sábado, 30 de novembro de 2013

„Gebt Almosen, wenn es notwendig ist; wann immer es möglich ist, verwandelt sie in Lohn“

13. Der Mensch als Treuhänder, als Verwalter der Güter, die Gott in seine Hände gegeben hat, wird strenge Rechenschaft ablegen müssen, wie er sie, kraft seines freien Willens, eingesetzt hat. Der schlechte Gebrauch des Reichtums besteht darin, diesen nur zu seiner eigenen Befriedigung genutzt zu haben. Hingegen ist die Verwendung jedes Mal gut, wenn daraus etwas Gutes für die anderen resultiert. Der Verdienst ist den Opfern, die wir uns auferlegen, angemessen. Die Wohltätigkeit ist nur eine Weise, den Reichtum einzusetzen. Sie lindert das momentane Elend, stillt den Hunger, bewahrt vor der Kälte und gibt Zuflucht denjenigen, die nichts haben. Eine durchaus genauso starke und würdige Pflicht besteht darin, dem Elend vorzubeugen. Das ist vor allem die Aufgabe der großen Reichtümer, die diese in unterschiedlichstem Einsatz erfüllen können. Und auch wenn man selbst aus den Reichtümern einen legitimen Profit ziehen würde, gäbe es davon eine nicht weniger gute Folge. Denn die Arbeit fördert die Intelligenz und betont die Würde des Menschen. So ist jemand immer in der Lage zu sagen, dass er das Brot, das er isst, selbst verdient, wohingegen Almosen demütigen und erniedrigen. Der Reichtum, in einer Hand konzentriert, soll wie eine Quelle belebenden Wassers sein, die Fruchtbarkeit und Wohlsein um sich verbreitet. Ach, ihr Reichen! Wenn ihr den Reichtum nach dem Willen Gottes nutzt, werden eure eigenen Herzen die ersten sein, die sich aus dieser wohltuenden Quelle satt trinken. So könnt ihr in diesem Leben in den unbeschreiblichen, seelischen Genuss kommen, statt den materiellen Genuss der Egoisten zu erleben, der eine Leere in den Herzen hinterlässt. Euer Name wird auf der Erde selig sein und wenn ihr die Erde verlasst, wird der allmächtige Herr an euch die Worte, ähnlich wie im Gleichnis vom anvertrauten Zentner, richten: „O guter und treuer Diener, nehme an der Freude deines Herrn teil!“ Ist in diesem Gleichnis der Diener, der das ihm anvertraute Geld in der Erde vergraben hat, nicht die Figur des Geizigen, in dessen Händen der Reichtum unergiebig ist? Wenn aber Jesus prinzipiell von Almosen sprach, tat er das, weil man damals und in dem Land, in dem er gelebt hatte, die Förderlichkeit der später entstandenen Künste und der Industrie nicht kannte. Hierbei können die Reichtümer sehr für das allgemeine Wohl angewendet werden. Deswegen sage ich all denjenigen, die etwas ‐ ob viel oder wenig ‐ geben können: Gebt Almosen, wenn es notwendig ist; wann immer es möglich ist, verwandelt sie in Lohn, damit derjenige, der sie bekommt, sich nicht schämen muss. 

- Fénelon (Geist).
Algier, 1860.


Auszug aus dem Kapitel XVI - Man kann nicht Gott und dem Mammon dienen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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