie auch an! Der Baum ist immer gut, aber die Gärtner sind schlecht. Sie haben versucht, den Baum nach ihren Ideen zu verformen und nach ihrer Zweckmäßigkeit zuzuschneiden. Dafür haben sie ihn geschnitten, verkleinert und entstellt. Ihre unfruchtbaren Zweige geben keine schlechten Früchte mehr, weil sie gar keine mehr erzeugen. Der erschöpfte Wanderer, der unter seinem Schatten Schutz sucht und auf der Suche nach der Frucht der Hoffnung ist, die ihm Kraft und Mut geben soll, findet nur vertrocknete Zweige, die schlechtes Wetter voraussagen. Umsonst verlangt er die Frucht des Lebens vom Baum des Lebens. Von ihm fallen die Blätter vertrocknet; sosehr hat der Mensch den Baum manipuliert, dass er nun verkümmert ist. 

So öffnet eure Ohren und Herzen meine geliebten Kinder! Pflegt den Baum des Lebens, dessen Früchte das ewige Leben ermöglicht. Derjenige, der ihn gepflanzt hat, lädt euch ein, ihn mit Liebe zu pflegen, denn ihr werdet sehen, dass er reichliche Ernte von der himmlischen Frucht geben wird. Lasst diesen Baum so, wie ihn Christus euch gegeben hat, entstellt ihn nicht. Sein riesiger Schatten möchte sich ausbreiten über das ganze Universum, schneidet ihm nicht die Zweige. Seine freigiebigen Früchte fallen in Massen, um dem beeinträchtigten Wanderer zu dienen, der zu seinem Ziel kommen möchte. Sammelt die Früchte nicht, um sie aufzubewahren oder verfaulen zu lassen, ohne Nutzen für irgendjemanden. „Es sind viele berufen, aber wenige auserwählt.“ Es gibt die Räuber des Brotes des Lebens, wie es sie auch oft bei dem materiellen Brot gibt. Ordnet euch nicht unter ihnen ein; der Baum, der gute Früchte trägt, will diese an alle geben. Geht daher und sucht die Notleidenden, führt sie unter die Zweige des Baumes und teilt mit ihnen den Schutz, den er euch anbietet. „Man erntet nicht die Trauben von Dornenbüschen.“ Meine Brüder, entfernt euch somit von denen, die euch rufen, um die Steine auf dem Weg zu zeigen und folgt denen, die euch zu den Schatten am Baume des Lebens führen.

Der himmlische Erlöser, der Gerechte im wahrsten Sinne des Wortes sagte, und seine Worte werden nicht vergehen: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: ,Herr, Herr!‘ in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“

Möge der Herr des Segens euch segnen; möge der Gott des Lichtes euch erleuchten; möge der Baum des Lebens euch reichlich seine Früchte anbieten! Glaubt und betet!

- Simeon (Geist).
Bordeaux, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XVIII - Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

quarta-feira, 18 de dezembro de 2013

Wer da hat, dem wird gegeben

13. Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch istʹs gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber istʹs nicht gegeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat. Darum rede ich zu ihnen in Gleichnissen. Denn mit sehenden Augen sehen sie nicht und mit hörenden Ohren hören sie nicht; und sie verstehen es nicht. Und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die da sagt: Mit den Ohren werdet ihr hören und werdet es nicht verstehen; und mit sehenden Augen werdet ihr sehen und werdet es nicht erkennen. (Matthäus, XIII, 10 – 14).

14. Und er sprach zu ihnen: Seht zu, was ihr hört! Mit welchem Maß ihr meßt, wird man euch wieder messen, und man wird euch noch dazugeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, dem wird man auch das nehmen, was er hat. (Markus IV, 24 – 25).

15. „Wer da hat, dem wird gegeben.’’ Denkt tief über diese erhabene Lehre nach, welche euch oft widersprüchlich erscheint. Jener, welcher bekommen hat, ist derjenige, der im Besitz der Bedeutung des göttlichen Wortes ist. Er hat es ausschließlich bekommen, weil er versucht hat, würdig dafür zu sein und weil der himmlische Vater in Seiner barmherzigen Liebe die Bemühungen anregt, die sich zum Guten neigen. Diese dauerhaften, ständigen Bemühungen ziehen die Gnade Gottes an. Sie sind wie ein Magnet, das die fortschreitende Besserung anzieht ‐ der reichliche Segen ‐, der euch stärkt, um den heiligen Berg zu erklimmen, auf dessen Gipfel nach der Arbeit die Ruhe ist. 

„Dem wird man auch das nehmen, was er hat.’’ Nehmt dies als eine bildliche Gegenbehauptung. Gott nimmt von Seinen Geschöpfen nicht das Gute, das Er ihnen gewährt hat. Blinde, taube Menschheit! Breitet eure Intelligenz und euer Herz aus. Seht durch eueren Geist. Hört durch eure Seele und interpretiert nicht auf eine so grobe, ungerechte Weise die Worte Jesus, der die Gerechtigkeit Gottes vor eueren Augen erstrahlen ließ. Gott ist es nicht, Der dem wegnimmt, der wenig bekommen hat. Es ist der Geist selbst, weil verschwenderisch und sorglos, er weder bewahrt noch das vervielfacht, was er hat, indem er das ihm ans Herz gelegte Geschenk sich nicht befruchten lässt.

Derjenige, der das Feld nicht kultiviert, das durch seines Vaters Werk bearbeitet wurde und das er geerbt hat, sieht wie das Feld mit Unkraut überwuchert. Ist es dann sein Vater, welcher ihm die Ernte wegnimmt, die er nicht aufarbeiten wollte? Wenn er zulässt, dass die für die Saat bestimmten Sämlinge durch Mangel bei der Pflege des Feldes verdorren, ist es dann der Vater, den er dafür beschuldigen soll, weil sie nichts hervorgebracht haben? Nein. Statt denjenigen zu beschuldigen,‐als hätte er ihm die gegebene Gabe wieder genommen ‐, der für ihn alles vorbereitet hat, sollte er sich bei dem wirklichen Urheber seines Elends beklagen. Und sollte sich reuig und zielstrebig mutig an die Arbeit machen. Er sollte den unfruchtbaren Boden mit seiner Willensanstrengung bearbeiten; ihn tief mit der Hilfe der Reue und der Hoffnung pflügen; auf ihn vertrauensvoll den guten Samen, welcher vom schlechten getrennt wurde, säen; ihn mit seiner Liebe und seiner Nächstenliebe bewässern. Und Gott, Der Gott der Liebe und der Barmherzigkeit, wird dem geben, der schon bekommen hat. Und er wird dann seine Bemühungen mit Erfolg gekrönt sehen. Und ein Korn wird hunderte Körner hervorbringen und ein anderes tausende. Mut, Arbeiter! Nehmt eure Pflüge und Eggen! Pflügt eure Herzen; reißt aus ihnen das Unkraut aus! Säet den guten Samen, den Gott euch anvertraut und der Tau der Liebe wird Früchte der Nächstenliebe hervorbringen. 

