sexta-feira, 4 de outubro de 2013

DIE FEHLER ANDERER MENSCHEN

Da niemand vollkommen ist, kann man daraus die Schlussfolgerung ziehen, niemand hat das Recht, die Fehler seines Nächsten zu tadeln?

Sicherlich nicht. Zumal jeder von euch für die Entwicklung der anderen arbeiten soll und vor allem für diejenigen, für die man verantwortlich ist. Aber das ist auch ein Grund, um es mit Mäßigung zu tun, mit einem nützlichen Ziel und nicht wie es normalerweise getan wird, mit dem Genuss, andere zu erniedrigen. In diesem letzten Fall ist der Tadel eine Boshaftigkeit. In dem ersten Punkt ist es eine Pflicht, welche die Nächstenliebe von uns mit der möglichen Vorsicht zu erfüllen fordert. Und schließlich soll der Tadel, den wir an andere richten, gleichzeitig an uns selbst adressiert sein, um zu sehen, ob wir ihn nicht selbst verdienen. 

- Hl. Ludwig (Geist).
Paris, 1860.

Ist es tadelnswert, den Fehler anderer Menschen zu beobachten, ohne dass man diese jemandem offen legt, wenn das keine Vorteile zu ihren Gunsten bringen wird?

Alles hängt von der Absicht ab. Mit Sicherheit ist es nicht verboten, das Unheil zu sehen, wenn es existiert. Es wäre sogar unvernünftig, überall nur Gutes zu sehen. Diese Illusion würde dem Fortschritt schaden. Der Fehler besteht darin, den Tadel zu benutzen, um anderen zu schaden, in dem wir den anderen in der Öffentlichkeit unglaubwürdig machen. Genauso verächtlich wäre es dies jemanden anzutun, nur um eine Ahnung der Bösartigkeit zu vermitteln und aus dem Vergnügen heraus, den anderen bei den Fehlern zu ertappen. Wenn wir andererseits den Schleier des Vergessens über die schlechten Taten legen, um sie vor der Öffentlichkeit zu schützen, geschieht genau das Gegenteil: Der Beobachter der schlechten Taten anderer kann für sich selbst daraus eine Lehre ziehen. Das heißt, dieser übt die Handlung zu vermeiden, die er selbst an den anderen bemängelt. Ist diese Bemerkung wohl für den Sittenlehrer auch nicht hilfreich? Wie sollte er die menschlichen Fehler beschreiben, wenn er ihre Beispiele nicht studieren würde? 

- Hl. Ludwig (Geist).
Paris, 1860.

Gibt es Fälle, in denen es nützlich ist, die Bösartigkeit anderer zu enthüllen?

Diese Frage ist sehr sensibel zu behandeln und wir müssen auf ein gutes Verständnis der Nächstenliebe zurückgreifen. Wenn der Fehler eines Menschen nur ihm selbst schaden könnte, gibt es keine Vorteile, ihn öffentlich zu nennen. Aber wenn er den anderen schaden kann, ist es notwendig, das Interesse der Mehrheit dem des Einzelnen vorzuziehen. Je nach den Umständen kann das Aufdecken von Heuchelei und Lüge eine Pflicht sein. Denn es ist besser, dass ein Mann zu Grunde geht, als dass viele andere ihm zum Opfer fällen. In diesem Fall ist es notwendig, die Vorund Nachteile gegeneinander abzuwägen.

- Hl. Ludwig (Geist).
Paris, 1860.


Auszug aus dem Kapitel X - Selig sind die Barmherzigen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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