quarta-feira, 5 de fevereiro de 2014

Christus

3. Jesus ist nicht gekommen um das Gesetz, nämlich das Gesetz Gottes, aufzulösen. Er ist gekommen, um es zu erfüllen, d. h. es zu entfalten, ihm den wahren Sinn zu geben und es an den Entwicklungsgrad der Menschheit anzupassen. Deswegen befindet sich in diesem Gesetz das Prinzip der Pflichten gegenüber Gott und dem Nächsten, welche die Basis seiner Lehre sind. Dagegen veränderte er das mosaische Gesetz gründlich, sowohl im Inhalt als auch in der Form. Indem er ständig gegen den Missbrauch der äußerlichen Bräuche und gegen die falschen Auslegungen kämpfte, konnte er sie nicht einer noch radikaleren Reform unterziehen, als sie auf diese Worte zu beschränken: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (...) Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ und er fügte hinzu: „In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“

Mit den Worten, dass „Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.“ wollte Jesus sagen, dass es notwendig ist, das Gesetz Gottes vollständig zur Erfüllung zu bringen. Es bedeutet, dass es auf der ganzen Erde praktiziert werden sollte, in seiner ganzen Reinheit, mit allen seinen Erweiterungen und Folgen. In der Tat, wozu hätte die Verkündung dieses Gesetzes gedient, wenn es ein Privileg für einige Menschen oder gar für ein einziges Volk bleiben sollte? Da alle Menschen Kinder Gottes sind, bekommen sie alle, ohne Unterschied, die gleiche Fürsorge.

4. Aber die Rolle Jesu war nicht die eines einfachen moralistischen Gesetzgebers, dessen Worte die ausschließliche Autorität besaßen. Es oblag ihm, die Prophezeiungen, die sein Kommen verkündigt haben, in Erfüllung zu bringen; seine Bedeutung beruhte auf der außergewöhnlichen Natur seines Geistes und auf seiner göttlichen Sendung. Er war gekommen, die Menschen zu lehren, dass das wahre Leben nicht auf der Erde ist, sondern im Himmelreich. Er ist gekommen, ihnen den Weg, der dorthin führt zu zeigen, ihnen die Mittel, sich mit Gott zu versöhnen zu geben und im Verlauf der kommenden Ereignisse diejenigen zu erahnen, die zur
Erfüllung des menschlichen Schicksals benötigt werden. Indessen sagte er nicht alles und in vielen Punkten beschränkte er sich darauf, die Keime der Wahrheiten auszusäen, die noch nicht verstanden werden konnten, wie er selbst bestätigte. Er sprach über alles, aber in einer mehr oder weniger klaren Form. Um den verborgenen Sinn von einigen seiner Worte zu verstehen, wäre es notwendig, dass neues Denken und neue Kenntnisse ihnen den unerlässlichen Schlüssel geben. Es waren gewisse Ideen, die nicht aufkommen sollten, solange der menschliche Geist einen bestimmten Entwicklungsgrad nicht erreicht hat. Die Wissenschaft sollte stark zu dem Aufkommen und der Entwicklung solcher Ideen beitragen. Man sollte nun der Wissenschaft die Zeit zum Fortschreiten geben.  

- Allan Kardec.


Auszug aus dem Kapitel I - Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz aufzulösen - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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