- Ein geistiger Freund. 
Bordeaux, 1862.


Auszug aus dem Kapitel XVIII - Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

terça-feira, 17 de dezembro de 2013

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen

10. Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kennt, hat aber nichts vorbereitet, noch nach seinem Willen getan, der wird viel Schläge erleiden müssen. Wer ihn aber nicht kennt und getan hat, was Schläge verdient, wird wenig Schläge erleiden. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. (Lukas XII, 47 – 48).

11. Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, damit, die nicht sehen, sehend werden, und die sehen, blind werden. Das hörten einige der Pharisäer, die bei ihm waren, und fragten ihn: Sind wir denn auch blind? Jesus sprach zu ihnen: Wärt ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; weil ihr aber sagt: Wir sind sehend, bleibt eure Sünde. (Johannes IX, 39 ‐ 41).

12. Diese Grundsätze finden ihre Anwendung besonders in den Unterweisungen der Geister. Wer die Lehre Christi kennt, ist sicherlich belastet, wenn er sie nicht praktiziert. Und dennoch, abgesehen davon, dass das Evangelium, das diese Lehre beinhaltet, nur unter den christlichen Religionsgemeinschaften verbreitet ist, gibt es unter diesen Menschen viele, welche die Texte nicht lesen und unter denen, die diese lesen, gibt es viele andere, die sie nicht verstehen! Daraus ergibt sich, dass selbst die Worte Christi für die größte Mehrheit verloren gehen.

Die Lehre der Geister, die diese Grundsätze unter verschiedenen Formen wiedergeben, die diese Worte verarbeiten und erklären, um sie für alle erreichbar zu machen, haben die Besonderheit, nicht begrenzt zu sein. Jeder Einzelne, gebildet oder ungebildet, gläubig oder ungläubig, Christ oder nicht Christ kann sie empfangen, da sich die Geister überall mitteilen. Keiner, der sie bekommen hat, direkt oder durch andere, kann Ignoranz vortäuschen oder sich mit seinem Mangel an Unterrichtung oder mit der Verborgenheit der Sinnbilder entschuldigen. Wer dann diese Lehre nicht, um sich zu bessern, gebraucht, wer sie nur als kuriose und interessante Sache bewundert, ohne dass sein Herz berührt wird, wer sich nicht weniger belanglos, weniger stolz, weniger egoistisch macht und weniger den materiellen Gütern zugetan ist, noch ein besserer Mensch zu seinem Nächsten ist, der ist umso mehr belastet. Denn er hätte mehr Mittel gehabt, um die Wahrheit kennen zu lernen. 

Jene Medien, die guten Kundgaben erhalten, sind noch tadelnswerter, wenn sie in der Böswilligkeit verbleiben, denn sie schreiben oft ihre eigene Verurteilung. Denn wenn diese nicht aufgrund ihres Stolzes blind wären, würden sie erkennen, dass die Geister sich an sie selbst wenden. Anstatt die Unterrichtung, die sie schreiben oder die sie durch andere geschrieben bekommen, selbst anzuwenden, besteht ihr einziger Gedanke darin, diese für die anderen zu verwenden. Das gibt die Worte von Jesus wieder: „Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?“

Durch diese Worte: „Wärt ihr blind, so hättet ihr keine Sünde.“ versichert Jesus, dass die Last im Verhältnis zu den Kenntnissen steht, die jemand besitzt. So vermochten nun die Pharisäer die Gebildetsten ihres Landes zu sein, was sie auch in der Tat waren. Das ließ sie zu den Tadelswertesten vor Gottes Augen werden;‐ vielmehr als das ungebildete Volk. Und so ist es auch heute noch.

Den Spiritisten wird demgemäß viel abverlangt, denn sie haben viel bekommen. Aber auch denen, welche die Lehre gut genutzt haben, wird viel gegeben.

Der erste Gedanke jedes aufrichtigen Spiritisten muss sein, in den von den Geistern gegebenen Ratschlägen nach etwas, das ihn betreffen könnte, zu suchen.

Der Spiritismus kommt, um die Anzahl derGerufenenzu vervielfältigen und durch den Glauben, den er verleiht, wird er auch die Anzahl der Auserwählten mehrfach erhöhen.

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XVIII - Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

segunda-feira, 16 de dezembro de 2013

Die zur mir sagen: „Herr, Herr!“

6. Es werden nicht alle, die zu mir sagen: „Herr, Herr!“ in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: „Herr, Herr!“ haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter! (Matthäus VII, 21 ‐ 23). 

7. Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Ruin war groß. (Matthäus VII, 24 ‐ 27; Lukas VI, 46 – 49).

8. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. (Matthäus V, 19).

9. Alle, die sich zur Mission von Jesus bekennen, sagen: „Herr, Herr!“ Aber wozu hilft es, ihn „Meister“ oder „Herr“ zu nennen, wenn man seine Gebote nicht befolgt? Sind sie es Christen, die ihn durch ihre äußeren Taten der Devotion ehren und gleichzeitig ihn für den Egoismus, für den Stolz, für die Gier und für alle ihre Leidenschaften opfern? Sind seine Jünger diejenigen, die betend durch die Tage gehen, aber sich weder besser, noch mildtätiger, noch nachsichtiger ihren Nächsten gegenüber zeigen? Nein, weil sie, wie die Pharisäer, das Gebet auf den Lippen haben, statt im Herzen. Durch die Form verschaffen sie sich Achtung vor den Menschen, jedoch nicht vor Gott. Und vergeblich werden sie zu Jesus sagen: „Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in Deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in Deinem Namen viele Wunder getan?“ Er wird ihnen entgegnen: „Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter! Die ihr ungerecht handelt, die ihr mit eueren Taten verleugnet, was ihr mit den Lippen sprecht, die ihr eueren Nächsten verleumdet, die ihr die Witwen ausplündert und Ehebruch begeht. Geht fort von mir, ihr, deren Herz Hass und Gift destilliert; die ihr das Blut euerer Brüder in meinem Namen vergießt; die ihr Tränen verursacht, anstatt sie zu trocknen. Für euch wird es Heulen und Zähneknirschen geben, denn das Reich Gottes ist für die Sanftmütigen, Demütigen und Mildtätigen. Erwartet nicht, euch der Gerechtigkeit Gottes mit der Vielfältigkeit euerer Worte und eueres Kniefalls zu entziehen. Der einzige für euch offene Weg, um Seine Gnade zu erlangen, ist der, das Gesetz der Liebe und der Nächstenliebe aufrichtig zu praktizieren.“ 

