sexta-feira, 29 de novembro de 2013

Der kurzen Dauer des Lebens

12. In Anbetracht der kurzen Dauer des Lebens hinterlässt eure andauernde Sorge um die irdischen Güter bei mir schmerzliche Eindrücke. Dabei schenkt ihr euerem moralischen Fortschreiten kaum Bedeutung und so wenig Zeit. Dies wäre dennoch das Wichtigste für die Ewigkeit. Beobachtet man eure Tätigkeiten, geht man davon aus, es handle sich um eine höchst wichtige Frage für die Menschheit. Tatsache ist, dass es hier fast immer um die Befriedigung euerer übertriebenen Bedürfnisse geht, euerer Eitelkeit oder auch darum, dass ihr euch den Exzessen ausliefert. Wie viele Leiden, wie viele Qualen und wie viele Sorgen man sich bereitet; wie viele Nächte ohne Schlaf man durchwacht, um den Reichtum zu vergrößern. All das geschieht mehr als genug! Aus übermäßiger Blindheit sind die Menschen nicht selten Sklaven von anstrengender Arbeit. Sie tun das aus unkontrollierter Liebe zum Reichtum und zu den dadurch begünstigten Genüssen. Dabei prahlen sie mit dieser Anstrengung, ein Leben voller Opfer und Verdienste zu haben, als ob sie für die anderen und nicht für sich selbst arbeiten würden. Törichte! Denkt ihr, dass euch die Sorgfalt und die Anstrengung anerkannt werden, die durch Egoismus, Gier oder Stolz motiviert waren? Dabei habt ihr die Sorge um eure Zukunft vergessen, sowie die Pflichten der brüderlichen Solidarität, zu denen all diejenigen verpflichtet sind, die das Privileg des sozialen Lebens genießen. Ihr habt nur an das Körperliche gedacht. Sein Wohlsein und seine Befriedigung waren die einzigen Ziele eueres egoistischen Eifers. Für diesen sterblichen Körper habt ihr eueren Geist vernachlässigt, der ewig lebt. Dieser Körper, dermaßen verwöhnt und geschmeichelt, hat sich in einen Tyrannen verwandelt. Er befiehlt euerem Geist, der nun sein Sklave geworden ist. Ist dies die Absicht der Existenz, die Gott euch gegeben hat? 

- Ein Schutzgeist. 
Krakau, 1861.


Auszug aus dem Kapitel XVI - Man kann nicht Gott und dem Mammon dienen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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