quinta-feira, 27 de fevereiro de 2014

Niedere Welten und erhabene Welten

8. Die Qualifizierung der niederen und erhabenen Welten ist nicht uneingeschränkt, sondern sehr relativ. Eine Welt ist niederer oder erhabener bezüglich einer anderen, die auf der Leiter des Fortschrittes über oder unter ihr ist.

Wenn man die Erde als Vergleich nimmt, kann man sich eine Vorstellung von einer niederen Welt machen, in der Annahme, dass immer noch Menschen auf dem Niveau wilder Rassen oder barbarischer Völker unter uns zu finden sind. Es sind Spuren des primitiven Zustandes unseres Planeten. Jedenfalls sind die Bewohner in den rückständigeren Welten, in einer gewissen Art, rudimentär. Sie haben die menschliche Gestalt ohne jegliche Schönheit. Ihre Instinkte werden weder durch zarte beziehungsweise wohlwollende Gefühle, noch durch Auffassungen von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit gemäßigt. Die brutale Kraft ist das einzige Gesetz unter ihnen. Da sie keine Industrie und Erfindungen haben, verbringen sie das Leben mit der Suche nach Nahrung. 

Gott verlässt aber keines Seiner Geschöpfe. Tief in der Finsternis der Intelligenz verbirgt sich eine verschwommene mehr oder weniger entwickelte Intuition von einem höchsten Wesen. Dieser Instinkt reicht aus, um sich weiter zu entwickeln als die anderen. Das ist die Vorbereitung für den Aufstieg in ein vollkommeneres Leben. Sie sind keine degradierten Wesen, sondern unwissende Kinder auf dem Weg des Erwachsenwerdens. Zwischen den Entwicklungsstadien gibt es insofern unzählige Stufen, die der Mensch durchläuft. In den reinen, unstofflichen und von himmlischer Herrlichkeit glänzenden Geistern ist deren früheres primitives Wesen genauso sehr schwer zu erkennen, wie in einem erwachsenen Menschen sein Embryo. 

9. In den Welten, die eine hohe Entwicklungsstufe erreicht haben, sind die Umstände des moralischen und materiellen Lebens vollkommen anders als in denen des Lebens auf der Erde. Wie überall, ist dort die Gestalt des Körpers immer die menschliche. Sie ist jedoch verschönert, vervollkommnet und vor allem gereinigt. Ihr Körper hat nichts von der irdischen Stofflichkeit und ist folglich nicht den Bedürfnissen, auch nicht den Krankheiten oder dem Verfall unterworfen, welche aus der Vorherrschaft der Materie resultieren. Die viel feineren Sinne nehmen das wahr, was die Grobstofflichkeit der Organe in unserer Welt verbirgt. Die spezifische Leichtigkeit ihres Körpers ermöglicht eine schnelle und leichte Fortbewegung. Statt beschwerlich über den Boden zu schlurfen, gleiten sie gewissermaßen über die Oberfläche oder sie segeln in der Atmosphäre ohne irgendeine weitere Anstrengung außer der des Willens. Dies geschieht, ähnlich wie man sich die Engel vorstellt oder wie man sich in der Antike die Manen in den Champs‐Elysees vorgestellt hat. Die Menschen in den glückseligen Welten behalten nach ihrem Belieben die Gestalt ihrer vergangenen Existenzen. Sie erscheinen ihren Freunden so wie diese sie gekannt haben, dennoch strahlend von göttlichem Licht, verwandelt durch die inneren Empfindungen, die fortwährend erhaben sind. An Stelle von blassen und durch Leiden und Leidenschaften gezeichnete Gesichter, leuchten die Intelligenz und das Leben derart auf, dass Maler diesen Glanz als Aureole oder Heiligenschein darstellten. 