Die Worte Jesu sind ewig, denn sie sind die Wahrheit. Sie sind nicht nur die Obhut des himmlischen Lebens, sondern auch die Sicherheitsmaßnahme des Friedens, der Ruhe und der Stabilität in den irdischen Dingen. Deswegen werden alle menschlichen, politischen, sozialen und religiösen Institutionen, die sich auf diese Worte berufen, wie das auf Felsen erbaute Haus beständig sein. Die Menschen werden diese Institutionen erhalten, weil sie mit ihnen glücklich sein werden. Jene Institutionen, die jedoch eine Verletzung dieser Worte anrichten, werden wie das auf Sand erbaute Haus sein. Der Wind der Erneuerung und der Fluss des Fortschrittes werden es wegtragen.

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XVIII - Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

domingo, 15 de dezembro de 2013

Die enge Pforte

3. Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sindʹs, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sindʹs, die ihn finden! (Matthäus VII, 13 ‐ 14).

4. Es sprach aber einer zu ihm: Herr, meinst du, daß nur wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt darum, daß ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werdenʹs nicht können. Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf! Dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Straßen hast du gelehrt. Und er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter! 

Da wird Heulen und Zähneklappern sein, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen. Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein. (Lukas, XIII, 23 ‐ 30).

5. Breit ist die Pforte des Verderbens, weil die niederen Leidenschaften zahlreich sind und der schlechte Weg von der Überzahl betreten wird. Schmal ist dagegen die Rettungspforte, denn der Mensch, der sie durchschreiten will, muss sich anstrengen, um seine niederen Neigungen zu überwinden. Damit finden sich wenige ab. Dies ist eine Ergänzung der Maxime: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.“

Dies ist der Zustand der Menschheit auf Erden. Denn auf der Erde, als eine Welt der Abbüßungen, herrscht die Bosheit vor. Wenn sie sich verwandelt, wird der Weg des Guten am meisten aufgesucht. Jene Worte soll man in einem verhältnismäßigen und nicht in einem uneingeschränkten Sinn verstehen. Wäre dies der Normalzustand der Erde, hätte Gott die Mehrheit Seiner unzähligen Geschöpfe zum Verderben verdammt. Eine falsche Vermutung, sobald man erkennt, dass Gott Güte und Gerechtigkeit ist.

Aber welches Verbrechens hat sich die Menschheit schuldig gemacht, um ein so trauriges Schicksal, in der Gegenwart wie in der Zukunft, zu verdienen, wenn die gesamte Menschheit der Erde verbannt wäre und die Seele keine anderen Existenzen hätte? Warum stehen so viele Hindernisse auf ihrem Weg? Warum diese so enge Tür, durch die nur sehr weinige Menschen gehen können, wenn das Schicksal der Seele sofort nach dem Tod schon für immer vorbestimmt ist? Daher steht der Mensch, bei der Vorstellung einer einmaligen Existenz, immer im Widerspruch mit sich selbst und mit der Gerechtigkeit Gottes. Mit der vorzeitigen Existenz der Seele und der Vielheit der Welten erweitert sich der Horizont: Auf den dunkelsten Punkt des Glaubens fällt Licht; Gegenwart und Zukunft werden mit der Vergangenheit solidarisch. Nur so kann man die ganze Tiefe, die ganze Wahrheit und die ganze Weisheit der Leitsätze Christi vollkommen verstehen.

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XVIII - Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

sexta-feira, 13 de dezembro de 2013

Das Gleichnis von der königlichen Hochzeit

1. Und Jesus fing an und redete abermals in Gleichnissen zu ihnen und sprach:

Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. Und er sandte seine Knechte aus, die Gäste zur Hochzeit zu laden; doch sie wollten nicht kommen. Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! Aber sie verachteten das und gingen weg, einer auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft. Einige aber ergriffen seine Knechte, verhöhnten und töteten sie. Da wurde der König zornig und schickte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. 

Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste warenʹs nicht wert. Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet. Und die Knechte gingen auf die Straßen hinaus und brachten zusammen, wen sie fanden, Böse und Gute; und die Tische wurden alle voll.

Da ging der König hinein, sich die Gäste anzusehen, und sah da einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an, und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm die Hände und Füße und werft ihn in die Finsternis hinaus! Da wird Heulen und Zähneklappern sein.Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. (Matthäus XXII, 1 ‐ 14).

2. Der Ungläubige lacht über dieses Gleichnis, das ihm wie kindliche Naivität vorkommt, denn er kann nicht verstehen, dass die Teilnahme an einem Fest so viele Schwierigkeiten bringen kann und darüber hinaus, dass die Eingeladenen mit ihrem Widerstand soweit gehen, dass sie die Boten des Hausherrn ermorden. „Diese Gleichnisse“, sagt dieser außerdem, „sind ohne Zweifel Vorstellungen. Aber es ist dennoch geboten, dass sie die Grenzen des Möglichen nicht überschreiten.“

Das Gleiche kann man auch von allen Allegorien und geistreichen Fabeln sagen, wenn man ihre jeweiligen Hüllen nicht abnimmt, um ihren verborgenen Sinn zu entdecken. Jesus bekleidet seine Gleichnisse mit Hilfe der alltäglichsten Lebensgewohnheiten und passte sie den Gebräuchen und dem Charakter des Volkes, zu dem er sprach, an. Die meisten von ihnen hatten den Zweck, die Volksmenge in die Vorstellung eines geistigen Lebens einzuführen. Vielen Menschen ist oft ihr Sinn unverständlich, da sie ihn nicht aus dieser letzten Sichtweise heraus interpretieren. 

