segunda-feira, 10 de fevereiro de 2014

Das neue Zeitalter

9. Gott ist einzig und Moses ist der Geist, den Er gesandt hat, um sich durch seine Sendung bekannt zu machen, nicht nur bei den Hebräern, sondern auch bei den Heiden. Das hebräische Volk war das Instrument, von dem Gott Gebrauch gemacht hat, um sich zu offenbaren: durch Moses und durch die Propheten. Die Schicksalsschläge, durch die dieses Volk ging, waren dazu bestimmt, die allgemeine Aufmerksamkeit zu erwecken und den Schleier fallen zu lassen, der die Göttlichkeit vor den Menschen verborgen hat. 

Die Zehn Gebote Gottes, durch Moses mitgeteilt, beinhalten den Keim der erweiterten christlichen Moral. Die Erklärungen in der Bibel grenzten ihre Bedeutung ein, weil sie, in ihrer ganzen Reinheit praktisch angewendet, nicht verstanden worden wären. Die Zehn Gebote Gottes sind trotzdem wie eine beleuchtete Giebelfront geblieben, mit der Bestimmung, den Weg zu beleuchten, den die Menschheit gehen sollte. 

Die Moral, von Moses gelehrt, war dem Entwicklungsstand angepasst, auf dem die Völker sich befanden, Völker, für die diese Moral zur Erneuerung vorgesehen war. Diese Völker, halb wild ‐ was die Vervollkommnung ihrer Seele anbelangte ‐, hätten nicht verstehen können, dass man Gott anders anbeten kann als durch Brandopfer und auch nicht verstanden, dass man dem Feind verzeihen soll. Ihre Intelligenz, bemerkenswert hinsichtlich des Materiellen wie auch der Kunst und der Wissenschaft, war moralisch sehr unterentwickelt. Sie hätte sich unter der Führung einer gänzlich geistigen Religion nicht bekehren lassen. Für sie war eine halb materielle Darstellung notwendig, so wie die hebräische Religion sie ihnen angeboten hat. Das Brandopfer sprach ihre Sinne an, während der Gedanke an Gott ihren Geist ansprach.

Christus war der Wegbereiter der reinsten und erhabensten Lehre: der christlichen Moral des Evangeliums. Diese wird die Welt erneuern, die Menschen einander näher bringen und sie zu Brüdern machen. Ihr ist es gegeben, aus allen Herzen, die Mildtätigkeit und die Nächstenliebe hervorquellen zu lassen und unter allen Menschen ein allgemeines Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen. Mit einem Wort, Christus bereitete den Weg für jene Moral, welche die Erde umwandeln und aus ihr eine Wohnung für erhabenere Geister als diejenigen, die sie heute bewohnen, machen wird. Es ist das Gesetz des Fortschrittes, dem die Natur unterworfen ist, das in Erfüllung geht. Der Spiritismus ist dabei der Hebel, dessen sich Gott bedient, um die Menschheit vorwärts zu bringen.  

Die Zeit ist gekommen, in der die moralischen Gedanken sich entwickeln sollen, um die von Gott geplanten Fortschritte zu verwirklichen. Sie sollen dem gleichen Weg folgen, den die Gedanken der Freiheit gegangen sind, die ihre Vorläufer sind. Man soll aber nicht glauben, dass diese Entwicklung ohne Kämpfe verwirklicht wird. Nein, die moralischen Gedanken benötigen Erschütterungen und Auseinandersetzungen, um die Reife zu erreichen und um die Aufmerksamkeit der Masse auf sich zu ziehen. Ist das einmal erreicht, werden die Schönheit und die Heiligkeit der Moral die Geister rühren und sie werden sich für eine Wissenschaft interessieren, die ihnen den Schlüssel des zukünftigen Lebens gibt und ihnen die Türe der ewigen Seligkeit öffnet. Moses eröffnete den Weg; Jesus setzte das Werk fort; der Spiritismus wird es vollenden. 

- Ein israelischer Geist.
Mulhouse, 1861.


Auszug aus dem Kapitel I - Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz aufzulösen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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