terça-feira, 10 de dezembro de 2013

Vorgesetzte und Untergebene

9. Das Prestige, genauso wie der Reichtum, ist uns übertragen worden und demjenigen, der sie bekommen hat, wird Rechenschaft darüber abverlangt. Glaubt nicht, dass sie gegeben wurden, um die Lust am Beherrschen zu befriedigen, noch weniger ‐ entsprechend der falschen Gedanken der mächtigen Bewohner der Erde ‐ als ein Recht oder als ihr Eigentum. Gott hat oftmals gezeigt, dass sie weder das eine noch das andere sind, da Er sie euch abverlangt, wann immer Er es will. Wenn dieses Privileg das Eigentum eines einzigen Menschen wäre, wäre es unveräußerlich. Kein Mensch kann also sagen, dass ihm etwas gehört, das ihm jederzeit, ohne sein Einverständnis abgenommen werden kann. Gott gibt uns das besondere Ansehen als Aufgabe oder Prüfung, wie es Ihm recht ist und genauso entzieht Er diese uns wieder.

Der Begünstigte der Autorität, in welcher Form sie sich auch präsentiert, ‐ vom Herrn zum Sklaven oder vom Herrscher zum Volk ‐, soll sich der Verpflichtung, ein Leiter von vielen Seelenleben zu sein, nicht entziehen, weil er verantwortlich sein wird für die gute oder schlechte Führung, die er über die ihm anvertrauten Menschen leistet. Die schlechten Angewohnheiten, in die sie verfallen, als Konsequenz seiner Führung oder seines schlechten Einflusses, werden auf ihm lasten. Auf dieselbe Art und Weise wird er die Früchte seiner Hilfsbereitschaft ernten, weil er sie auf einen guten Weg geführt hat. Alle Menschen haben auf der Erde eine kleine oder große Aufgabe, gleich bedeutend welche es ist. Sie ist ihnen immer gegeben worden, um Gutes zu tun. Diese Aufgabe in seinem Eigensinne zu verändern, bedeutet sie nicht zu erfüllen.

Ob Gott einen Reichen fragt: „Was hast du aus dem Reichtum gemacht, der in deinen Händen eine Quelle der Fruchtbarkeit war, die du um dich herum hättest ausstreuen sollen?“ So wird Er auch denjenigen fragen, der Macht ausgeübt hat: „Wie hast du diese Macht angewandt, welche üblen Taten hast du vermieden, welche Fortschritte hast du gefördert? Denn, wenn ich dir Untergebene gewährt habe, geschah es nicht, um aus ihnen Sklaven deines Willens zu machen und auch nicht, damit sie fügsame Instrumente deines Eigensinnes und deiner Habsucht sind. Wenn ich dich mächtig gemacht und dir die Schwächsten anvertraut habe, geschah es, damit du sie stützt und ihnen helfest, zu mir zu finden.“

Der Vorgesetzte, der die Worte Christus in sich trägt, verachtet keinen seiner Untergebenen, weil er weiß, dass die sozialen Unterschiede vor Gottes Augen nicht fortbestehen. Der Spiritismus lehrt ihn, dass diejenigen, die ihm heute Folge zu leisten haben, vielleicht in einem anderen Leben schon seine Vorgesetzten waren oder es künftig sein werden und dass er so behandelt wird, wie er diese Mitarbeiter selbst behandelt hat. 

Wenn der Vorgesetzte bestimmte Pflichten erfüllen muss, hat sein Mitarbeiter genauso gewisse Pflichten, die nicht weniger geheiligt sind. Ist Letzterer Spiritist, so wird sein Gewissen ihm noch deutlicher sagen, dass er nicht befreit davon ist, diese Pflichten zu erfüllen, auch wenn sein Chef den seinen nicht nachgeht. Er weiß, dass man nicht Böses mit Bösem vergelten soll und dass die Fehler vom einen, nicht die Fehler vom anderen entschuldigen. Und wenn er in seiner Arbeit leidet, wird er sagen, dass er es ohne Zweifel verdient hat. Denn er hat vielleicht irgendwann sein Ansehen missbraucht und spürt jetzt die Nachteile dessen, was er anderen zugefügt hat. Selbst wenn er gezwungen ist, diese Position zu ertragen, weil er keine bessere findet, lehrt ihn der Spiritismus, sich in das Schicksal zu ergeben, als eine Prüfung von Demut, die für seinen geistigen Fortschritt notwendig ist. Sein Glaube bestimmt sein Verhalten und er handelt so, wie als Chef er gerne hätte, dass seine Mitarbeiter mit ihm umgingen. Aus diesem Grund ist er gewissenhafter in der Ausübung seiner Aufgaben. Er versteht, dass jede Vernachlässigungder Arbeit, die ihm anvertraut wurde, einen Verlust für denjenigen bedeutet, der ihn dafür entlohnt, dem er seine Zeit und seine Bemühungen schuldet. Mit einem Wort, er lässt sich von dem Pflichtgefühl führen, das sein Glaube ihm gibt. Er hat die Gewissheit, dass jede Abweichung des geraden Weges, eine Rechnung sein wird, die er früher oder später begleichen muss.

- François‐Nicolas‐Madeleine, Kardinal Morlot (Geist).
Paris, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XVII - Seid vollkommen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

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