In diesem Gleichnis vergleicht Jesus das Himmelreich, wo überall Glück und Frieden herrschen, mit einem Hochzeitsfest. Wenn er über die ersten Eingeladenen spricht, deutet er auf die Hebräer an, die von Gott als die Ersten gerufen wurden, Sein Gesetz kennen zu lernen. Die vom König gesandten Boten sind die Propheten, welche die Hebräer ermahnen, dem Weg der wahren Glückseligkeit zu folgen. Ihre Worte wurden jedoch wenig gehört; ihre Warnungen wurden verachtet; viele wurden tatsächlich niedergemetzelt, wie die Diener im Gleichnis. Die Eingeladenen, die unter dem Vorwand, dass sie auf ihre Felder und auf ihre Geschäfte achten müssten, es ablehnten, symbolisieren die Menschen, die mit den weltlichen Dingen so sehr beschäftigt sind, dass ihnen die geistigen Dinge gleichgültig bleiben.

Die allgemeine Vorstellung der damaligen Juden war, dass ihre Nation Macht über alle anderen Nationen erzwingen sollte. Hatte denn Gott Abraham nicht versprochen, dass seine Nachkommenschaft sich über die ganze Erde ausbreiten würde? Indem sie das wortwörtlich nahmen, statt den Sinn dieser Aussage zu erkennen, glaubten sie an eine effektive und materielle Herrschaft.

Bevor Christus kam, waren alle Völker, mit Ausnahme der Hebräer, Götzenverehrer und Polytheisten. Wenn auch einige weiterentwickelte Menschen die Einheit Gottes erkannt hatten, blieb dies eine persönliche Angelegenheit, die nirgends als eine grundlegende Wahrheit akzeptiert wurde, mit Ausnahme von wenigen Eingeweihten, die ihre Kenntnisse unter einem geheimen Schleier, für das allgemeine Volk undurchdringlich, verbargen. Die Hebräer waren die Ersten, die öffentlich den Monotheismus praktiziert haben. Ihnen hat Gott sein Gesetz übertragen; zuerst durch Moses und danach durch Jesus. Aus diesem winzigen Funke kam das Licht hervor, das sich in die ganze Welt ausbreiten sollte, um über das Heidentum zu siegen und um Abraham einegeistigeNachkommenschaft „so zahlreich wie die Sterne am Himmel’’ zu geben. Aber obwohl die Juden die Götzen abgeschafft hatten, hatten sie das moralische Gesetz vernachlässigt, um sich dem einfachsten Weg‐dem Brauch der äußerlichen Kulte‐zuzuwenden. Das Unheil erreichte den Gipfel. Die Nation, die schon versklavt war, wurde in verschiedene Fraktionen zersplittert und von den Sekten aufgeteilt. Selbst die Ungläubigkeit drang bereits in den Tempel ein. Dann erschien Jesus, gesandt, um sie zur Befolgung des Gesetzes aufzurufen und um für sie neue Horizonte des zukünftigen Lebens zu eröffnen. Sie, alsErstezum Festessen des universellen Glaubens eingeladen, wiesen die Worte des himmlischen Messias ab und töteten ihn. Aus diesem Grund verloren sie die Frucht, die sie aus der ihnen obliegenden Initiative hätten ernten sollen. 

Es wäre jedoch Unrecht, das ganze Volk für diesen Zustand zu verurteilen. Die Verantwortung lag hauptsächlich bei den Pharisäern und bei den Sadduzäern, welche die Nation opferten, aufgrund des Stolzes und des Fanatismus einiger und aufgrund der Ungläubigkeit von anderen. Sie sind es vor allem, die Jesus mit den Geladenen vergleicht, die sich weigerten, dem Hochzeitsfest beizuwohnen. Danach fügte er hinzu: „Sprach der König zu seinen Knechten: (...) Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet.“ Er wollte damit zu verstehen geben, dass das Wort allen Völkern gepredigt wird: Heiden wie Götzendienern. Dass diese, indem sie das Wort annahmen, beim Hochzeitsfest anstelle der zuerst Geladenen, zugelassen wurden.

Es genügt dennoch nicht, eingeladen zu sein; es reicht nicht, sich Christ zu nennen und auch nicht, sich an den Tisch des himmlischen Hochzeitsfestes zu setzen, um daran teilzunehmen. Vor allem ist es notwendig und eine unerlässliche Voraussetzung, das Hochzeitskleid anzulegen, d. h. Reinheit im Herzen zu haben und das Gesetz im Sinne des Geistes zu praktizieren. Das ganze Gesetz ist in diesen Worten enthalten: Außerhalb der Nächstenliebe kein Heil. Aber unter allen, die das göttliche Wort hören, wie wenige sind es, die das Wort auf sich nehmen und es nützlich anwenden! Wie wenige sind würdig, in das himmlische Reich zu kommen! Deshalb sagte Jesus: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.“

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XVIII - Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

quinta-feira, 12 de dezembro de 2013

Sorge tragen für Körper und Geist

11. Besteht die moralische Vollkommenheit in der Kasteiung des Körpers? Um diese Frage zu beantworten, möchte ich mich auf die grundlegenden Prinzipien stützen. Ich beginne damit, die Notwendigkeit aufzuzeigen, Sorge zu tragen für den Körper, der je nach Gesundheits‐ oder Krankheitszustand auf die Seele in einer sehr wichtigen Form Einfluss ausübt. Denn wir müssen die Seele als Gefangene des Leibes ansehen. Damit diese Gefangene lebe, sich ausdehne und sogar das Gefühl der Freiheit spüren kann, muss der Körper gesund, versorgt und kräftig sein. Machen wir einen Vergleich und nehmen wir an, dass beide sich in einem vollkommenen Zustand befinden. Was sollen sie tun, um das Gleichgewicht zwischen ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen, die sich so sehr unterscheiden, zu bewahren?

