quinta-feira, 23 de janeiro de 2014

Sorgt euch nicht darum, Gold zu besitzen

9. Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben, auch keine Reisetasche, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert. 

10. Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch, ob jemand darin ist, der es wert ist; und bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht. Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es; und wenn es das Haus wert ist, wird euer Friede auf sie kommen. Ist es aber nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.  

Und wenn euch jemand nicht aufnehmen und eure Rede nicht hören wird, so geht heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. Wahrlich, ich sage euch: Dem Land der Sodomer und Gomorrah wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dieser Stadt. (Matthäus X, 9 ‐ 15).

11. Diese Worte, die Jesus an seine Jünger richtete, als er sie zum ersten Mal aussandte, um die Frohe Botschaft zu verkünden, waren für sie zu jener Zeit nicht unbekannt: Sie stimmten mit der patriarchalischen Tradition des Ostens überein, wo Reisende immer in jedem Zelt willkommen geheißen wurden. Damals reiste man nicht so häufig wie heute. Unter den modernen Völkern mussten sich durch die Reisezunahme die Gewohnheiten ändern. Man begegnet heute den alten Sitten nur noch in fernen Gegenden, wo die Zivilisation noch nicht eingedrungen ist. Wenn Jesus heute zurückkehren würde, würde er nicht mehr zu seinen Aposteln sagen: Geht und nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg. 

Neben ihrer wortwörtlichen Bedeutung haben diese Worte auch einen sehr tiefen moralischen Sinn. Jesus lehrte seine Jünger, auf diese Weise, auf die Vorsehung zu vertrauen. Wenn die Apostel nichts besaßen, konnten diejenigen, die sie empfangen würden, nicht zur Gier verführt werden. Es war ein Mittel, die Gütigen von den Egoisten zu unterscheiden. Deswegen sagte Jesus: „Da erkundigt euch, ob jemand darin ist, der es wert ist, euch zu beherbergen.“ Das bedeutet, werist derart gütig und menschlich, um einen Reisenden zu beherbergen, der nichts bezahlen kann. Denn diese Ersten sind es wert, eure Worte zu hören. Denn durch ihre Nächstenliebe werdet ihr sie erkennen.

In Bezug auf diejenigen, die sie weder empfangen noch hören würden, hat Jesus zu seinen Aposteln gesagt, ob sie diese verfluchen sollen? Oder hat er den Aposteln befohlen, auf sie Gewalt und Zwang zu üben, diese zu bekehren? Nein, sie sollten bloß zu einem anderen Ort gehen und Menschen guten Willens suchen.

In diesem Sinne sagt der Spiritismus heute zu seinen Bekennenden: tut dem Gewissen des anderen keine Gewalt an. Zwingt niemandem seinen Glauben zu verlassen, um den eueren anzunehmen. Verflucht niemanden, der nicht so denkt, wie ihr. Nehmt diejenigen auf, die zu euch kommen und lasst sie in Ruhe, die euch ablehnen. Erinnert euch an die Worte Christi, die euch sagen: Früher nahm man den Himmel mit Gewalt, heute mit Sanftmut.

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XXV - Suchet, so werdet ihr finden - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

Nenhum comentário:

Postar um comentário