sábado, 1 de fevereiro de 2014

Fürbitte für die Verstorbenen und für die leidenden Geister

18. Die leidenden Geistwesen bitten um Gebete. Es ist ihnen nützlich, wenn sie spüren, dass wir an sie denken und so fühlen sie sich weniger verlassen und weniger unglücklich. Das Gebet wirkt sogar direkter auf sie: Es hebt ihren Mut, ermutigt sie durch Reue die Verbesserung und die Wiedergutmachung anzustreben. Es vermag sie damit von schlechten Gedanken abzulenken. In diesem Sinne kann das Gebet nicht nur ihre Leiden erleichtern, sondern auch verkürzen.

19. Viele Menschen lehnen die Fürbitte für die Verstorbenen ab. In ihrem Glauben gibt es für die Seele nur zwei Alternativen: Entweder ist sie gerettet oder zur ewigen Qual verdammt. In dem einen wie in dem anderen Fall wäre das Gebet also für sie nutzlos. Ohne darüber diskutieren zu wollen, nehmen wir für einen Augenblick, die Wirklichkeit der ewigen und unwiderruflichen Qual an, und dass unsere Fürbitten nutzlos sind, um deren Leiden ein Ende zu setzen. Wir fragen uns in dieser Annahme, ob es logisch, barmherzig und christlich ist, die Fürbitte für die Verurteilten abzulehnen? Mögen diese Fürbitten nutzlos sein, die Verurteilten zu befreien, sind sie aber nicht ein Zeichen des Mitleides, das ihre Leiden mildern könnte? Wenn ein Mensch auf der Erde lebenslänglich verurteilt wird, ist es jemandem verboten, selbst wenn er keine Hoffnung auf Gnade hätte, aus Mitleid seine Ketten zu heben, um ihn von diesem Gewicht zu erleichtern? Wenn jemand unter einer unheilbaren Krankheit leidet, ohne Hoffnung auf Heilung, sollen wir ihn ohne Trost allein lassen? Denkt daran, dass sich unter den Verurteilten ein liebender Mensch befinden kann, der ein Freund, vielleicht auch ein Vater, eine Mutter oder ein Kind ist. Könntet ihr, da für diesen nahe stehenden Menschen, nach euerer Auffassung, keine Gnade mehr zu erwarten ist, ihm ein Glas Wasser verweigern, um seinen Durst zu löschen? Oder würdet ihr ihm eine Salbe, um seine Wunden zu heilen, verweigern? Würdet ihr es für ihn nicht genauso tun, wie für einen Gefangenen? Werdet ihr keinerlei Beweis euerer Liebe oder eueres Trostes geben? Nein, das wäre nicht christlich. Das wäre ein Glaube, der das Herz verhärtet, der sich nicht mit dem Glauben eines Gottes vereinbaren lässt, Der die Nächstenliebe an die erste Stelle unter den Pflichten stellt.

Wenn wir die ewigen Strafen ablehnen, bedeutet dies die Verneinung vorübergehender Prüfungen nicht. Gott, in Seiner Gerechtigkeit, würde das Gute und das Böse nicht verstellen. In diesem Fall, wenn die Wirkung des Gebetes verneint wird, wäre die Wirkung des Trostes, der Ermutigung und des guten Rates genauso zu verneinen. Es hieße die Kraft zu verneinen, die wir aus der moralischen Hilfe von denjenigen bekommen würden, die uns lieb haben.

20. Andere Menschen argumentieren aus einem noch spezielleren Grund heraus: der Unwandelbarkeit von Gottes Urteilen. Sie sagen: Gott kann nicht seine Entscheidungen nach den Bitten der Menschen verändern, sonst hätte nichts auf der Erde dauerhaft Bestand. Aus diesem Grund hat der Mensch von Gott nichts zu verlangen, er hat nur Gott zu folgen und Ihn anzubeten. 

