segunda-feira, 28 de outubro de 2013

Der Hauptweg, der zu Gott führt

13. Ich heiße Nächstenliebe, Caritas. Die Nächstenliebe ist der Hauptweg, der zu Gott führt. Folgt der Nächstenliebe nach, denn dies ist das von euch allen zu erstrebende Ziel.

Ich war heute in meinem üblichen Morgenspaziergang wieder unterwegs und komme mit unglücklichem Herzen, um euch etwas zu sagen.  

Oh, meine Freunde, wie viel Elend, wie viele Tränen und wie viel habt ihr noch zu tun, um sie zu trocknen! Ohne Erfolg habe ich versucht, diese armen Mütter zu trösten, indem ich in ihre Ohren sagte: „Mut! Es gibt gütige Herzen, die sich um euch kümmern. Ihr werdet nicht im Stich gelassen. Habt Geduld! Gott existiert und ihr seid Seine geliebten Kinder, Seine Auserwählten.“ Sie schienen mich zu horchen und schauten in meine Richtung mit ihren großen verängstigten Augen hin. Ich las in ihren Gesichtern, dass der Körper ‐ dieser Tyrann des Geistes ‐ Hunger hatte. Und auch wenn meine Worte ihr Herz etwas beruhigt haben, konnten sie nicht den Magen befriedigen. Ich sagte erneut: „Mut! Mut!“ Und eine arme, noch sehr junge Mutter, die ein kleines Kind stillte, nahm es auf den Arm und hielt es in der Luft, als wenn sie mich darum bitten würde, dieses arme Wesen zu schützen, das ausreichende Nahrung in dieser leeren Brust nicht finden konnte.

Etwas weiter, meine Freunde, sah ich alte Menschen ohne Arbeit und daraus folgend ohne ein Zuhause, heimgesucht von aller Not und allen Leiden. Sie zögerten, für ihr Elend an das Mitleid der Menschen auf der Straße zu appellieren. Denn sie hatten nie gebettelt. Mit meinem Herzen voller Mitgefühl, machte ich mich zu Dienerin für diese armen Leute, da ich nichts Materielles besitze. Ich gehe dann überall hin, um die Wohltätigkeit anzuregen, um die gütigen und mitfühlenden Herzen zu guten Gedanken anzuspornen. Ich komme deswegen zu euch, meine Freunde, um es zu sagen: Es gibt unter euch Menschen in elendem Zustand, deren Korb ohne Brot, deren Herd ohne Feuer, deren Schlafplatz ohne Bettwäsche ist. Ich sage euch nicht, was ihr tun sollt. Ichüberlasse euch die Initiative eueres guten Herzens. Wenn ich euch euer Verhalten diktieren würde, hättet ihr keinen Verdienst an euren guten Taten. Daher sage ich euch nur: Ich bringe den Geist der Nächstenliebe und strecke euch meine Hände zu Gunsten euerer leidenden Geschwister entgegen. 

Aber, wenn ich um etwas bitte, so gebe ich auch viel und ich lade euch zu einem großen Fest ein und ich biete euch den Baum an, von dem ihr alle satt werden könnt! Seht, wie schön er ist, voller Blüten und Früchte! Geht, geht nur, sammelt und nehmt alle Früchte dieses schönen Baumes, der die Wohltätigkeit genannt wird. Und an die Stellen, wo die Äste abgerissen werden, werde ich all eure guten Taten binden, die ihr tun werdet und ich werde den Baum zu Gott bringen, damit Er den Baum wieder neu füllt, denn die Wohltätigkeit ist unerschöpflich. Folgt mir dann, meine Freunde, damit ich euch zu denen zählen kann, die unter dem Stern der Nächstenliebe sich befinden. Seid mutig! Denndie Nächstenliebe wirdeuch durch den Weg des Heils führen.  

- Caritas, Märtyrerin in Rom (Geist).
Lyon, 1861.


Auszug aus dem Kapitel XIII - Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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