In diesem Fall konfrontieren sich zwei Systeme, die Askese, die den Körper bekämpfen will und der Materialismus, der die Seele erniedrigen will. Zwei Gewalten, die eine fast so unvernünftig wie die andere. Seite an Seite dieser beiden Parteien, wimmelt die Masse der Gleichgültigen, die ohne Überzeugung und Leidenschaft, je nach Laune lieben und mit Sparsamkeit genießen. Wo also ist die Weisheit? Wo also ist die Wissenschaft des Lebens? Nirgendwo! Dieses große Problem würde unlösbar bleiben, wenn der Spiritismus, der Forscher, nicht zur Hilfe kommen würde, um ihnen die Bindung, die zwischen Körper und Seele existiert, zu demonstrieren. Er argumentiert, dass sie sich gegenseitig benötigen. Man muss also auch beide pflegen. Liebet also eure Seelen, aber sorget euch auch um eueren Körper, als deren Instrument. Diese Bedürfnisse, auf welche die Natur selbst hinweist, zu verachten, bedeutet das Gesetz Gottes zu verkennen. Bestraft nicht eueren Körper für die Fehler, die euer freier Wille geschehen lässt. Der Körper ist genauso wenig verantwortlich, wie das falsch geführte Pferd für die Unfälle, die es verursacht. Würdet ihr etwa vollkommener sein, wenn ihr trotz Kasteiung eueres Körpers, dazu nicht weniger egoistisch, weniger stolz und nicht weniger herzlos zu eueren Nächsten werdet? Nein! Die Vollkommenheit hängt nicht davon ab, sondern ganz von den Erneuerungen, die euer Geist erfährt. Beugt vielmehr eueren Geist, bezwingt ihn, unterwerft ihn und demütigt ihn. Das ist der Weg, ihn sanft gegenüber dem Willen Gottes zu machen und auch der einzige, der zur Vollkommenheit führt. 

- Georg, Schutzgeist.
Paris, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XVII - Seid vollkommen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

quarta-feira, 11 de dezembro de 2013

Der Mensch in der Welt

10. Die Ehrfurcht soll immer das Herz derjenigen beleben, die sich unter den Augen des Herrn versammeln und den Schutz der guten Geistwesen erbitten. Reinigt also eure Herzen. Lasst dort niemals einen weltlichen oder unnützen Gedanken verweilen! Erhebt eueren Geist zu denen, die ihr ruft, damit diese in euch die geistige Veranlagung finden können, um im Überschuss die Saat auszuwerfen. Sie sollen in eueren Herzen keimen, um dort die Früchte der Nächstenliebe und der Gerechtigkeit zu tragen. 

Glaubt jedoch nicht, dass, indem wir euch andauernd zum Gebet und zur geistigen Evokation aufmuntern, wir euch zu einem mystischen Leben anregen wollen, das euch abseits der gesellschaftlichen Gesetze stellen würde, in der ihr gezwungen seid, zu leben. Nein! Lebt mit den Menschen euerer Zeit, wie die Menschen leben sollen. Tut Opfer der Notwendigkeit und sogar der täglichen Leichtfertigkeit, aber bringt diese Opfergabe mit einem Gefühl des reinen Herzens, das diese erhaben machen können.

Es ist eure Bestimmung, mit Geistwesen unterschiedlicher Natur und gegensätzlicher Charaktere in Berührung zu kommen. Ihr sollt aber keine von diesen erschüttern, die ihr treffen werdet. Seid heiter, seid glückselig, eure Freude aber sei so beschaffen, dass sie aus reinen Gewissen stammt. Eure Glückseligkeit sei wie die des Himmels‐Erben, der die Tage zählt, die ihn von dieser Erbschaft noch trennen.  

Die Tugend besteht nicht darin, einen strengen, düsteren Anschein zu zeigen oder in der Ablehnung der Vergnügungen, die das menschliche Dasein erlaubt. Es genügt, alle eure Taten dem Schöpfer zu widmen, Der euch dieses Leben gegeben hat. Es genügt am Anfang und am Ende einer Arbeit, seine Gedanken zu dem Schöpfer zu erheben und Ihn in einem Antrieb der Seele um Seinen Schutz und Segen zu bitten, für eine bevorstehende Arbeit oder auch für die erledigte Arbeit. Bei jeder euerer Taten, steigt dann hinauf zur Quelle aller Dinge. Tut niemals etwas ohne die Zuwendung zu Gott, sodass diese eure Taten bereinigt und heiligt.

Vollkommen sein heißt, wie Christus sagte, vollständig die absolute Nächstenliebe zu praktizieren, aber die Pflichten dieser Nächstenliebe erstrecken sich auf alle sozialen Stellungen, von den niedrigsten bis hin zu den höchsten. Der Mensch, der in der Isolation leben würde, hätte keine Möglichkeit, die Nächstenliebe auszuüben. Diese kann er nur im Umgang mit dem Nächsten und im schwierigsten Kampfe mit ihm üben. Wer sich dann isoliert, entzieht sich freiwillig dem wirksamsten Mittel der Vollkommenheit. Da er sich um nichts außer um sich selbst kümmern muss, ist sein Leben das eines Egoisten.

Denkt deswegen nicht, dass es notwendig sei, das Büßerhemd zu tragen oder sich mit Asche bedecken, um mit uns in ständigem Verkehr zu leben und unter den Augen des Herrn zu bleiben. Nein. Nein sagen wir euch nochmals. Seid glückselig nach den Bedürfnissen der Menschheit. Lasst in euerer Glückseligkeit dennoch niemals einen Gedanken oder eine Handlung eindringen, die Gott gegenüber unwürdig wäre oder die das Angesicht derer, die euch lieben und leiten, euretwegen mit Traurigkeit verdunkeln würde. Gott ist Liebe und Er segnet diejenigen, die göttlich lieben. 

- Ein Schutzgeist.
Bordeaux, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XVII - Seid vollkommen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

terça-feira, 10 de dezembro de 2013

Vorgesetzte und Untergebene

9. Das Prestige, genauso wie der Reichtum, ist uns übertragen worden und demjenigen, der sie bekommen hat, wird Rechenschaft darüber abverlangt. Glaubt nicht, dass sie gegeben wurden, um die Lust am Beherrschen zu befriedigen, noch weniger ‐ entsprechend der falschen Gedanken der mächtigen Bewohner der Erde ‐ als ein Recht oder als ihr Eigentum. Gott hat oftmals gezeigt, dass sie weder das eine noch das andere sind, da Er sie euch abverlangt, wann immer Er es will. Wenn dieses Privileg das Eigentum eines einzigen Menschen wäre, wäre es unveräußerlich. Kein Mensch kann also sagen, dass ihm etwas gehört, das ihm jederzeit, ohne sein Einverständnis abgenommen werden kann. Gott gibt uns das besondere Ansehen als Aufgabe oder Prüfung, wie es Ihm recht ist und genauso entzieht Er diese uns wieder.