Es handelt sich hier um eine irrtümliche Auslegung der Unwandelbarkeit des göttlichen Gesetzes, besser gesagt, die Unkenntnis des Gesetzes, was die zukünftige Bestrafung betrifft. Dieses Gesetz wird durch die Geister des Herrn zu der jetzigen Zeit offenbart, da der Mensch schon reif ist zu verstehen, was im Glauben, der göttlichen Eigenschaften angemessen ist und was nicht.

Nach dem Dogma der absoluten Ewigkeit der Strafen werden dem Schuldigen keine Gewissensbisse und keine Reue angerechnet. Für ihn sind dann alle Absichten, sich zu bessern, vergebens: Er ist für immer und ewig zum Bösen verdammt. Und wenn er nur auf Zeit verurteilt wurde, hebt sich dann die Strafe nach dieser Zeit auf. Wer kann dann aber behaupten, dass er bessere Gefühle danach haben wird? Wer wird voraussagen, dass seine Handlungen nicht genauso boshaft sein werden, wie die früheren zahlreichen Beispiele von Sträflingen auf der Erde, als sie aus dem Gefängnis entlassen wurden? In dem ersten Fall würde man in dem Schmerz der Strafe, einen Menschen belassen, der auf den richtigen Weg zurückgekehrt ist. In dem zweiten Fall würde derjenige belohnt werden, der noch schuldig ist. Das Gesetz Gottes ist bedachter als dieses. Es ist immer folgerichtig, gerecht und barmherzig, und bestimmt keine Strafdauer, welche Strafe auch immer sei. Es lässt sich so sich zusammenfassen:

 21: „Der Mensch trägt immer die Konsequenz seiner Fehler. Es gibt keine Übertretung der Gottesgesetze, die ohne die entsprechende Bestrafung bleibt.
Die Härte der Strafe entspricht der Schwere des Fehlers.
Die Strafdauer ist für jeglichen Fehler unbestimmt, und hängt von der Reue des Schuldners und seiner Rückkehr zum Guten ab. Die Strafe dauert so lange, wie die Hartnäckigkeit im Schlechten existiert, sie würde ewig sein, wenn die Hartnäckigkeit ewig wäre; sie ist von kurzer Dauer, wenn die Reue nach kurzer Zeit da ist. 
Sobald der Schuldige um Erbarmen bittet, erhört Gott ihn und schenkt ihm Hoffnung. Aber die einfache Reue genügt nicht, weil die Wiedergutmachung notwendig ist. Deswegen wird der Schuldige unter neue Prüfungen gestellt, unter denen er mit seiner Willensfreiheit das Gute tun kann, um seine üblen Taten wieder gutzumachen.
Der Mensch ist also ständig der Richter seines eigenen Schicksals. Er kann seine Leiden verkürzen oder sie für eine unbestimmte Zeit verlängern. Sein Glück oder sein Unglück hängen von seinem Willen ab, das Gute zu tun.“

So ist das Gesetz, ein unveränderliches Gesetz, gemäß Gottes Güte und Gerechtigkeit.

Der schuldige und unglückliche Geist kann sich somit immer selbst retten: Das Gesetz Gottes sagt ihm, unter welchen Bedingungen er handeln kann. Oft fehlen ihm der Wille, die Kraft und der Mut. Wenn wir mit unseren Gebeten ihn zu diesem Willen inspirieren, wenn wir ihn unterstützen und ermutigen, wenn wir ihm mit unseren Ratschlägen das fehlende Licht geben, statt Gott anzuflehen, Er soll das Gesetz aufheben, werden wir Werkzeuge Gottes sein, um Seine Gesetze zu verwirklichen: das Gesetz der Liebe und der Nächstenliebe. Da Er auf diese Weise uns erlaubt mitzuwirken, können wir damit selbst den Beweis unserer Nächstenliebe darbieten.

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel XXVII - Bittet, so wird euch gegeben - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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