terça-feira, 29 de outubro de 2013

Es gibt verschiedene Formen, die Nächstenliebe auszuüben

14. Es gibt verschiedene Formen, die Nächstenliebe auszuüben. Viele von euch verwechseln diese mit Almosen geben. Es gibt aber große Unterschiede zwischen beiden. Almosen, meine Freunde, sind oft notwendig, weil sie den Armen Erleichterung bringen. Sie sind aber fast immer eine demütigende Handlung, sowohl für denjenigen, der gibt, als auch für jemanden, der sie bekommt. Die Nächstenliebe verbindet im Gegenteil den Wohltäter mit dem Begünstigten und sie hat darüber hinaus unterschiedliche Gesichter! Die Nächstenliebe kann sogar zwischen Angehörigen und Freunden ausgeübt werden, indem wir uns gegenseitig nachsichtig sind, indem wir uns untereinander unsere eigenen Schwächen vergeben, indem wir darauf achten, die Eigenliebe von anderen nicht zu verletzen. Und ihr Spiritisten könnt die Nächstenliebe in euerer Art zu handeln an denjenigen ausüben, die nicht wie ihr denken. Ihr könnt das auch tun, indem ihr den weniger aufgeklärten Menschen zum Glauben verhelft, ohne sie zu schockieren oder sie aufgrund ihrer Überzeugungen zu beleidigen. Ihr sollt sie liebevoll zu den Treffen einladen, wo sie selbst uns hören können und wo wir die Lücke in ihren Herzen finden werden, in die wir eindringen können. Das ist eine Art von Nächstenliebe.

So hört jetzt, was es bedeutet, Nächstenliebe an den Armen, den Enterbten dieser Welt zu üben, die aber von Gott belohnt werden, wenn sie ihr Elend ohne Murren akzeptieren ‐  das hängt ganz von euch selbst ab. Ich werde mich durch ein Beispiel verständlich machen.

Ich sehe oftmals in der Woche eine Versammlung von Damen jeden Alters. Ihr wisst, dass für uns sie alle Geschwister sind. Was tun sie? Sie arbeiten schnell, sehr schnell bewegen sie ihre Hände. Seht ihr auch, wie ihre Gesichter strahlen und ihre Herzen im Gleichklang schlagen? Was ist aber ihr Ziel? Diese Frauen sehen den Winter kommen, der sehr streng für die armen Familien sein wird. Ähnlich wie Ameisen, konnten diese Frauen nicht während des Sommers den notwendigen Vorrat sammeln und der größte Teil ihres Hab und Gutes ist verpfändet. Die armen Mütter weinen und sind beunruhigt bei dem Gedanken, ihre Kinder würden in diesem Winter Kälte und Hunger erleiden! Aber habt Geduld, ihr leidenden Frauen! Gott hat schon andere Frauen inspiriert, die nicht derart mittellos sind wie ihr. Diese treffen sich und nähen Kleider. Und später, an einem solchen Tag, wenn der Schnee die Erde bedeckt und ihr euch beschwert, mit den in solchen Leidensperioden euch üblichen Worten: „Gott ist ungerecht!“, da werdet ihr das Kind einer dieser fleißigen Arbeiterinnen sehen, die sich als Wohltäterinnen der Armen verdient gemacht haben. Denn sie haben ja für euch so gearbeitet und eure Unzufriedenheit wird sich in Segen verwandeln, da im Herzen der Unglücklichen der Hass sehr eng von der Liebe begleitet wird.

Und da alle diese Arbeiterinnen Ermutigung benötigen, sehe ich von allen Seiten die Kundgaben der guten Geister an sie heran kommen. Und die Männer, die auch ein Teil dieser Gesellschaft bilden, bieten von ihrer Seite an, ihnen Texte vorzulesen, die denen so angenehm sind. Und wir, um die Hingabe von allen und von jedem Einzelnen zu belohnen, sichern wir für diese pflichtbewussten Arbeiterinnen eine gute Kundschaft, die in gesegneten, klingenden Münzen bezahlt wird. Das ist die einzige Münze, die im Himmel umläuft. Außerdem versichern wir hierzu ohne Risiko, dass es ihnen an dieser Münze nicht mangeln wird. 

- Caritas (Geist).
Lyon, 1861.


Auszug aus dem Kapitel XIII - Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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