quinta-feira, 10 de outubro de 2013

DER GLAUBE UND DIE NÄCHSTENLIEBE

Neulich sagte ich euch, meine geliebten Kinder, dass die Nächstenliebe ohne den Glauben nicht genügt, um eine soziale Ordnung unter den Menschen aufrecht zu erhalten, die sie glücklich machen könnte. Ich hätte auch sagen können, dass die Nächstenliebe ohne den Glauben unmöglich ist. Ihr werdet sehr wohl selbst unter Menschen, die keiner Religion angehören, den Antrieb zur Güte finden. Die nachdrückliche Nächstenliebe, die nur mit Entsagung und mit einem dauerhaften Opfer aller egoistischen Interessen praktiziert wird, lässt sich dennoch nur durch den Glauben inspirieren. Denn nichts anderes darüber hinaus ermöglicht es, das Kreuz dieses irdischen Lebens mit Mut und Beharrlichkeit zu tragen.

Ja, meine Kinder, es ist zwecklos, dass der vergnügungsgierige Mensch in Bezug auf sein irdisches Schicksal sich zu betrügen versucht, in dem er behauptet, dass es ihm erlaubt ist, sich nur mit seinem Glück zu beschäftigen. Es ist wahr, dass Gott uns erschaffen hat, um in der Ewigkeit glücklich zu sein. Das irdische Leben soll dennoch einzig und allein unserer moralischen Vervollkommnung dienen, die mit Hilfe unseres Körpers und der materiellen Welt leichter zu erlangen ist. Denn ohne die gewöhnlichen Schicksalsschläge des Lebens, die Verschiedenartigkeit euerer Interessen, euerer Vorlieben und euerer Bedürfnisse in Betracht zu ziehen, stellt das auch ein Mittel dar, euch, in dem ihr die Nächstenliebe ausübt, zu  vervollkommnen. Und in der Tat wird euch der Erhalt der Harmonie zwischen so unterschiedlichen Elementen erst möglich sein, wenn ihr Zugeständnisse und gegenseitiges Opfer erbracht habt.

Ihr habt allerdings Recht zu behaupten, dass die Glückseligkeit den Menschen auf dieser Welt vorgesehen ist, dennoch nur, wenn sie diese suchen, jedoch nicht in den materiellen Genüssen, sondern in dem Guten. Die Geschichte des Christentums erzählt von Märtyrern, die mit Freude in ihr Martyrium gegangen sind. In euerer heutigen Gesellschaft sind weder der Scheiterhaufen des Märtyrers, noch das Leben zu opfern mehr notwendig, um Christ zu sein, sondern vielmehr einzig und allein das Opfer eueres Egoismus, eueres Stolzes und euerer Eitelkeit. Ihr werdet siegen, sofern der Glaube euch trägt und die Nächstenliebe euch inspiriert. 

- Schutzgeist.
Krakau, 1861. 


Auszug aus dem Kapitel XI - Liebe deinen Nächsten wie dich selbst - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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