Der Begünstigte der Autorität, in welcher Form sie sich auch präsentiert, ‐ vom Herrn zum Sklaven oder vom Herrscher zum Volk ‐, soll sich der Verpflichtung, ein Leiter von vielen Seelenleben zu sein, nicht entziehen, weil er verantwortlich sein wird für die gute oder schlechte Führung, die er über die ihm anvertrauten Menschen leistet. Die schlechten Angewohnheiten, in die sie verfallen, als Konsequenz seiner Führung oder seines schlechten Einflusses, werden auf ihm lasten. Auf dieselbe Art und Weise wird er die Früchte seiner Hilfsbereitschaft ernten, weil er sie auf einen guten Weg geführt hat. Alle Menschen haben auf der Erde eine kleine oder große Aufgabe, gleich bedeutend welche es ist. Sie ist ihnen immer gegeben worden, um Gutes zu tun. Diese Aufgabe in seinem Eigensinne zu verändern, bedeutet sie nicht zu erfüllen.

Ob Gott einen Reichen fragt: „Was hast du aus dem Reichtum gemacht, der in deinen Händen eine Quelle der Fruchtbarkeit war, die du um dich herum hättest ausstreuen sollen?“ So wird Er auch denjenigen fragen, der Macht ausgeübt hat: „Wie hast du diese Macht angewandt, welche üblen Taten hast du vermieden, welche Fortschritte hast du gefördert? Denn, wenn ich dir Untergebene gewährt habe, geschah es nicht, um aus ihnen Sklaven deines Willens zu machen und auch nicht, damit sie fügsame Instrumente deines Eigensinnes und deiner Habsucht sind. Wenn ich dich mächtig gemacht und dir die Schwächsten anvertraut habe, geschah es, damit du sie stützt und ihnen helfest, zu mir zu finden.“

Der Vorgesetzte, der die Worte Christus in sich trägt, verachtet keinen seiner Untergebenen, weil er weiß, dass die sozialen Unterschiede vor Gottes Augen nicht fortbestehen. Der Spiritismus lehrt ihn, dass diejenigen, die ihm heute Folge zu leisten haben, vielleicht in einem anderen Leben schon seine Vorgesetzten waren oder es künftig sein werden und dass er so behandelt wird, wie er diese Mitarbeiter selbst behandelt hat. 

Wenn der Vorgesetzte bestimmte Pflichten erfüllen muss, hat sein Mitarbeiter genauso gewisse Pflichten, die nicht weniger geheiligt sind. Ist Letzterer Spiritist, so wird sein Gewissen ihm noch deutlicher sagen, dass er nicht befreit davon ist, diese Pflichten zu erfüllen, auch wenn sein Chef den seinen nicht nachgeht. Er weiß, dass man nicht Böses mit Bösem vergelten soll und dass die Fehler vom einen, nicht die Fehler vom anderen entschuldigen. Und wenn er in seiner Arbeit leidet, wird er sagen, dass er es ohne Zweifel verdient hat. Denn er hat vielleicht irgendwann sein Ansehen missbraucht und spürt jetzt die Nachteile dessen, was er anderen zugefügt hat. Selbst wenn er gezwungen ist, diese Position zu ertragen, weil er keine bessere findet, lehrt ihn der Spiritismus, sich in das Schicksal zu ergeben, als eine Prüfung von Demut, die für seinen geistigen Fortschritt notwendig ist. Sein Glaube bestimmt sein Verhalten und er handelt so, wie als Chef er gerne hätte, dass seine Mitarbeiter mit ihm umgingen. Aus diesem Grund ist er gewissenhafter in der Ausübung seiner Aufgaben. Er versteht, dass jede Vernachlässigungder Arbeit, die ihm anvertraut wurde, einen Verlust für denjenigen bedeutet, der ihn dafür entlohnt, dem er seine Zeit und seine Bemühungen schuldet. Mit einem Wort, er lässt sich von dem Pflichtgefühl führen, das sein Glaube ihm gibt. Er hat die Gewissheit, dass jede Abweichung des geraden Weges, eine Rechnung sein wird, die er früher oder später begleichen muss.

- François‐Nicolas‐Madeleine, Kardinal Morlot (Geist).
Paris, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XVII - Seid vollkommen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

segunda-feira, 9 de dezembro de 2013

Die Tugend

8. Die Tugend, in ihrem höchsten Grade, versammelt inhaltlich alle wesentlichen Eigenschaften eines gütigen Menschen. Diese Eigenschaften sind: gut sein, den Nächsten lieben, arbeitsam, genügsam und bescheiden sein. Unglücklicherweise sind diese Eigenschaften oft von kleinen moralischen Belastungen begleitet, die ihren Schmuck abnehmen und sie schwächen. Wer sich mit seiner Tugend brüstet, ist nicht tugendhaft. Denn es fehlt ihm an der wichtigsten Eigenschaft, der Bescheidenheit und es überwiegt bei ihm die gegenteilige schlechte Angewohnheit, der Stolz. Die Tugend, welche in Wirklichkeit diesen Namen verdient, mag nicht prahlen. Möchten wir sie entdecken, so versteckt sie sich hinter dem Schatten, entflieht der Bewunderung der Masse. Der heilige Vinzenz war tugendhaft. Der würdige Pfarrer von Ars war tugendhaft. Und so gab es viele andere, weniger bekannt in der Öffentlichkeit, aber umso mehr vor Gott. Alle diese guten Menschen waren sich dessen nicht bewusst, dass sie tugendhaft waren. Sie haben sich treiben lassen durch die Einflüsse ihrer göttlichen Inspiration und taten Gutes ohne Eigennutz und in Vergessenheit ihrer selbst.

Zu dieser derart verstandenen und praktizierten Tugend lade ich euch ein, meine Kinder. Sich ihr zu widmen, dieser wahrhaft christlichen und spiritistischen Tugend, dazu möchte ich euch motivieren. Entfernt doch aus eueren Herzen das Gefühl des Stolzes, der Eitelkeit, der Eigenliebe, welche die schönsten Eigenschaften immer verdunkeln. Folgt nicht dem Menschen, der sich als Vorbild präsentiert und mit seinen eigenen Eigenschaften vor allen toleranten Ohren prahlt! Diese Tugend, die sich zur Schau stellt, verdeckt oft eine zahllose Menge von kleinen Verdorbenheiten und gehässigen Mutlosigkeiten.

