terça-feira, 3 de setembro de 2013

DER VERLUST GELIEBTER MENSCHEN

Wenn der Tod eure Familienmitglieder dahinrafft und ohne Einschränkungen die Jüngeren vor den Älteren nimmt, pflegt ihr zu sagen: „Gott ist ungerecht, denn Er opfert jemanden, der stark ist und eine großartige Zukunft vor sich hatte, um diejenigen zu beschützen, die schon viele Jahre voller Enttäuschungen gelebt haben. So nimmt Er jene, welche nützlich sind und lässt andere zurück, die zu nichts mehr taugen. Er bricht das Herz einer Mutter, indem Er ihr das unschuldige Wesen wegnimmt, das ihre ganze Freude war.“

Menschen, in diesem Punkt müsst ihr euch über das Irdische wohl erheben, um zu verstehen, dass das Gute oft da ist, wo ihr meint, das Übel zu sehen und dass die weise Vorsehung dort ist, wo ihr das blinde, unabwendbare Schicksal vermutet. Warum messt ihr die göttliche Gerechtigkeit an dem Wert, den sie für euch hat? Könnt ihr glauben, dass der Herr der Welten euch aus purer Lust und Laune grausame Strafen auferlegen möchte? Nichts geschieht ohne eine bedachte Absicht und was auch immer passiert, alles hat seine Daseinsberechtigung. Wenn ihr jeden Kummer, der euch trifft, besser durchschauen würdet, so könntet ihr darin immer die göttliche Vernunft ‐ ja, eine erneuernde Vernunft – vorfinden. Eure schäbigen Interessen wären nebensächliche Gedanken, die in den Hintergrund treten würden.

Glaubt mir, dass, selbst bei einer Inkarnation von zwanzig Jahren, der Tod einer schamhaften Zügellosigkeit vorzuziehen ist. Denn sie betrüben die ehrwürdigen Familien und zerbrechen die Mütterherzen, mit der Folge, dass das Haar der Eltern frühzeitig ergraut. Der frühe Tod ist oft ein großes Geschenk, das Gott demjenigen gewährt, der stirbt und der somit vom Elend und den Versuchungen verschont bleibt, die ihn vielleicht in den Ruin gestürzt hätten. Wer in der Blüte seines Lebens stirbt, ist keineswegs ein Opfer des Schicksals. Vielmehr erachtet Gott es als sinnvoll für ihn, dass er nicht länger auf der Erde bleibt.

Ihr sagt „es sei ein schreckliches Unglück“, wenn der Faden eines Lebens, das voller Hoffnungen war, so früh durchtrennt wird. Von welchen Hoffnungen sprecht ihr? Von der irdischen Hoffnung, der Verstorbene hätte die Chance gehabt, erfolgreich zu sein und ein Vermögen aufzubauen? Immer dieser engstirnige Blick, dem es nicht gelingt, sich über die Materie zu erheben. Wisst ihr wie das Schicksal dieses Menschen ausgesehen hätte, das euerer Meinung nach so hoffnungsvoll war? Wer sagt euch, dass dieses Leben nicht voller Leid gewesen wäre? Verachtet ihr also die Hoffnungen des zukünftigen Lebens so sehr, dass ihr den Hoffnungen dieses vergänglichen Lebens, das ihr auf Erden führt, den Vorzug gebt? Nehmt ihr also an, dass ein hoher Rang unter den Menschen mehr wert ist, als ein Platz unter den glückseligen Geistern?

Freut euch, statt euch zu beschweren, wenn es Gott gefällt, eins Seiner Kinder aus diesem Tal des Elends wegzuholen. Ist es nicht egoistisch, sich zu wünschen, dass diese Person da bleiben möge, um mit euch zu leiden? Ach, dieser Schmerz ist begreiflich bei demjenigen, der keinen Glauben hat und der im Tod eine Trennung für immer sieht! Ihr Spiritisten aber wisst, dass die Seele freier lebt, wenn sie von ihrer körperlichen Hülle befreit ist. Und ihr Mütter, seid euch bewusst, dass eure geliebten Kinder nah bei euch sind; ja, sie sind sehr nah. Denn ihre fluidalen Körper umgeben euch, ihre Gedanken schützen euch, eure Erinnerung an sie erfüllt sie mit Freude, aber auch euer törichtes Leid bedrückt sie, denn es zeigt Mangel an Glauben und Auflehnung gegen den Willen Gottes.

Ihr, die ihr das spirituelle Leben versteht, hört auf den Schlag eueres Herzens, wenn ihr die geliebten Wesen ruft; und wenn ihr Gott darum bittet, sie zu segnen, werdet ihr jenen mächtigen Trost fühlen, der die Tränen trocknet. Ihr werdet jenes wunderbare Verlangen empfinden, das euch die Zukunft zeigt, welche der erhabene Herr euch versprochen hat.

- Sanson, früheres Mitglied der Pariser Spiritistischen Gesellschaft (Geist).
1863.


Auszug aus dem Kapitel V - Selig sind die Leidtragenden - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec. 

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