terça-feira, 22 de outubro de 2013

DAS SCHERFLEIN DER WITWE

5. Und Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und sah zu, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten. Und viele Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; das macht zusammen einen Pfennig. Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die etwas eingelegt haben. Denn sie haben alle etwas von ihrem Überfluß eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut ihre ganze Habe eingelegt, alles, was sie zum Leben hatte. (Markus XII, 41 – 44; Lukas XXI, 1 ‐ 4).

6. Viele Menschen bedauern, dass sie nicht all das Gute tun können, was sie gerne täten, weil es ihnen an Geld mangelt. Sie sagen, sie wünschen sich Reichtum, nur um einen guten Nutzendaraus zu ziehen. Diese Absicht ist ohne Zweifel lobenswert und kann von einigen sehr aufrichtig gemeint sein. Ist sie aber von allen so uneigennützig gedacht? Gibt es nicht Menschen, die, während sie sehr daran interessiert sind, anderen eine Wohltat zu erweisen, sich dabei aber wohler fühlen würden, wenn sie mit sich selbst anfingen? Denken sie nicht daran, sich selbst etwas mehr Genuss zu erlauben oder den für sie jetzt fehlenden Überfluss ein bisschen zu genießen und wären dann bereit, den Armen den Rest zu spenden? Dieser verborgene Gedanke, der sich vielleicht heimlich im Innern des Herzens befindet, würde, wenn man ihn untersucht, den Verdienst der Absicht auflösen. Denn die wahre Nächstenliebe besteht darin, zuerst an den anderen zu denken und dann an sich selbst. Die größte Nächstenliebe ist es mit eigener Arbeit durch die Nutzung seiner eigenen Kraft, Intelligenz und Fähigkeiten, die Mittel zu finden zu versuchen, die man benötigt, um seine edlen Absichten zu verwirklichen. Das wäre das angenehmste Opfer für Gott. Leider träumt die Mehrheit davon, andererseits mit leichten Mitteln, sofort und ohne Anstrengung reich zu werden. Sie laufen hinter Hirngespinsten her, denn sie hoffen auf eine Entdeckung von Schätzen oder auf eine günstige Gelegenheit, auf eine unerwartete Erbschaft und so weiter. Was würde man von denen sagen, die Unterstützung suchen und hoffen, diese bei den Geistern zu finden? Es steht fest, dass diese Menschen den göttlichen Sinn des Spiritismus weder kennen noch verstehen und noch weniger wissen sie von der Aufgabe der Geister Bescheid, denen Gott erlaubt, mit den Menschen zu kommunizieren. Und gerade deswegen werden sie mit Enttäuschung bestraft.

Wer sich von der Absicht irgendeines persönlichen Interesses befreit hat, soll in seiner Ohnmacht, das gewünschte Gute nicht tun zu können, getröstet sein. Denn er soll sich daran erinnern, dass der von den Armen gegebene Obolus, den sie mit eigenen Entbehrungen opfern, auf der Waage Gottes mehr als das geschenkte Gold der Reichen wiegt, die dies ohne Entbehrungen tun. Die Freude wäre ohne Zweifel sehr groß, wenn man den Bedürftigen reichlich helfen könnte.Wenn das aber nicht möglich ist, sollen wir mit dem zufrieden sein, was wir tun können. Im Übrigen, kann man nur mit Gold Tränen auswischen? Sollen wir nichts tun, weil wir nichts besitzen? Jeder, der wahrhaftig für seine Geschwister nützlich sein möchte, wird Tausende Gelegenheiten dazu finden, diesen Wunsch zu erfüllen. Er soll diese Gelegenheiten suchen und sie werden sich ihm zeigen, in der einen oder anderen Form. Denn es gibt keinen Menschen, der im vollen Besitz seines Bewusstseins nicht irgendeinen Dienst erweisen kann, der nicht jemandem Trost spenden, physisches oder moralisches Leid lindern, ferner sich für etwas Nützliches anstrengen kann. Verfügt man trotz Geldmangel nicht noch über seine Lebenskraft, seine Zeit oder seine Ruhe, um dem anderen etwas davon anzubieten? Auch hier ist der Reichtum der Armen zu finden, das Scherflein der Witwe.

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XIII - Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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