Der geringe Widerstand, den die Materie den fortgeschrittenen Geistern leistet, ermöglicht eine schnelle Entwicklung der Körper und verkürzt ihre Kindheit oder hebt sie fast auf. Das Leben, befreit von Sorgen und Angstgefühlen, ist verhältnismäßig viel länger als das auf der Erde. Die Langlebigkeit steht grundsätzlich im Verhältnis zu dem Grade des Fortschrittes der Welten. Der Tod unterliegt dort nicht dem Grauen des Zerfalls. Statt Entsetzen zu verursachen, wird er als eine glückliche Verwandlung angesehen, weil Zukunftsängste nicht existieren. Da die Seele während des Lebens nicht in eine enge Materie eingezwängt ist, strahlt sie. Sie genießt eine Klarheit, die sie in einen nahezu dauerhaften Zustand der Befreiung versetzt und ihr die freie Übertragung des Gedankens ermöglicht.

10. In diesen glückseligen Welten werden die immer freundschaftlichen Beziehungen von einem Volk zu einem anderen nie durch den Ehrgeiz gestört, seinen Nachbarn zu beherrschen und auch nicht durch daraus resultierende Kriege. Es gibt weder Sklavenhalter, noch Sklaven, noch von Geburt an Privilegierte. Nur die moralische und vernunftbegabte Überlegenheit bestimmt die verschiedenen Zustände und gilt als einzige Hoheit. Die Autorität von jemandem wird immer geachtet, weil sie nur aufgrund von Verdienst verliehen und immer im Einklang mit der Gerechtigkeit ausgeübt wird. Der Mensch versucht sich nicht über den Menschen zu erheben, sondern über sich selbst, indem er sich weiter entwickelt. Sein Ziel ist es, die Kategorie der reinen Geister zu erreichen. Dieser unablässige Wunsch ist für ihn keine Qual, sondern ein edles Streben, das ihn mit Inbrunst zum Lernen verleitet, um den reinen Geistern ähnlich zu werden. Alle zärtlichen und erhabenen Empfindungen der menschlichen Natur befinden sich dort erhöht und gereinigt. Hass, schäbige Eifersucht und die niedere Gier des Neides sind dort unbekannt. Ein Band der Liebe und der Brüderlichkeit vereinigt alle Menschen. Die Stärkeren helfen den Schwächeren. Sie besitzen etwas in größerer oder kleinerer Menge, je nachdem, in welchem Maße sie es sich durch ihre Vernunftbegabung auch erworben haben. Niemand leidet dennoch Mangel am Notwendigen, da sich dort niemand zur Abbüßung befindet. Mit einem Satz: Die Schlechtigkeit gibt es dort nicht.

11. In euerer Welt habt ihr die Schlechtigkeit nötig, um das Gute zu spüren; die Nacht, um das Licht zu bewundern; die Krankheit, um die Gesundheit zu schätzen. In den erhabenen Welten sind solche Gegensätze nicht notwendig. Das ewige Licht, die ewige Schönheit und die ewige Gemütsruhe der Seele verschaffen eine ewige Freude, die nicht durch Angstgefühle des materiellen Lebens oder durch Kontakt mit den niederen Bosheiten, die dort keinen Zugang haben, gestört wird. Der menschliche Geist hat große Schwierigkeiten dies zu verstehen. Er war sehr erfinderisch, um sich die Qualen der Hölle auszumalen, konnte sich aber nie die Freude des Himmels vorstellen. Aber warum das? Da er in einem niederen Zustand ist, hatte er nur Leiden und Elend erfahren und die himmlische Helligkeit konnte er nicht einmal ahnen. Er kann deswegen nur über etwas sprechen, das er kennt. Je mehr er sich jedoch erhebt und reinigt, desto mehr erleuchtet sich sein Horizont und er versteht das Gute, das er vor sich hat, ebenso, wie er das Schlechte verstand, das hinter ihm bleibt.

12. Die glückseligen Welten sind jedoch keineswegs privilegierte Welten. Da Gott nicht für irgendeines Seiner Kinder Partei ergreift, gibt Er allen die gleichen Rechte und die gleichen Fertigkeiten, um diese Welten zu erreichen. Er lässt alle vom gleichen Standpunkt aus anfangen und gibt keinem mehr als den anderen. Die hohen Kategorien sind für alle erreichbar. Es liegt nun an ihnen, durch ihre Arbeit dorthin zu gelangen, sie schneller zu erreichen, oder über Jahrhunderte hinweg in dem Morast der Menschheit untätig zu bleiben. (Zusammenfassung der Lehre aller erhabenen Geister bezüglich dieses Themas.)

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel III - In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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