Der Mensch, welcher nun von sich selbst prahlt und sich ein Standbild seiner eigenen Tugend baut, vernichtet gerade dadurch all die Verdienste, die er wirklich hätte haben können. Und was soll man von demjenigen sagen, dessen Wert sich darauf beschränkt, etwas vorzugeben, was er nicht ist? Ich gestehe sehr wohl, dass derjenige, der etwas Gutes tut, im Innern seines Herzens eine Befriedigung spürt. Aber von dem Moment an, indem dieses Gefühl sich offenbart, um Lob hervorzurufen, degeneriert es sich in Selbstliebe.

O ihr alle, die der spiritistische Glaube mit seinen Lichtstrahlen erwärmt hat! Ihr wisst, wie weit sich der Mensch von der Vollkommenheit entfernt befindet. Fallt niemals in solche Tücken! Die Tugend ist eine Begnadigung, die ich allen ehrlichen Spiritisten wünsche. Und dennoch würde ich sagen: „Es ist besser, weniger Tugend in Bescheidenheit zu haben, als viel Tugend mit Stolz.“ Der Stolz ist folglich der Grund, durch den die Zivilisationen sich nach und nach zu Grunde gerichtet haben. Durch die Demut sollen sie sich eines Tages erlösen. 

- François‐Nicolas‐Madeleine (Geist).
Paris, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XVII - Seid vollkommen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

domingo, 8 de dezembro de 2013

Die Pflicht

7. Die Pflicht bedeutet die moralische Verpflichtung zuerst vor uns selbst und dann vor den anderen. Die Pflicht, das ist das Gesetz des Lebens. Wir finden sie sowohl in den kleinsten Details, als auch in den erhabenen Taten. Ich möchte hier nur über die moralische Pflicht sprechen und nicht über die beruflich bedingte.

In Zusammenhang mit den Gefühlen ist der Pflicht sehr schwer nachzukommen, da sie sich im direkten Gegensatz zu den Verführungen der eigenen Interessen und denen des Herzens befindet. Ihre Siege haben keine Zeugen und ihre Niederlagen erfahren keine Repression. Die innerste Pflicht des Menschen ist seinem freien Willen untergeordnet. Der Stachel des Gewissens, dieser Wächter der inneren Redlichkeit, warnt und stützt den Menschen. Er bleibt aber oftmals machtlos hinter dem Trugschluss der Leidenschaften zurück. Die Pflicht des Herzens, ehrlich betrachtet, erhebt den Menschen. Aber wie bestimmt man diese Pflicht genau? Wo fängt sie an? Wo endet sie?Die Pflicht fängt genau an der Stelle an, wo man das Glück oder den Frieden des Nächsten bedroht und endet an der Grenze, die man sich selbst betreffend nicht gerne überschritten haben möchte.

Gott erschuf alle Menschen gleich, was den Schmerz angeht. Kleine wie Große, Unwissende oder Aufgeklärte, alle leiden aus denselben Gründen, so dass jeder bewusst das Übel, das er anrichten kann, beurteilt. Dasselbe Kriterium gilt nicht für das Gute. Es ist unendlich variierend in seinen Ausdrucksformen.Die Gleichheit bezüglich der Schmerzen ist eine himmlische Vorsehung Gottes, Der will, dass alle Seine Kinder durch ähnliche Erfahrungen untereinander lernen, Fehler nicht mit der Ausrede zu machen, sie wüssten nicht, was daraus folgt.

Die Pflicht ist die praktische Zusammenfassung aller moralischen Überlegungen. Sie ist eine Tapferkeit der Seele, die sich gegen die Angstgefühle des Kampfes stellt. Sie ist streng wie gefügig, da sie bereit ist, sich vor den verschiedenen Schwierigkeiten zu biegen und dennoch unbiegsam angesichts ihrer Verführung zu bleiben.Der Mensch, der seine Pflicht erfüllt, liebt Gott mehr als alle Wesen und liebt alle Wesen mehr als sich selbst. Er ist gleichzeitig Richter und Sklave in der eigenen Sache.

Die Pflicht ist der schönste Preis der Vernunft. Und von ihr ist diese Pflicht genauso abhängig wie der Sohn von der Mutter. Der Mensch soll die Pflicht lieben, nicht, weil sie ihn von der Unannehmlichkeit des Lebens bewahrt, von denen die Menschheit nicht verschont bleiben kann, sondern weil sie der Seele die notwendige Lebenskraft für ihre Weiterentwicklung gibt.

Die Pflicht wächst und strahlt in erhabener Form in jedem der höheren Stadien der Menschheit. Die moralische Pflicht vom Geschöpf gegenüber Gott hört nie auf. Es soll die Tugenden des Ewigen widerspiegeln, Der keine unvollendete Skizze annimmt, da Er will, dass die Anmut Seines Werkes glänze.

- Lazarus (Geist).
Paris, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XVII - Seid vollkommen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

sábado, 7 de dezembro de 2013

Das Gleichnis vom Sämann

5. An demselben Tage ging Jesus aus dem Hause und setzte sich an den See. Und es versammelte sich eine große Menge bei ihm, so daß er in ein Boot stieg und sich setzte, und alles Volk stand am Ufer. Und er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen und sprach:

Siehe, es ging ein Sämann aus, zu säen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg; da kamen die Vögel und fraßenʹs auf. Einiges fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Einiges fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen empor und ersticktenʹs. Einiges fiel auf gutes Land und trug Frucht, einiges hundertfach, einiges sechzigfach, einiges dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre! (Matthäus Kap. XIII, 1 ‐ 9).

So hört nun ihr dies Gleichnis von dem Sämann:

Wenn jemand das Wort von dem Himmelreich hört und nicht versteht, so kommt der Böse und reißt hinweg, was in sein Herz gesät ist; das ist der, bei dem auf den Weg gesät ist. 

Bei dem aber auf felsigen Boden gesät ist, das ist, der das Wort hört und es gleich mit Freuden aufnimmt; aber er hat keine Wurzel in sich, sondern er ist wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so fällt er gleich ab.

Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort hört, und die Sorge der Welt und der betrügerische Reichtum ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht. Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach. (Matthäus XIII, 18 ‐ 23).

