sexta-feira, 13 de dezembro de 2013

Das Gleichnis von der königlichen Hochzeit

1. Und Jesus fing an und redete abermals in Gleichnissen zu ihnen und sprach:

Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. Und er sandte seine Knechte aus, die Gäste zur Hochzeit zu laden; doch sie wollten nicht kommen. Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! Aber sie verachteten das und gingen weg, einer auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft. Einige aber ergriffen seine Knechte, verhöhnten und töteten sie. Da wurde der König zornig und schickte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. 

Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste warenʹs nicht wert. Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet. Und die Knechte gingen auf die Straßen hinaus und brachten zusammen, wen sie fanden, Böse und Gute; und die Tische wurden alle voll.

Da ging der König hinein, sich die Gäste anzusehen, und sah da einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an, und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm die Hände und Füße und werft ihn in die Finsternis hinaus! Da wird Heulen und Zähneklappern sein.Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. (Matthäus XXII, 1 ‐ 14).

2. Der Ungläubige lacht über dieses Gleichnis, das ihm wie kindliche Naivität vorkommt, denn er kann nicht verstehen, dass die Teilnahme an einem Fest so viele Schwierigkeiten bringen kann und darüber hinaus, dass die Eingeladenen mit ihrem Widerstand soweit gehen, dass sie die Boten des Hausherrn ermorden. „Diese Gleichnisse“, sagt dieser außerdem, „sind ohne Zweifel Vorstellungen. Aber es ist dennoch geboten, dass sie die Grenzen des Möglichen nicht überschreiten.“

Das Gleiche kann man auch von allen Allegorien und geistreichen Fabeln sagen, wenn man ihre jeweiligen Hüllen nicht abnimmt, um ihren verborgenen Sinn zu entdecken. Jesus bekleidet seine Gleichnisse mit Hilfe der alltäglichsten Lebensgewohnheiten und passte sie den Gebräuchen und dem Charakter des Volkes, zu dem er sprach, an. Die meisten von ihnen hatten den Zweck, die Volksmenge in die Vorstellung eines geistigen Lebens einzuführen. Vielen Menschen ist oft ihr Sinn unverständlich, da sie ihn nicht aus dieser letzten Sichtweise heraus interpretieren. 

In diesem Gleichnis vergleicht Jesus das Himmelreich, wo überall Glück und Frieden herrschen, mit einem Hochzeitsfest. Wenn er über die ersten Eingeladenen spricht, deutet er auf die Hebräer an, die von Gott als die Ersten gerufen wurden, Sein Gesetz kennen zu lernen. Die vom König gesandten Boten sind die Propheten, welche die Hebräer ermahnen, dem Weg der wahren Glückseligkeit zu folgen. Ihre Worte wurden jedoch wenig gehört; ihre Warnungen wurden verachtet; viele wurden tatsächlich niedergemetzelt, wie die Diener im Gleichnis. Die Eingeladenen, die unter dem Vorwand, dass sie auf ihre Felder und auf ihre Geschäfte achten müssten, es ablehnten, symbolisieren die Menschen, die mit den weltlichen Dingen so sehr beschäftigt sind, dass ihnen die geistigen Dinge gleichgültig bleiben.

Die allgemeine Vorstellung der damaligen Juden war, dass ihre Nation Macht über alle anderen Nationen erzwingen sollte. Hatte denn Gott Abraham nicht versprochen, dass seine Nachkommenschaft sich über die ganze Erde ausbreiten würde? Indem sie das wortwörtlich nahmen, statt den Sinn dieser Aussage zu erkennen, glaubten sie an eine effektive und materielle Herrschaft.

Bevor Christus kam, waren alle Völker, mit Ausnahme der Hebräer, Götzenverehrer und Polytheisten. Wenn auch einige weiterentwickelte Menschen die Einheit Gottes erkannt hatten, blieb dies eine persönliche Angelegenheit, die nirgends als eine grundlegende Wahrheit akzeptiert wurde, mit Ausnahme von wenigen Eingeweihten, die ihre Kenntnisse unter einem geheimen Schleier, für das allgemeine Volk undurchdringlich, verbargen. Die Hebräer waren die Ersten, die öffentlich den Monotheismus praktiziert haben. Ihnen hat Gott sein Gesetz übertragen; zuerst durch Moses und danach durch Jesus. Aus diesem winzigen Funke kam das Licht hervor, das sich in die ganze Welt ausbreiten sollte, um über das Heidentum zu siegen und um Abraham einegeistigeNachkommenschaft „so zahlreich wie die Sterne am Himmel’’ zu geben. Aber obwohl die Juden die Götzen abgeschafft hatten, hatten sie das moralische Gesetz vernachlässigt, um sich dem einfachsten Weg‐dem Brauch der äußerlichen Kulte‐zuzuwenden. Das Unheil erreichte den Gipfel. Die Nation, die schon versklavt war, wurde in verschiedene Fraktionen zersplittert und von den Sekten aufgeteilt. Selbst die Ungläubigkeit drang bereits in den Tempel ein. Dann erschien Jesus, gesandt, um sie zur Befolgung des Gesetzes aufzurufen und um für sie neue Horizonte des zukünftigen Lebens zu eröffnen. Sie, alsErstezum Festessen des universellen Glaubens eingeladen, wiesen die Worte des himmlischen Messias ab und töteten ihn. Aus diesem Grund verloren sie die Frucht, die sie aus der ihnen obliegenden Initiative hätten ernten sollen. 

Es wäre jedoch Unrecht, das ganze Volk für diesen Zustand zu verurteilen. Die Verantwortung lag hauptsächlich bei den Pharisäern und bei den Sadduzäern, welche die Nation opferten, aufgrund des Stolzes und des Fanatismus einiger und aufgrund der Ungläubigkeit von anderen. Sie sind es vor allem, die Jesus mit den Geladenen vergleicht, die sich weigerten, dem Hochzeitsfest beizuwohnen. Danach fügte er hinzu: „Sprach der König zu seinen Knechten: (...) Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet.“ Er wollte damit zu verstehen geben, dass das Wort allen Völkern gepredigt wird: Heiden wie Götzendienern. Dass diese, indem sie das Wort annahmen, beim Hochzeitsfest anstelle der zuerst Geladenen, zugelassen wurden.

Es genügt dennoch nicht, eingeladen zu sein; es reicht nicht, sich Christ zu nennen und auch nicht, sich an den Tisch des himmlischen Hochzeitsfestes zu setzen, um daran teilzunehmen. Vor allem ist es notwendig und eine unerlässliche Voraussetzung, das Hochzeitskleid anzulegen, d. h. Reinheit im Herzen zu haben und das Gesetz im Sinne des Geistes zu praktizieren. Das ganze Gesetz ist in diesen Worten enthalten: Außerhalb der Nächstenliebe kein Heil. Aber unter allen, die das göttliche Wort hören, wie wenige sind es, die das Wort auf sich nehmen und es nützlich anwenden! Wie wenige sind würdig, in das himmlische Reich zu kommen! Deshalb sagte Jesus: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.“

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XVIII - Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

Nenhum comentário:

Postar um comentário