quinta-feira, 29 de agosto de 2013

DIE INKARNATION

GRENZEN DER INKARNATION

24. Welche sind die Grenzen der Inkarnation? 

Die Inkarnation lässt sich gewissermaßen schwer genau eingrenzen, wenn man sich nur auf den Körper bezieht, der die Hülle des Geistes bildet. Denn der Aufbau dieses Körpers wird feinstofflicher, je mehr der Geist sich reinigt. In gewissen Welten, die entwickelter als die Erde sind, ist der Körper weniger stofflich, leichter und nicht so grob und deshalb weniger den Schicksalsschlägen unterworfen. In einem erhabenen Stadium ist er durchsichtig und fast fluidal. Von Grad zu Grad wird er unstofflicher und schließlich verschmilzt sich dieser Körper mit dem Perisprit. Der Geist passt sich der Natur jener Welt an, in die er zum Leben gerufen worden ist und holt sich den angemessenen stofflichen Körper.

Der eigene Perisprit macht somit allmähliche Veränderungen durch. Er wird ätherischer bis zur vollständigen Reinigung, die dem Zustand der reinen Geister entspricht. Wenn besondere Welten als Aufenthalt für weiter entwickelte Geister bestimmt sind, sind sie an diese nicht so wie an die niederen Welten gebunden. Der gelöste Zustand, in dem sie sich befinden, ermöglicht ihnen überall hinzugehen, wohin die ihnen anvertrauten Missionen sie rufen.

Wenn man die Inkarnation unter der materiellen Sichtweise betrachtet ‐ wie es auf der Erde vorkommt ‐, kann man sagen, dass ihre Notwendigkeit sich auf die niederen Welten beschränkt. Es hängt folglich von dem Geist ab, sich mehr oder weniger schnell von diesem Bedürfnis zu befreien, indem er für seine Reinheit arbeitet.

So ist zu bemerken, dass der Zustand des Geistes im entkörperten Zustand ‐ das heißt in der Zeit zwischen den körperlichen Existenzen ‐ im Verhältnis zu der Natur jener Welt steht, die seinem Entwicklungsstadium entspricht. Dabei ist er in dieser Erraticität mehr oder weniger glücklich, frei und aufgeklärt, je nachdem, ob er mehr oder weniger vergeistigt ist.

- Hl. Ludwig (Geist).
Paris, 1859.

IST DIE INKARNATION EINE STRAFE?

25. Ist die Inkarnation eine Strafe und sind nur die schuldhaften Geister ihr unterworfen?

Der Durchgang der Geister durch das körperliche Leben ist notwendig, damit sie mit der Hilfe einer materiellen Handlung die Pläne erfüllen können, deren Ausführung Gott ihnen anvertraut hat. Die Vollstreckung von Gottes Willen ist für sie selbst notwendig, weil die Tätigkeit, die sie zu erfüllen verpflichtet sind, der Entwicklung ihrer Vernunftbegabung hilft. Da Gott allgerecht ist, hält Er alle Seine Kinder gleich. Deswegen gibt Er allen den gleichen Ausgangspunkt, die gleichen Fähigkeiten,die gleichen Verpflichtungen zu erfüllen und die gleiche Freiheit zu handeln. Jedes Privileg wäre ein Vorzug und aller Vorzug eine Ungerechtigkeit. Die Inkarnation ist für alle Geister dennoch nichts anderes, als ein vorübergehender Zustand. Sie ist eine Aufgabe, die Gott ihnen beim Eintritt in das Leben erteilt. Sie dient als erste Prüfung des Gebrauchs ihres freien Willens. Diejenigen, die diese Aufgabe mit Inbrunst erfüllen, erreichen schnell und weniger schmerzlich ihre ersten Stufen der Einweihung und genießen früher die Früchte ihrer Arbeit. Diejenigen, die im Gegenteil dazu, schlecht mit der ihnen von Gott gegebenen Freiheit umgehen, verlangsamen ihren Fortschritt. Sie können wegen ihrer Hartnäckigkeit die Notwendigkeit, sich wieder zu inkarnieren auf unbestimmte Zeit verlängern und so kommt es, dass die Inkarnation zu einer Strafe wird.

- Hl. Ludwig (Geist).
Paris, 1859.

26. Bemerkung von Allan Kardec: Ein gewöhnlicher Vergleich möchte diesen Unterschied zum besseren Verstehen bringen. Der Schüler erreicht die Stufen der Wissenschaft erst, nachdem er alle Klassen, die ihn dorthin führen, durchlaufen hat. Diese Klassen, was immer für eine Arbeit sie auch verlangen, sind ein Mittel, um das Ziel zu erreichen und nicht eine Strafe. Für den fleißigen Schüler scheint die Schulzeit bis dahin schneller und leichter zu vergehen und er trifft auf diesem Weg auf wenige Dornen. Anders geschieht es dem nachlässigen und faulen Schüler, da er zur Wiederholung gewisser Klassen gezwungen ist. Dabei ist nicht die Arbeit jener Klasse eine Strafe, sondern die Verpflichtung, die gleiche Arbeit von vorne wieder anzufangen.

Das geschieht mit dem Menschen auf der Erde. Für den Geist des Wilden, der sich fast am Anfang des geistigen Lebens befindet, ist die Inkarnation ein Mittel, seine Vernunftbegabung zu entwickeln. Andererseits ist sie eine Bestrafung für den aufgeklärten Menschen, bei dem der moralische Sinn weit gehend entwickelt ist. Denn er sieht sich in der notwendigen Situation, seinen Aufenthalt in einer niederen und unglücklichen Welt zu verlängern. Er ist gezwungen, die Abschnitte seines körperlichen Lebens voller Angstgefühle von vorne wieder anzufangen, auch wenn er schon sein Ziel hätte erreichen können. Wer im Gegenteil sehr eifrig für seine moralische Entwicklung arbeitet, kann nicht nur die Dauer der materiellen Inkarnation verkürzen, sondern auch die Zwischenstufen, die ihn von den erhabenen Welten trennen, auf einmal erreichen.

Könnten nicht die Geister nur einmal auf einem bestimmten Planeten inkarnieren und in unterschiedlichen Entwicklungsebenen ihrer verschiedenen Existenzen erfüllen? 

Diese Auffassung wäre nur zulässig, wenn alle Menschen auf der Erde auf demselben intellektuellen und moralischen Niveau wären. Die Unterschiede, die zwischen ihnen existieren, von wilden bis zu zivilisierten Menschen zeigen die Stufen, die sie erreichen sollen. Die Inkarnation soll einen nützlichen Zweck haben. Nun, welchen Zweck hätten die kurzlebigen Inkarnationen von Kindern, die im zarten Alter sterben? Sie hätten ohne Nutzen für sich und für die anderen gelitten. Gott, Dessen Gesetze von souveräner Weisheit sind, bewirkt allerdings nichts Nutzloses. Durch die Reinkarnation auf der gleichen Welt wollte Er, dass die gleichen Geister, indem sie wieder miteinander in Verbindung treten, die Möglichkeit erlangen, ihre gegenseitigen Fehler wieder gutzumachen. Wegen ihrer vorherigen Beziehungen wollte Er einerseits die Familienbande auf eine spirituelle Basis setzen und andererseits die Prinzipien des Zusammengehörigkeitsgefühls, der Brüderlichkeit und der Gleichheit auf ein natürliches Gesetz stützen.


Auszug aus dem Kapitel IV - Keiner kann das Reich Gottes sehen, wenn er nicht wiedergeboren wird - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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