terça-feira, 21 de janeiro de 2014

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott

1. Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet,der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. 

Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten! (Matthäus VII, 7 ‐ 11).

2. Aus irdischer Ansicht, ist die Maxime „Sucht, so werdet ihr finden” ähnlich der anderen, die besagt: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“Das ist das Prinzip des Gesetzes der Arbeitund deshalb des Gesetzes des Fortschrittes, denn die Weiterentwicklung ist eine Folge der Arbeit, weil diese die Intelligenzkraft in Bewegung setzt. 

In der frühen Kindheit der Menschheitsgeschichte benutzte der Mensch seine Intelligenz nur, um Nahrung zu suchen und um die Mittel zum Überleben und zur Verteidigung gegen den Feind zu haben. Aber Gott hat den Menschen mehr als den Tieren gegeben,nämlich den unerschöpflichen Wunsch nach dem Besseren. Dieser treibt ihn, die Mittel zu erforschen, um seinen Zustand zu verbessern, oder führt ihn zu Entdeckungen, zu Erfindungen, zur Verbesserung der Wissenschaft. Denn die Wissenschaft ermöglicht ihm das zu bekommen, was er benötigt. Dank seiner Nachforschungen entwickelt sich seine Intelligenz und seine moralischen Werte werden reiner. Nach den Bedürfnissen des Körpers kommen die Bedürfnisse des Geistes. Nach der materiellen Sättigung benötigt der Mensch geistige Nahrung. Auf diese Weise verändert sich er vom primitiven zum zivilisierten Menschen.

Dennoch ist die Entwicklung, die der individuelle Mensch während seines irdischen Lebens selbst erreicht, sogar in vielen Fällen kaum bemerkbar. Wie könnte sich nun die Menschheit ohne die Präexistenz und die „ Reexistenz“der Seele weiterentwickeln? Angenommen, die Seelen würden jeden Tag die Erde verlassen, um nicht mehr zur Erde zurückzukehren, die Menschheit würde sich ständig in primitiven Zuständen erneuern. Sie müsste ständig alles von vorne beginnen und neu lernen. Es gäbe keinen Grund dafür, dass der Mensch heute weiter entwickelt sein sollte, als in den ersten Jahren der Erde, weil er bei jeder Geburt jede intellektuelle Arbeit neu beginnen müsste. Ganz anders hingegen, wenn die Seele mit ihren erreichten Fortschritten wiederkehrt: Sie sammelt neue Erfahrungen hinzu und entwickelt sich nach und nach von der barbarischen zu dermateriellen Zivilisationund von dieser zurmoralischen Zivilisation.

3. Wenn Gott den Menschen von der körperlichen Arbeit befreit hätte, wären seine Glieder eingeschrumpft; hätte Er ihn von der intellektuellen Arbeit befreit, wäre sein Geist in der Kindheit stecken geblieben, gleichsam der tierischen Instinkte. Deshalb hat Gott aus der Arbeit eine Notwendigkeit für ihn gemacht und dem Menschen bekannt: „Suchet und ihr werdet finden, arbeitet und ihr werdet produzieren.” Somit werdet ihr Kinder euerer Werke sein und werdet den Verdienst euerer Anstrengungen bekommen und ihr werdet die Belohnung nach eueren Leistungen erhalten.

4. Infolge der Anwendung dieses Prinzips nehmen die Geister den Menschen ihre Forschungsarbeit nicht ab. Sie bringen ihnen nicht überarbeitete Entdeckungen und Erfindungen in ihre Hände, welche sie ohne das kleinste Zeichen von Bemühung oder Gedankenarbeit zu leisten, für sich nehmen könnten. Ansonsten könnte der arbeitsfaulste Mensch reich werden und der Unwissendste von allen würde weise sein, beide ohne Anstrengung würden sie sich den Lohn zuschreiben, den sie nicht verdient haben. Nein,die Geister kommen nicht, um den Menschen von dem Gesetz der Arbeit zu befreien. Sie zeigen ihm das zu erreichende Ziel und den Weg, der dorthin führt, indem sie ihm sagen:„Geh hin und du wirst es erreichen. Du wirst Steine auf dem Weg finden, sei wachsam und bemühe dich selbst, die Steine aus dem Weg zu räumen. Wir werden dir die notwendige Kraft geben, wenn du sie verwenden willst.“

5. Moralisch gesehen ist der Sinn dieser Worte Jesu, dass ihr um das Licht bitten sollt, welches eueren Weg weisen soll und es wird euch gegeben, bittet um Kraft, um dem Schlechten zu widerstehen und ihr werdet sie bekommen. Bittet um den Schutz der guten Geister und sie werden euch begleiten. Und, wie der Engel Tobias begleitet hat, werden sie euch als Schutzgeister dienen. Bittet um gute Ratschläge und sie werden diese euch nie ablehnen. Klopft an die Tür und sie werden euch diese öffnen. Aber bittet aufrichtig, mit Überzeugung, mit Inbrunst und vertrauensvoll. Zeigt euch nicht mit Arroganz, sondern mit Demut, ohne die ihr nur euerer eigenen Kraft ausgeliefert seid und alle Abstürze, die ihr dann erleben werdet, nun die Folgen eueres Hochmutes sein werden.

Das ist der Sinn der Worte: „... sucht, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan“.

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XXV - Suchet, so werdet ihr finden - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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