sexta-feira, 25 de outubro de 2013

„Daß ihr euch untereinander liebt“

10. Meine Freunde, ich höre viele von euch sagen, wie kann ich Nächstenliebe ausüben, wenn ich selbst oftmals nicht das Notwendigste habe?

Die Nächstenliebe, meine Freunde, kann man in verschiedenen Formen ausüben: durch Worte, Gedanken und Taten. Durch den Gedanken, indem ihr für die verlassenen Armen betet, die gestorben sind, ohne richtig gelebt zu haben. Ein Gebet aus dem Herzen wird sie trösten. Durch Worte, indem ihr eueren Mitmenschen gute Ratschläge gebt. So sagt zu den verbitterten Menschen, die aus Not und Verzweiflung gegen den Namen Gottes fluchen: „Ich war so wie ihr, ich habe gelitten und mich unglücklich gefühlt, aber ich habe Vertrauen zum Spiritismus gefasst. Seht, jetzt bin ich glücklich.“; zu den Alten, die euch sagen werden: „Es lohnt sich nicht, ich bin am Ende meines Lebens und werde so sterben, wie ich gelebt habe“, sagt ihr: „Die Gerechtigkeit Gottes ist für alle gleich, erinnert euch an die Arbeiter der letzten Stunde!“; und zu den Kindern, die durch schlechte Begleitung schon verdorben sind, sich verlierend auf den Wegen der Welt, nahe daran, den Versuchungen zu erliegen, sagt ihr: „Gott hütet euch, meine lieben Kleinen!“ Fürchtet euch nicht, diese sanften Worte oft zu wiederholen, damit sie am Ende zu Keimen in ihrem Verstand heranreifen werden. Und anstatt sich zu kleinen Vagabunden zu entwickeln, werden sie dann vernünftige Menschen. Das ist auch eine Tat der Nächstenliebe.

Viele von euch sagen: „Ach, wir sind so viele auf der Erde, dass Gott uns gar nicht alle sehen kann!“ Hört einmal gut zu, meine Freunde: Wenn ihr auf der Spitze des Berges seid, kann euer Blick nicht Milliarden von Sandkörnern, die den Boden bedecken, erfassen? Gott kann euch genauso sehen und überlässt euch eure eigene Entscheidung, so wie auch diese Sandkörner dem Einfluss des Windes überlassen sind und sich überallhin verteilen. Mit dem Unterschied, dass Gott in Seiner unendlichen Barmherzigkeit in der Tiefe eueres Herzens einen wachsamen Wächter geschaffen hat, den manGewissennennt. Hört darauf, denn es wird euch gute Ratschläge geben. Manchmal ist es gelähmt, indem sich ihm der verkommene Geist entgegensetzt. Und dann schweigt es. Seid aber versichert, dass das von euch verbannte Gewissen sich wieder melden wird, sobald dieses in euch das Gefühl der Reue bemerkt. Hört ihm zu, befragt es und ihr werdet sehr oft von seinen Ratschlägen getröstet werden.

Meine Freunde, jede neue Bewegung steht unter einem neuen Stern. Ich lege euch diese Maxime von Christus ans Herz: „daß ihr euch untereinander liebt“. Übt diese Maxime, versammelt euch alle um diese Fahne herum und ihr werdet Glück und Trost erfahren.

- Ein Schutzgeist. 
Lyon, 1860.


Auszug aus dem Kapitel XIII - Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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