quinta-feira, 31 de outubro de 2013

„Jeder von euch kann etwas geben“

16. Kann nicht die reiche und glückliche Frau, die ihre Zeit nicht für die Hausarbeit zu verwenden braucht, ein paar Stunden dieser Zeit den Armen widmen? Dass sie mit dem Überschuss ihrer glücklichen Ausgaben, warme Kleidung für die Unglücklichen, die Kälte erleiden, kaufe oder dass sie mit ihren zarten Händen, dicke warme Wäsche schneidere und somit einer armen Mutter helfe, ihr erwartetes Kind einzukleiden. Wenn ihr eigenes Kind deswegen mit etwas weniger Stickerei auskommen muss, wird das Kind des Armen andererseits etwas mehr Wärme bekommen. Für die Armen zu arbeiten, bedeutet, in dem Weinberg des Herrn zu dienen. 

Und du, arme Arbeiterin, die keinen Überschuss besitzt, die aber voller Liebe zu deinen Mitmenschen etwas von dem Wenigen, das du hast, geben möchtest. Du bietest ein paar Stunden deines Tages, von deiner Zeit, das, was dein einziger Schatz ist, an. Du machst diese eleganten Handarbeiten, die den Glücklichen sehr gefallen. Du verkaufst dieses Ergebnis deiner Nachtarbeit und bist dann in der Lage, deinen Mitmenschen deinen Anteil zur Linderung ihrer Not anzubieten. Du wirst vielleicht einige Schleifen weniger haben, bietest aber dafür demjenigen Schuhe an, der barfuss läuft.

Und ihr Frauen, die ihr Gott ergeben seid, arbeitet auch in Seinem Werk. Möge aber eure Arbeit nicht nur getan werden, um einzig und allein die Altäre zu schmücken oder um die Aufmerksamkeit für eure Geduld und Geschicklichkeit auf euch zu ziehen. Arbeitet, meine Töchter, damit die Ergebnisse euerer Werke der Hilfe euerer Brüder im Gottes Namen dienen. Denn die Armen sind Seine geliebten Kinder. Für sie zu arbeiten, bedeutet Gott zu preisen. Seid für sie die Vorsehung, die sagt: „Den Vögeln am Himmel gibt Gott die Nahrung.“ So mögen das Gold und das Silber durch eure Hände zu Kleidung und Nahrung für die Bedürftigen umgewandelt werden. Tut das, und gesegnet wird eure Arbeit sein.

Und ihr alle, die produzieren könnt, gebt. Gebt euer Genie, eure Inspirationen und gebt eure Herzen und Gott wird euch segnen. Poeten und Schriftsteller, die nur gelesen werden von den oberen Gesellschaftsschichten, ihr könntet weiterhin dem Bedarf an Lektüre in deren Freizeit nachkommen und dabei den Ertrag einiger euerer Werke für die Linderung des Leidens von den Unglücklichen spenden. Maler, Bildhauer und Künstler jeder Art, möge eure Intelligenz auch im Dienst euerer Mitmenschen genutzt werden! Fürchtet euch nicht, weniger Ruhm zu erlangen. Denkt daran, andere werden deswegen weniger leiden müssen.

Jeder von euch kann etwas geben. Ungeachtet dessen, welcher Klasse ihr auch angehört, ihr werdet immer etwas haben, dass geteilt werden kann. Was auch immer Gott euch gegeben hat, ihr solltet einen Teil davon denjenigen geben, die noch nicht einmal das Notwendigste besitzen. Denn ihr würdet euch selbst auf der anderen Seite freuen, wenn andere etwas mit euch teilen würden. Eure Schätze auf der Erde werden etwas weniger werden. Eure Schätze im Himmel werden aber größer sein. Dort werdet ihr das Hundertfache dessen ernten, was ihr auf dieser Welt an Wohltaten gesät habt.

- Jean (Geist).
Bordeaux, 1861.


Auszug aus dem Kapitel XIII - Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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