sexta-feira, 27 de setembro de 2013

DER VERDIENST UND DIE VERANTWORTUNG

Durch die vollkommen falsche Idee, man könne die eigene Natur nicht verbessern, glaubt der Mensch, von den Anstrengungen befreit zu sein, seine Fehler zu korrigieren, bei denen er freiwillig verweilt. Das würde von ihm sehr viel Beharrlichkeit verlangen. Es ist beispielsweise auch so, dass, wenn der Mensch in Zorn gerät, er fast immer die Entschuldigung in seinem Temperament sucht. Anstatt sich schuldig zu erkennen, schiebt er die Fehler seinem Organismus zu und beschuldigt somit Gott für seine eigenen Fehler. Das ist immer noch die Folge des Stolzes, der sich mit all seinen anderen Unvollkommenheiten vermischt hat.

Es gibt keinen Zweifel daran, dass gewisse Temperamente stärker zur Gewalt neigen, so wie manche flexible Muskeln besser für gewisse Kraftanstrengungen geeignet sind. Denkt aber nicht, dass damit die Hauptursache des Zorns gefunden ist. Glaubt nur nicht, dass der überwiegende Grund der Wut darin zu suchen ist. Seid gewiss, dass der friedfertige Geist, sollte er sich auch in einem kräftigen Körper befinden, immer ein friedfertiges Wesen sein wird und dass der gewalttätige Geist nicht nur dadurch, dass er sich in einem schwachen Körper befindet, milder werden würde. Die Brutalität nimmt nur einen anderen Charakter an. Besitzt der Geist nicht den geeigneten Körper, um die Gewalt ausleben zu können, konzentriert sich die Wut nach Innen, während in anderem Fall sie nach Außen Ausdruck findet.

Der Körper allein verursacht keinen Wutanfall bei jemandem, der ihn nicht schon hat, genauso wenig verursacht er andere Süchte. Alle Tugenden oder Laster sind eigentümliche Verknüpfungen des Geistes. Wo wären ohne diese der Verdienst und die Verantwortung? Der missgebildete Mensch kann sich nicht umformen, weil der Geist nichts damit zu tun hat. Er kann trotzdem das verändern, was mit dem Geist in Beziehung steht, sofern er einen festen Willen zeigt. Beweist nicht euere Erfahrung, Spiritisten, bis zu welchen Grenzen die Kraft des eigenen Willens gehen kann, aufgrund wahrhafter Veränderungen, die wie Wunder vor eueren Augen erscheinen? Seid euch bewusst,dass der Mensch nur lasterhaft bleibt, weil er lasterhaft bleiben will;dass aber derjenige, der sich bessern will, es stets ohne weiteres tun kann. Anders gedacht würde es das Gesetz des Fortschrittes für die Menschen nicht geben.

- Hahnemann (Geist).
Paris, 1863. 


Auszug aus dem Kapitel IX - Selig sind die Sanftmütigen und die Friedfertigen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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