segunda-feira, 21 de outubro de 2013

DAS VERBORGENE UNGLÜCK

4. In großen Katastrophen zeigt sich die Nächstenliebe ganz besonders und wir beobachten viele freigiebige Impulse, welche die Schäden beheben. Seite an Seite mit diesen allgemeinen Notlagen, gibt es dennoch Tausende von kleinen persönlichen Notlagen, die unbemerkt sich anspielen; zum Beispiel von Menschen, die auf einem schlechten Bett liegen und sich nicht beschweren. Dies sind die unauffälligen und verborgenen Schicksalsschläge, welche die wahre Güte zu entdecken weiß, ohne darauf zu warten, dass um Hilfe gebeten wird.

Wer könnte diese vornehme, sehr bescheiden und dennoch gepflegt gekleidete Dame sein, die von einem sehr einfach gekleideten Mädchen begleitet wird? Sie geht in ein Haus von einem sehr erbärmlichen Zustand hinein, in dem sie ersichtlich bekannt ist, denn an der Tür wird sie mit sehr viel Respekt empfangen. Wo geht sie hin? Sie steigt bis zu einer Dachkammer hinauf. Dort lebt eine Mutter umgeben von kleinen Kindern. Bei ihrer Ankunft strahlen die abgemagerten Gesichter vor Freude. Denn sie kommt, um ihre Leiden zu lindern. Sie bringt das Notwendigste, mit sanften und tröstenden Worten; so dass sie ihre Hilfe ohne sich zu schämen annehmen können, da diese armen Menschen keine professionellen Bettler sind. Der Vater befindet sich im Krankenhaus und während seines dortigen Aufenthalts kann die Mutter nicht den Bedürfnissen von allen nachkommen. Dank dieser Dame werden die Armen keinen Hunger und keine Kälte erleiden. Sie werden warm angezogen zur Schule gehen können und die Brüste der Mutter werden für den Kleinsten nicht austrocknen. Wenn einer unter ihnen krank ist, wird es nicht an materieller Unterstützung mangeln. Von dort fährt die Frau in das Krankenhaus, um den Familienvater in Bezug auf die Situation seiner Frau und seiner Kinder zu trösten und zu beruhigen. An der Straßenecke wartet ein Auto auf sie, voll gepackt mit allem, was ihre Schützlinge benötigen, welche sie oftmals besucht. Sie fragt nicht nach ihrem Glauben oder ihrer Meinung, weil für sie alle Menschen Geschwister und Kinder Gottes sind. Als der Besuch zu Ende war, sagte sie sich: „Mein Tag hat gut angefangen.“ Wie heißt sie eigentlich? Wo wohnt sie? Niemand weiß es. Für die Leidenden hat sie einen Namen, der anderen nichts sagt, sie ist der „tröstende Engel“. In der Nacht geht von ihnen eine Sinfonie von Segen hinauf zu Gott; Katholiken, Juden, Protestanten, alle loben sie.

Und warum kleidet sie sich so einfach? Sie will mit ihrer Wohlhabenheit die Armen nicht verletzen. Warum lässt sie sich von ihrer jungen Tochter begleiten? Um sie zu lehren, wie Güte ausgeübt werden soll. Und wenn die Tochter auch gerne etwas Nächstenliebe üben will, sagt die Mutter zu ihr: „Was kannst du spenden, mein Kind, da du nichts besitzt? Wenn ich dir etwas gebe, damit du es den anderen weitergibst, was wäre dein Verdienst? In diesem Fall wäre ich dann in Wahrheit diejenige, die Nächstenliebe ausübt. Und welchen Verdienst hättest du zu bekommen? Das wäre also nicht gerecht. Wenn wir dann die Kranken besuchen gehen, hilfst du mir sie zu pflegen. Denn Fürsorge anzubieten bedeutet nun etwas von dir zu geben. Möchtest du noch mehr geben? Das ist sehr einfach. Dann lerne nützliche Sachen zu nähen und somit wirst du Kinderkleidung für sie anfertigen. In dieser Weise wirst du etwas geben, das von dir selbst kommt.“ So lehrte die Mutter, eine wahre Christin, ihre Tochter die Tugenden zu praktizieren, die Christus uns gelehrt hat. Ist sie Spiritistin? Was macht das nun aus?

Dort, wo sie lebt, ist sie eine Dame von Welt, ihre Stellung verlangt es so. Aber die anderen wissen nicht, was sie tut, da sie keine andere Anerkennung anstrebt, außer der von Gott und ihrem Gewissen.

Eines Tages geschah ein unvorhergesehener Umstand. Es klingelte an der Tür und eine ihrer Schützlinge wollte ihr eine Handarbeit verkaufen. Die Frau erkennt dann die Dame. Sie bedankt sich bei der Dame überschwänglich. „Still.“, sagt die Dame „Sage es niemandem weiter!“ So sprach auch Jesus.

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XIII - Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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