segunda-feira, 25 de novembro de 2013

Die Ungleichmässigkeit des Reichtums

 8. Die ungleichmäßige Verteilung des Reichtums ist eines dieser Probleme, die man, solange man nur das momentaneirdische Leben betrachtet, nicht lösen wird. Die erste Frage, die es sich stellt, ist: Warum sind nicht alle Menschen gleich reich? Sie sind es nicht, aus einem sehr einfachen Grund: Weil sie weder gleich intelligent, gleich aktiv und gleich fleißig sind, um Reichtum zu erlangen, noch sind sie alle mäßig und vorausschauend genug, um ihn aufzubewahren.Es ist übrigens eine mathematisch bewiesene Tatsache, dass bei gleichmäßig verteiltem Reichtum, jeder einen minimalen und unzureichenden Anteil erhalten würde. Angenommen, diese Aufteilung würde geschehen, das Gleichgewicht würde nach kurzer Zeit aufgrund der unterschiedlichen Charaktere und Fähigkeiten zu schwanken anfangen. Wäre diese Verteilung dauerhaft eine Tatsache, nach der jeder nur das hat, was er zum Überleben braucht, würde dies die Vernichtung aller großen Vorhaben bedeuten, die zum Fortschritt und dem Wohlwollen der Menschheit beitragen. Angenommen, dass doch jedem das Notwendige gegeben wird, der Stachel, der die großen Entdeckungen und nützlichen Unternehmungen vorantreibt, würde dann fehlen. Wenn Gott den Reichtum auf bestimmte Punkte konzentriert, tut Er das, damit er sich von dort ausbreiten soll, in der notwendigen Menge und entsprechend dem Bedarf. 

Nimmt man das an, so mag man sich fragen, warum Gott den Reichtum gerade den Menschen gewährt, die ungeeignet sind, diesen zum Wohle aller zu nutzen. Auch hier erweisen sich die Weisheit und Güte Gottes: Indem Er dem Menschen den freien Willen gibt, will Er, dass dieser es anhand seiner eigenen Erfahrungen erreicht, den Unterschied zwischen Gut und Ungut zu machen, derart, dass die Tat des Guten das Ergebnis seiner eigenen Bemühungen und seines eigenen Willens sei. Der Mensch soll weder zum Guten noch zum Schlechten zwangsweise geführt werden. Er wäre sonst nur ein passives und unverantwortliches Instrument wie die Tiere. Der Reichtum ist somit ein Mittel, um den Menschen moralisch zu prüfen. Er ist aber auch gleichzeitig ein mächtiges Mittel, um für den Fortschritt tätig zu sein. So will Gott nicht, dass dieser Reichtum zu lange unergiebig bleibt.Deswegen verschiebt Er ihn ununterbrochen.Jeder soll ihn besitzen, um sich in seiner Anwendung zu üben und zu zeigen, wie er ihn zu nutzen gedenkt. Und da es dennoch materiell unmöglich ist, dass alle den Reichtum gleichzeitig besitzen, ‐ was dazu führen würde, dass niemand mehr arbeiten würde und die Verbesserung der Erde beeinträchtigt wäre‐ besitzt ihn jeder jeweils zu seiner Zeit.Wer ihn heute nicht hat, hatte ihn schon oder wird ihn in anderer Existenz haben. Wer ihn heute besitzt, wird ihn Morgen vielleicht nicht mehr haben. Demnach gibt es Reiche und Arme, weil Gott, Der gerecht ist, beabsichtigt, dass jeder zu seiner Zeit arbeite. Die Armut ist für diejenigen, die leiden, eine Prüfung der Geduld und der Schicksalsergebenheit und der Reichtum ist für andere die Prüfung der Nächstenliebe und der Entsagung.  

Man beklagt sich mit Recht über den schlechten Nutzen, den manchen Menschen aus ihren Reichtümern ziehen, über die niederen Leidenschaften, welche die Gier verursacht und man fragt sich, ob Gott gerecht ist, solchen Menschen den Reichtum zu überlassen. Es ist wahr, dass, wenn der Mensch nur eine einzige Existenz hätte, nichts eine solche vergleichbare Verteilung der irdischen Güter rechtfertigen würde. Richten wir jedoch unseren Blick nicht nur auf das momentane Leben, sondern andererseits auf die Gesamtheit der Existenzen, dann stellen wir fest, dass sich alles mit Gerechtigkeit ausbalanciert. Der Arme hat also keinen Grund mehr, die Vorsehung zu verurteilen und auch nicht, den Reichen zu beneiden und die Reichen haben noch wenige Gründe zu prahlen mit dem, was sie besitzen. Wenn sie diese Reichtümer missbrauchen, werden sie nicht durch aufgezwungene Verordnungen oder Gesetze das Übel wieder gutmachen. Die Gesetze können momentan das Äußere verändern, sie erreichen aber die Veränderung im Herzen nicht. Deswegen wirken sie sich nur für kurze Zeit aus und es folgt ihnen fast immer eine noch unkontrolliertere Reaktion. Der Ursprung des Übels liegt in dem Egoismus und dem Stolz verankert. Dementsprechend werden alle Arten von Missbrauch aufhören, wenn sich die Menschen durch das Gesetz der Nächstenliebe anleiten lassen. 

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XVI - Man kann nicht Gott und dem Mammon dienen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

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