quarta-feira, 18 de setembro de 2013

ÖFFNET DIE AUGEN FÜR DAS LICHT

Menschen, warum beklagt ihr das Unglück, das ihr euch selbst aufgeladen habt? Die heilige, göttliche Moral des Christus habt ihr vernachlässigt. Wundert euch nicht,dass der Kelch des Unheils allerseits übergelaufen ist. 

Das Unbehagen ist überall. Wer könnte daran schuld sein, außer ihr selbst, die ihr ununterbrochen versucht, einer den anderen zu vernichten? Ihr könnt aber ohne das gegenseitige Wohlwollen nicht glücklich sein. Wie kann dennoch dieses Wohlwollen gemeinsam mit Stolz entstehen? Der Stolz ist die Quelle all eueres Leidens. Macht euch an die Arbeit, ihn abzubauen, wenn ihr nicht sehen wollt, dass seine schädlichen Folgen ewig andauern. Es gibt dafür nur ein Mittel, das allerdings unfehlbar ist: Nehmt die Lehre Christi als unveränderliche Richtschnur für euer Verhalten an. Es sind dieselben Grundsätze, deren Interpretation ihr entweder abgelehnt oder verfälscht habt.

Warum bevorzugt ihr eher Dinge, die euch verzaubern, die vor eueren Augen glänzen, als die, welche euer Herz rühren? Warum habt ihr aus dem übermäßigen Laster ein Objekt euerer Begierde gemacht, wogegen ihr auf den wahren und verborgenen Verdienst mit Verachtung blickt? Der ausschweifende Reiche, verloren an Körper und Seele, kann sich überall präsentieren, alle Türen öffnen sich für ihn und alle Hochachtung wird ihm entgegengebracht. Währenddessen sieht man kaum eine Schutzgeste dem guten Mann gegenüber, der für sich arbeitet und davon lebt. Wenn man das Ansehen anderer Menschen nach den Aspekten beurteilt, wie viel Gold sie besitzen oder welchen Namen sie tragen, welches Interesse hätten sie dann, ihre Fehler zu korrigieren? 

Anders wäre es, wenn die vergoldeten Laster von der Mehrheit genauso wie die zerlumpten Bettler verachtet wären. Der Stolz ist aber mild zu jedem, der ihm schmeichelt. Ihr sagt, dieses sei ein Jahrhundert von Lüsternheit und Geld. Ohne Zweifel. Warum habt ihr aber erlaubt, dass die materiellen Bedürfnisse sich über den gesunden Menschenverstand und die Vernunft hinwegsetzen? Warum wünscht sich jeder, besser als sein Bruder zu sein? Die Gesellschaft leidet heute an den Folgen dieser Tatsachen.  

Vergesst nicht, dass ein solcher Zustand immer ein sicheres Zeichen moralischer Dekadenz ist. Wenn der Stolz an seine Grenzen stößt, ist dies ein Anzeichen für einen bevorstehenden Fall, denn Gott verurteilt die Hochmütigen immer. Er lässt sie manchmal emporsteigen, um ihnen Gelegenheit zu geben nachzudenken, unter den Schlägen, die er ihrem Stolz hin und wieder versetzt und um sie zu ermahnen, sich zu ändern. Doch statt Demut zu lernen, empören sie sich. Wenn das Maß schließlich voll ist, bringt er sie vollständig zu Fall und dieser Fall ist um ein Vielfaches stärker als ihr Aufstieg. 

Arme Menschheit, eure Wege sind durch Egoismus verdorben. Habt trotzdem Mut! Gott in Seiner unendlichen Nächstenliebe sendet ein starkes Heilungsmittel für eueren Schmerz, eine unerwartete Hilfe für eueren Kummer. Öffnet die Augen für das Licht. Hier sind die Geistwesen der Verstorbenen gekommen, um euch an eure Pflichten zu erinnern. Sie werden euch aus der erlebten Erfahrung sagen, wie unbedeutend in Anbetracht der Ewigkeit, die Überheblichkeit und Eitelkeit für eure kurze Existenz hier sind. Sie werden euch sagen, dass dort der Größte nur sein wird, derer auf der Erde am kleinsten war. Derjenige, der seinen Bruder zutiefst geliebt hat, wird im Himmel am meisten geliebt werden. Die Mächtigen dieser Welt, die ihre Autorität missbrauchten, werden ihren Knechten gehorsam sein. Die Nächstenliebe und die Demut sind schließlich wie zwei Schwestern, die sich die Hände halten. Sie sind die besten Mittel, um die Gnade des Herrn zu erlangen. 

- Adolphe, Bischof von Algier (Geist).
Marmande, 1862.


Auszug aus dem Kapitel VII - Selig sind, die im Geiste arm sind - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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