quarta-feira, 11 de dezembro de 2013

Der Mensch in der Welt

10. Die Ehrfurcht soll immer das Herz derjenigen beleben, die sich unter den Augen des Herrn versammeln und den Schutz der guten Geistwesen erbitten. Reinigt also eure Herzen. Lasst dort niemals einen weltlichen oder unnützen Gedanken verweilen! Erhebt eueren Geist zu denen, die ihr ruft, damit diese in euch die geistige Veranlagung finden können, um im Überschuss die Saat auszuwerfen. Sie sollen in eueren Herzen keimen, um dort die Früchte der Nächstenliebe und der Gerechtigkeit zu tragen. 

Glaubt jedoch nicht, dass, indem wir euch andauernd zum Gebet und zur geistigen Evokation aufmuntern, wir euch zu einem mystischen Leben anregen wollen, das euch abseits der gesellschaftlichen Gesetze stellen würde, in der ihr gezwungen seid, zu leben. Nein! Lebt mit den Menschen euerer Zeit, wie die Menschen leben sollen. Tut Opfer der Notwendigkeit und sogar der täglichen Leichtfertigkeit, aber bringt diese Opfergabe mit einem Gefühl des reinen Herzens, das diese erhaben machen können.

Es ist eure Bestimmung, mit Geistwesen unterschiedlicher Natur und gegensätzlicher Charaktere in Berührung zu kommen. Ihr sollt aber keine von diesen erschüttern, die ihr treffen werdet. Seid heiter, seid glückselig, eure Freude aber sei so beschaffen, dass sie aus reinen Gewissen stammt. Eure Glückseligkeit sei wie die des Himmels‐Erben, der die Tage zählt, die ihn von dieser Erbschaft noch trennen.  

Die Tugend besteht nicht darin, einen strengen, düsteren Anschein zu zeigen oder in der Ablehnung der Vergnügungen, die das menschliche Dasein erlaubt. Es genügt, alle eure Taten dem Schöpfer zu widmen, Der euch dieses Leben gegeben hat. Es genügt am Anfang und am Ende einer Arbeit, seine Gedanken zu dem Schöpfer zu erheben und Ihn in einem Antrieb der Seele um Seinen Schutz und Segen zu bitten, für eine bevorstehende Arbeit oder auch für die erledigte Arbeit. Bei jeder euerer Taten, steigt dann hinauf zur Quelle aller Dinge. Tut niemals etwas ohne die Zuwendung zu Gott, sodass diese eure Taten bereinigt und heiligt.

Vollkommen sein heißt, wie Christus sagte, vollständig die absolute Nächstenliebe zu praktizieren, aber die Pflichten dieser Nächstenliebe erstrecken sich auf alle sozialen Stellungen, von den niedrigsten bis hin zu den höchsten. Der Mensch, der in der Isolation leben würde, hätte keine Möglichkeit, die Nächstenliebe auszuüben. Diese kann er nur im Umgang mit dem Nächsten und im schwierigsten Kampfe mit ihm üben. Wer sich dann isoliert, entzieht sich freiwillig dem wirksamsten Mittel der Vollkommenheit. Da er sich um nichts außer um sich selbst kümmern muss, ist sein Leben das eines Egoisten.

Denkt deswegen nicht, dass es notwendig sei, das Büßerhemd zu tragen oder sich mit Asche bedecken, um mit uns in ständigem Verkehr zu leben und unter den Augen des Herrn zu bleiben. Nein. Nein sagen wir euch nochmals. Seid glückselig nach den Bedürfnissen der Menschheit. Lasst in euerer Glückseligkeit dennoch niemals einen Gedanken oder eine Handlung eindringen, die Gott gegenüber unwürdig wäre oder die das Angesicht derer, die euch lieben und leiten, euretwegen mit Traurigkeit verdunkeln würde. Gott ist Liebe und Er segnet diejenigen, die göttlich lieben. 

- Ein Schutzgeist.
Bordeaux, 1863.


Auszug aus dem Kapitel XVII - Seid vollkommen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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