domingo, 22 de dezembro de 2013

Bedingung des unerschütterlichen Glaubens

6. Von dem religiösen Standpunkt aus gesehen, ist der Glaube die Gläubigkeit an spezifischen Dogmen, welche die verschiedenen Religionen begründen. Jede von ihnen hat eigene Glaubenssätze. Unter diesem Aspekt kann der Glaubewohlüberlegtoderblindsein. Der blinde Glaube untersucht nichts, nimmt ohne Prüfung sowohl das Falsche als auch das Wahrhaftige an und stößt bei jedem Schritt gegen die Offenkundigkeit und die Vernunft. Der Glaube in einer exzessiven Form verursacht denFanatismus. Wenn der Glaube sich auf den Irrtum stützt, zerbröckelt er früher oder später. Und nur der Glaube, der sich auf die Wahrheit stützt, sichert die Zukunft. Denn er fürchtet sich vor dem Fortschritt des Lichtes nicht. Er weiß, dassalles, was in der Dunkelheit wahrhaftig ist, es auch unter Tageslicht ist.Jede Religion beansprucht für sich die exklusive Wahrheit zu besitzen, würde sieden blinden Glauben einer bestimmten Glaubensfrage vorziehen. Dies bedeutet, sie erweist sich als unfähig, das Recht für sich zu beanspruchen.

7. Im Allgemeinen sagt man, dassder Glaube sich nicht erzwingen lässt. Viele Menschen sagen daher, dass sie nicht schuldig sind, wenn sie keinen Glauben haben. Ohne Zweifel kann der Glaube nicht verschrieben werden oder noch genauer ausgedrückt:Glaube kann man nicht erzwingen.Nein, er kann nicht erzwungen werden. Den findet man. Und es gibt keinen Menschen, auch unter den Abgeneigtesten nicht, der gänzlich verhindert ist, ihn zu finden. Wir sprechen von grundlegender spiritueller Wahrheit und nicht von diesem oder jenem spezifischen Glauben. Es ist nicht gegeben, dass der Glaube zu den Menschen geht, sondern sie müssen zu dem Glauben kommen, und wenn sie ihn aufrichtig suchen, werden sie ihn finden. Ihr könnt euch sicher sein, dass diejenigen, die sagen: „Wir wollen nichts anders als glauben, aber können nicht...“ nur Lippenbekenntnisse machen und nicht mit dem Herzen reden, weil sie ihre Ohren zustopfen, indem sie so etwas sagen. Die Beweise sind jedenfalls reichlich um sie herum. Warum weigern sie sich, diese zu sehen? Bei manchen ist es Sorglosigkeit, bei anderen Angst, gezwungen zu werden, ihre Angewohnheiten zu ändern. Bei den meisten Menschen ist es der Stolz, der sich weigert, eine höhere Macht anzuerkennen, weil es dann notwendig wäre, sich ihr zu beugen.

Bei gewissen Menschen scheint der Glaube in einer Weise angeboren zu sein und ein Funke genügt, um ihn zu entfachen. Diese Leichtigkeit, die spirituelle Wahrheit aufzunehmen, ist ein deutliches Zeichen von vergangenen Fortschritten. Für andere Personen dagegen ist die Schwierigkeit, mit der sie den Glauben aufnehmen, ein nicht weniger deutliches Zeichen von in‐Rückstand‐sich‐befindender‐Natur. Die Ersten haben schon geglaubt und den Glauben verstanden. Sie bringen bei ihrer Wiedergeburtdie Intuition von dem mit, was sie wissen: Ihre Erziehung ist vollendet. Die Zweiten haben noch alles zu lernen: Ihre Erziehung muss noch vollendet werden. Aber sie wird vollendet werden, wenn nicht in dieser Existenz, dann in einer anderen.

Es ist beim Widerstand des Ungläubigen notwendig zu bemerken, dass es oft weniger an ihm selbst liegt als vielmehr an der Art, wie man ihm die Sachen präsentiert. Zum Glauben benötigt man eine Basis. Diese Basis ist das vollkommene Verständnis dessen, woran man glauben soll. Es reicht nicht zusehen,umzuglauben;manmussesverstehen. Der blinde Glaube gehört nicht mehr diesem Jahrhundert an. Da es gerade das Dogma des blinden Glaubens ist, das heute die größte Zahl von Ungläubigen verursacht. Es will Zwang ausüben und verlangt die Ablehnung einer der wertvollsten Eigenschaften des Menschen: die Überlegung und der freie Wille. Und besonders gegen diesen Glauben sträubt sich der Ungläubige. Denn dieser kann noch weniger erzwungen werden. Indem dieser blinde Glaube auch keine Überprüfung akzeptiert, hinterlässt er im Geiste eine Leere, die Zweifel hervorruft. Der wohlüberlegte Glaube hingegen, der sich auf Tatsachen und auf Logik stützt, hinterlässt keinen Schatten. Man glaubt, weil man sich sicher ist und man kann sich nur der Sache sicher sein, die man verstanden hat. Das ist der Grund, warum dieser Glaube unerschütterlich bleibt.Denn unerschütterlicher Glaube ist nur solcher, der sich der Vernunft in allen menschlichen Zeiten gegenüberstellt.

Zu diesem Ergebnis führt der Spiritismus, der, immer dann wenn er keinen systematischen und interessierten Widerstand findet, über die Ungläubigkeit triumphiert. 

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XIX - Der Glaube versetzt Berge - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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