domingo, 27 de outubro de 2013

Der Schlüssel des Himmels

12. Seid gütig und barmherzig, das ist der Schlüssel des Himmels, den ihr in eueren Händen habt. Das ganze ewige Glück ist in diesem Ausspruch enthalten: „Liebet euch untereinander!“ Die Seele lässt sich nicht in die spirituellen Welten empor erheben, außer durch die Zuwendung an den Nächsten. Und sie findet Freude und Trost allein in der Ausübung der Nächstenliebe. Seid gütig, stehet euren Geschwistern bei und vertreibt die schreckliche Wunde des Egoismus. Indem ihr dieser Pflicht nachgeht, wird sich der Weg der ewigen Glückseligkeit für euch öffnen. Wer hat unter euch außerdem nicht schon ein Mal ein Herzklopfen voller innerer Freude bei der Erzählung einer schönen Wohltat, einer Tat wahrhaftiger Nächstenliebe, gespürt? Ihr seid immer auf dem Weg der geistigen Entwicklung, wenn ihr stets nach der Freude der guten Taten suchet. Euch mangelt es nicht an Beispielen. Selten ist nur der gute Wille. Ihr seht eine große Zahl guter Menschen, die euch eure Geschichte in frommem Andenken erinnert.

Hat Christus euch nicht alles über diese Tugend der Liebe und Nächstenliebe gesagt? Warum seine göttliche Lehre vernachlässigen? Warum die Ohren für seine göttlichen Worte und das Herz für all seine wohltuenden Grundsätze verschließen? Ich würde mir wünschen, dass der Lektüre des Evangeliums mehr Interesse und Glaube gewidmet würde. Dieses Buch wird aber vernachlässigt. Man betrachtet es als Behälter leerer Worte, als einen verschlossenen Brief. Man überließ dieses wunderbare Gesetzbuch der Vergessenheit. Eure Übel sind nur Folgen der freiwilligen Vernachlässigung von dieser Zusammenfassung der göttlichen Gesetze. Lest also diese glänzenden Seiten über die Hingabe von Jesus und denkt darüber nach.

Starke Männer, rüstet euch, schwache Männer, macht aus euerer Sanftmut, aus euerem Glauben eure Waffen. Seid wahrhaftiger und beständiger in der Verkündigung der neuen Lehre. Das ist nicht mehr als eine Ermutigung, die wir euch geben möchten, allein um eure Hingabe und eure Tugend anzuregen, weswegen Gott den Geistern erlaubt, euch Kund zu geben. Wenn ihr es jedoch wollt, reichen euch die Hilfe Gottes und euer eigener Wille aus. Denn die spiritistischen Mitteilungen geschehen eigens für diejenigen, die unfolgsame Herzen und geschlossene Augen haben. 

Die Nächstenliebe ist der Anker aller Tugenden, welche die Basis dieses hohen Hauses der irdischen Tugend ist, ohne sie könnten die anderen nicht existieren. Ohne Nächstenliebe gibt es keine Erwartungen eines besseren Glückes, kein moralisches Interesse, das uns führt. Ohne Nächstenliebe gibt es keinen Glauben, denn der Glaube ist nichts anderes als ein reiner Lichtstrahl, der eine mit Nächstenliebe erfüllte Seele glänzen lässt.

Die Nächstenliebe ist der ewige Rettungsanker in allen Welten. Sie ist die reinste Vergegenwärtigung des Schöpfers selbst. Es ist seine eigene Tugend, die dem Menschen dargeboten wird. Wie kann man diese erhabene Güte verkennen? Welches grauenhafte Herz, das sich dessen bewusst ist, würde dieses vollkommene himmlische Gefühl ersticken und von sich ausstoßen? Welcher wäre der Sohn, der so verächtlich wäre, um gegen dieses zärtliche Gefühl der Nächstenliebe zu rebellieren?

Ich werde nicht über das, was ich tat, reden, da auch Geistwesen sich dafür schämen, ihre Werke zu erzählen. Ich glaube aber, dass ich schon eines angefangen habe, als ein Werk, das am meisten für die Tröstung von eueren Mitmenschen beitragen soll. Ich sehe oft die Geister darum bitten, mein Werk als ihre Mission fortzuführen. Ich sehe sie, meine guten lieben Schwestern, in ihren wohltätigen und himmlischen Aufgaben. Ich sehe sie die Tugend praktizieren, die ich euch empfehle, mit aller Freude, in einem Leben voller Entsagung und Aufopferung. Es ist für mich eine große Freude zu sehen, wie vornehm ihr Charakter wird, wie sehr ihre Mission geschätzt und beschützt wird. Gute Menschen, mit gutem und starkem Willen, vereint euch, um das Werk der Verkündigung der Nächstenliebe breitflächig weiter zu führen. In der Ausübung dieser Tugend selbst werdet ihr die Belohnung erfahren. Es gibt keine geistige Freude, die diese Belohnung nicht schon im irdischen Leben erfüllen wird. Seid vereint, liebet euch untereinander nach den christlichen Grundsätzen. So sei es!  

- Hl. Vinzenz von Paul (Geist).
Paris, 1858.


Auszug aus dem Kapitel XIII - Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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