sexta-feira, 20 de dezembro de 2013

Die Kraft des Glaubens

1. Und als sie zu dem Volk kamen, trat ein Mensch zu ihm, fiel ihm zu Füßen und sprach: Herr, erbarme dich über meinen Sohn! denn er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden; er fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser; und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihm nicht helfen.  Jesus aber antwortete und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch erdulden? Bringt ihn mir her! Und Jesus bedrohte ihn; und der böse Geist fuhr aus von ihm, und der Knabe wurde gesund zu derselben Stunde. Da traten seine Jünger zu ihm, als sie allein waren, und fragten: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Er aber sprach zu ihnen: Wegen eures Kleinglaubens. Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein. (Matthäus XVII, 14 ‐ 20).

2. Im wahrsten Sinne des Wortes ist es richtig, dass das Vertrauen auf die eigene Kraft es möglich macht, materielle Aufgaben zu erledigen, die wir, wenn wir an uns zweifeln würden, nicht bewältigen könnten. Aber hier ist es notwendig, diese Worte einzig und allein in moralischem Sinne zu verstehen. Die von dem Glauben versetzten Berge sind die Schwierigkeiten, die Widerstände, die Böswilligkeit. In einem Wort, all das, mit dem der Mensch konfrontiert wird, auch wenn es sich um ein bestes Vorhaben handelt. Die Vorurteile in unserem Alltag, das materielle Interesse, der Egoismus, die Blindheit des Fanatismus, die stolzen Leidenschaften sind ebenfalls noch weitere Berge, die den Weg von jedem blockieren, der für den Fortschritt der Menschheit arbeitet. Der unerschütterliche Glaube gibt Beharrlichkeit, Energie und die Mittel zur Überwindung der Hindernisse, sowohl in den kleinen als auch in den großen Dingen. Der unbeständige Glaube verursacht dagegen Unsicherheit und Zweifel, von diesen sich die Gegner bedienen, gegen die man angehen muss. Der unbeständige Glaube sucht die Mittel zum Sieg nicht, da er nicht überzeugt ist, gewinnen zu können.

3. Eine andere Bedeutung des Wortes„Glaube“ ist das Vertrauen, das man auf die Verwirklichung von etwas hat, die Gewissheit, an ein Ziel zu kommen. Dieser Glaube verleiht eine Art Geistesklarheit, die es ermöglicht, gedanklich im Voraus das gewählte Ziel und die Mittel, es zu erreichen, zu sehen. Das bewirkt für denjenigen, der diesen Glauben hat, gewissermaßen mit sicherem Tritt vorwärts zu gehen. In dem einen wie in dem anderen Fall kann der Glaube große Dinge zu Stande bringen. 

Der wahre und aufrichtige Glaube ist immer ruhig und verleiht die Geduld, warten zu können, weil er, gestützt auf die Vernunftbegabung und auf das Verständnis der Dinge, sich sicher ist, das Ziel zu erreichen. Dabei spürt der unsichere Glaube seine eigene Schwäche. Er wird unbeherrscht, wenn er von Interessen angetrieben wird und meint, die ihm fehlende Kraft durch Gewalt ausgleichen zu können. Die Ruhe in dem Kampf ist dagegen immer ein Zeichen von Stärke und Vertrauen, während die Gewalt, im Gegenteil, ein Beweis der Schwäche und der Verzweiflung an sich selbst ist. 

4. Es ist notwendig, den Glauben nicht mit Arroganz zu verwechseln. Der wahre Glaube verbündet sich mit Demut. Wer ihn besitzt, schenkt Gott mehr Vertrauen als sich selbst, weil er weiß, dass er ein einfaches Instrument in dem Willen Gottes ist und nichts ohne Ihn tun kann. Deshalb kommen die guten Geistwesen ihm zu Hilfe. Arroganz ist weniger Glaube und mehr Stolz und wird früher oder später, mit Enttäuschungen und Niederlagen bestraft.

5. Die Kraft des Glaubens zeigt eine direkte und besondere Anwendung durch die magnetische Wirkung. Dank dem Glauben wirkt der Mensch auf die Fluida, das universelle Agens und verändert seine Beschaffenheit. Dadurch gibt er ihnen sozusagen einen zwingenden Anstoß. So geschieht, dass, wer neben einer gewöhnlichen großen fluidalen Kraft dazu auch einen starken Glauben verbindet, bloß kraft seines Willens zum Guten gerichtet, diese außergewöhnlichen Phänomene von Heilungen und anderen bewirken kann, die in der Vergangenheit für Wunderzeichen gehalten wurden, aber, die nichts anders sind, als die Folgen eines Naturgesetzes. Aus diesem Grund sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr andere nicht geheilt habt, ist es Mangel an Glauben.  

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XIX - Der Glaube versetzt Berge - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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