6. Das Gleichnis vom Sämann zeigt perfekt die unterschiedlichen Arten auf, wie wir die Lehren des Evangeliums umsetzen können. Wie viele Menschen gibt es tatsächlich, denen diese Worte nichts anderes sind als tote Schrift, ähnlich der Saat, die auf den Felsen fiel und keine Früchte produzierte? 

Nicht weniger zutreffend kann dieses Gleichnis bei den verschiedenen Kategorien von Spiritisten angewandt werden. Sind die einen symbolisch nicht unter denjenigen zu finden, die nur den materiellen Phänomenen Beachtung schenken und aus diesen keine Folgen ziehen, da sie an ihnen nichts mehr als kuriose Tatsachen sehen? Sind die anderen nicht diejenigen, die nichts anderes als den Glanz der geistigen Mitteilung suchen und sich nur deshalb dafür interessieren, um ihre Fantasie zu befriedigen? Denn, nachdem sie diese gehört haben, bleiben sie genauso unberührt und gleichgültig wie vorher. 

Oder sind die weiteren Samen nicht auch jene Spiritisten, die Ratschläge begrüßen und bewundern, diese aber nur für die anderen und nicht für sich selbst gebrauchen? 

Und schließlich sind nicht die Letzten diejenigen, für die diese Lehre wie die Saat ist, die auf guten Boden fiel und Früchte gedeihen lässt? 

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XVII - Seid vollkommen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

sexta-feira, 6 de dezembro de 2013

Die guten Spiritisten

4. Wer den Spiritismus gut verstanden hat, oder besser, wer ihn gut fühlt, gelangt unausweichlich zu den oben benannten Ergebnissen, die den wahren Spiritisten, wie den wahren Christen charakterisieren, was ein und dasselbe ist. Der Spiritismus hat keine neue Moral geschaffen, sondern vereinfacht dem Menschen die Verständigung und die Ausübung der christlichen Moral, indem er einen soliden und durchschaubaren Glauben, denjenigen ermöglicht, die schwanken oder zweifeln. 

Aber viele, die an die Fakten der spiritistischen Erscheinungen glauben, verstehen weder ihre Konsequenz noch den moralischen Hintergrund. Und, wenn sie es verstehen, üben sie es nicht für sich selbst aus. Woran liegt das? Besteht ein Mangel an Deutlichkeit der Lehre? Nein, da sie weder ein Sinnbild noch eine Gestalt beinhaltet, dass Platz für falsche Interpretationen lassen würde. Ihre Essenz selbst ist die Klarheit. Das ist ihre große Stärke, da sie direkt die Intelligenz anspricht. Sie hat keine Mysterien und die sich ihrer Bekennenden sind auch nicht im Besitz von etwas Geheimnisvollen, das anderen verborgen bleibt.

Ist also eine außergewöhnliche Intelligenz notwendig, um diese Lehre zu verstehen? Nein, weil man Menschen von hervorragender Intelligenz sieht, die sie nicht verstehen, während gewöhnliche Intelligenzen, selbst gerade aus der Pubertät herausgekommene junge Menschen, diese mit all ihrer feinsten Nuancen und mit erstaunlicher Genauigkeit lernen. Das kommt dadurch zu Stande, dass der so genannte greifbare, wissenschaftliche Teil mit bloßen Beobachteraugen betrachtet werden kann. Dagegen verlangt der essenzielle Teil einen gewissen Grad an Sensibilität, das man Reife des moralischen Menschenverstandesnennen kann. Eine Reife, die vom Alter und vom Bildungsgrad unabhängig ist, da sie in besonderem Sinne der Entwicklung des reinkarnierten Geistes innewohnt.

In manchen Menschen sind die materiellen Bindungen noch zu stark, damit der Geist sich von den irdischen Gütern befreien kann. Dieser Nebel, der sie umhüllt, verhindert den Anblick der Unendlichkeit. Deshalb brechen sie mit ihrem Verlangen und ihren Gewohnheiten nicht leicht ab, da sie nicht verstehen, dass es etwas Besseres geben könnte, als das, was sie besitzen. Der Glaube an die Geistwesen ist für die Menschen ein ganz einfaches Faktum, das ihre intuitive Tendenz wenig oder gar nicht verändern kann. Im Grunde sehen sie vom Licht nicht mehr als einen einzigen Lichtstrahl, der nicht ausreichend ist, sie zu orientieren und zu einem tieferen Erstreben zu motivieren, das ihre Tendenz verändern würde. Sie binden sich mehr an die Phänomene, als an die Moral, die ihnen abgedroschen und langweilig erscheint. Sie bitten andauernd die Geistwesen, sie an neuen Geheimnissen teilhaben zu lassen, ohne zu fragen, ob sie sich als würdig erwiesen haben, um in das Geheimnis des Schöpfers einzudringen. Sie sind die unvollkommenen Spiritisten, die entweder auf dem Weg stehen geblieben sind oder sich von ihren Glaubensbrüdern distanziert haben, weil sie angesichts der Pflicht zögern, sich zu erneuern, oder weil sie die Begleitung jener Teilnehmer bevorzugen, die an ihren Schwächen oder ihrem Misstrauen teilhaben. Und trotzdem ist die Anerkennung der Grundsätze der Lehre der erste Schritt, der ihnen den zweiten in einer nächsten Existenz leichter machen wird.

Der, den man mit Recht einen wahren, ehrlichen Spiritisten nennen kann, befindet sich in einem erhabenen Stadium der moralischen Entwicklung. Sein Geist, der im Großen und Ganzen die Materie überwiegt, verleiht ihm eine klare Wahrnehmung der Zukunft. Die Prinzipien der Lehre bewegen etwas in ihm, das in den vorher Genannten völlig unberührt bleibt. Mit anderen Worten,er ist in seinem Herzen berührtund deshalb ist sein Glaube unerschütterlich. Bei dem einen, ist es wie beim Musiker, der sich durch die Töne des Akkords ergreifen lässt, während der andere einfach nur die Töne hört. Man erkennt daher den wahren Spiritisten an seiner moralischen Veränderung und an den Anstrengungen, die er unternimmt, um seine schlechten Neigungen zu beherrschen.Während der eine mit seinem begrenzten Horizont zufrieden ist, erkennt der andere, die Existenz von etwas Besserem. Er bemüht sich, sich von seinem begrenzten Horizont zu befreien und schafft es immer, wenn er einen starken Willen hat.

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XVII - Seid vollkommen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.