domingo, 15 de dezembro de 2013

Die enge Pforte

3. Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sindʹs, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sindʹs, die ihn finden! (Matthäus VII, 13 ‐ 14).

4. Es sprach aber einer zu ihm: Herr, meinst du, daß nur wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt darum, daß ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werdenʹs nicht können. Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf! Dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Straßen hast du gelehrt. Und er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter! 

Da wird Heulen und Zähneklappern sein, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen. Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein. (Lukas, XIII, 23 ‐ 30).

5. Breit ist die Pforte des Verderbens, weil die niederen Leidenschaften zahlreich sind und der schlechte Weg von der Überzahl betreten wird. Schmal ist dagegen die Rettungspforte, denn der Mensch, der sie durchschreiten will, muss sich anstrengen, um seine niederen Neigungen zu überwinden. Damit finden sich wenige ab. Dies ist eine Ergänzung der Maxime: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.“

Dies ist der Zustand der Menschheit auf Erden. Denn auf der Erde, als eine Welt der Abbüßungen, herrscht die Bosheit vor. Wenn sie sich verwandelt, wird der Weg des Guten am meisten aufgesucht. Jene Worte soll man in einem verhältnismäßigen und nicht in einem uneingeschränkten Sinn verstehen. Wäre dies der Normalzustand der Erde, hätte Gott die Mehrheit Seiner unzähligen Geschöpfe zum Verderben verdammt. Eine falsche Vermutung, sobald man erkennt, dass Gott Güte und Gerechtigkeit ist.

Aber welches Verbrechens hat sich die Menschheit schuldig gemacht, um ein so trauriges Schicksal, in der Gegenwart wie in der Zukunft, zu verdienen, wenn die gesamte Menschheit der Erde verbannt wäre und die Seele keine anderen Existenzen hätte? Warum stehen so viele Hindernisse auf ihrem Weg? Warum diese so enge Tür, durch die nur sehr weinige Menschen gehen können, wenn das Schicksal der Seele sofort nach dem Tod schon für immer vorbestimmt ist? Daher steht der Mensch, bei der Vorstellung einer einmaligen Existenz, immer im Widerspruch mit sich selbst und mit der Gerechtigkeit Gottes. Mit der vorzeitigen Existenz der Seele und der Vielheit der Welten erweitert sich der Horizont: Auf den dunkelsten Punkt des Glaubens fällt Licht; Gegenwart und Zukunft werden mit der Vergangenheit solidarisch. Nur so kann man die ganze Tiefe, die ganze Wahrheit und die ganze Weisheit der Leitsätze Christi vollkommen verstehen.

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XVIII - Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

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