sábado, 31 de agosto de 2013

DAS ÜBEL UND SEIN AUSWEG

Ist eure Erde also ein Ort des Genusses, ein Paradies der Freude? Erreicht die Stimme des Propheten eure Ohren nicht mehr? Hat sie nicht hinausgerufen, dass es Tränen und Zähneknirschen für diejenigen gäbe, die in diesem Tal des Leidens geboren würden? Ihr, die ihr hier lebt, seid gefasst auf quälende Tränen und bitteres Leid! So stechend und tief eure Schmerzen auch sein mögen, richtet eueren Blick zum Himmel und preiset den Herrn, dass Er euch hat prüfen wollen! ... O Menschen! Werdet ihr die Macht eueres Herrn denn nur erkennen, wenn Er die Wunden eueres Körpers geheilt und eure Tage mit Seligkeit und Glück gekrönt hat? Werdet ihr Seine Liebe nur erkennen, wenn Er eueren Körper mit aller Glorie verziert und ihm Glanz und Pracht gegeben hat? Folgt euerem Vorbild nach, das euch gegeben wurde und das in der letzten Stufe der Abscheulichkeit und der Erbärmlichkeit, auf einem Müllhaufen geworfen, zu Gott sagte: „Herr, ich habe alle Wonnen des Reichtums kennen gelernt und Du hast mich in die völlige Armut zurückversetzt; danke, danke, mein Gott, dass Du Deinen Diener hast prüfen wollen!“ Bis wann werden eure Blicke am Horizont stehen bleiben, der durch den Tod gekennzeichnet ist? Wann wird eure Seele endlich den Wunsch verspüren, sich jenseits der Grenzen eines Grabes aufzuschwingen? Und wenn ihr auch ein ganzes Leben lang weinen und leiden müsstet, was wäre das vor der ewigen Herrlichkeit, die demjenigen bereitgehalten wird, der die Prüfung mit Glaube, Liebe und Resignation erduldet hat? Sucht daher den Trost für eure Übel in der Zukunft, die Gott euch bereitet und sucht ihre Ursachen in der Vergangenheit. Und ihr, die ihr am meisten leidet, haltet euch für die Glückseligen dieser Erde. 

Im nicht‐inkarnierten Zustand, als ihr noch durch das All schwebtet, habt ihr eure Prüfungen ausgewählt, weil ihr euch für stark genug hieltet, diese zu erdulden. Warum jetzt klagen? Ihr, die ihr um Reichtum und Ruhm gebeten habt, wolltet den Kampf gegen die Versuchung aufnehmen und sie besiegen. Ihr, die ihr gebeten habt, mit Leib und Seele gegen das moralische und das physische Übel anzukämpfen, wusstet, je härter die Prüfung ausfiele, desto glorreicher wäre der Sieg. Ihr wusstet außerdem, dass sich, falls ihr triumphiert, ‐ selbst wenn euer Fleisch auf einen Müllhaufen geworfen würde‐, aus ihm nach dem Tod eine strahlend glänzende Seele befreien würde, gereinigt durch die Erlösung der Abbüßung und des Leides. 

Welches Hilfsmittel sollte man nun denjenigen anbieten, die von grausamen Besessenheiten und quälendem Übel heimgesucht werden? Nur eines ist unfehlbar: der Glaube, der Blick zum Himmel. Wenn ihr in einem Anfall grausamsten Leides Hymnen für den Herrn singt, wird euch der Engel an euerem Kopfende mit der Hand das Zeichen der Erlösung geben und den Platz zeigen, den ihr eines Tages einnehmen werdet ... Der Glaube ist das sichere Heilmittel für das Leid. Er zeigt immer den Horizont der Unendlichkeit, vor dem die wenigen dunklen Tage der Gegenwart verblassen. Fragt uns daher nicht mehr, welches Heilmittel dieses Geschwür oder jene Wunde, diese Versuchung oder jene Prüfung heilen kann. Erinnert euch daran, dass derjenige, der glaubt, durch die Hilfe des Glaubens stark ist; dass wer andererseits auch nur einen Augenblick an seiner Wirkung zweifelt, derart sofort bestraft wird, weil er in dem Moment auch die schmerzvollen Qualen des Kummers spürt.  

Der Herr hat all diejenigen, die an Ihn glauben, mit seinem Siegel gekennzeichnet. Christus hat euch gesagt, der Glaube könne Berge versetzen. Ich sage euch, dass diejenigen, die leiden und durch einen starken Glauben gestützt werden, in Seinem Schutz stehen und nicht mehr leiden werden. Die Augenblicke der stärksten Schmerzen werden für ihn die ersten Vermerke einer glückseligen Ewigkeit sein. Die Seele wird sich in einer Weise vom Körper ablösen, dass sie, noch während er sich unter Krämpfen windet, in himmlische Regionen schweben und mit den Engeln Hymnen zum Dank und zu Ehren Gottes singen wird.

Glückselig sind diejenigen, die leiden und weinen! Ihre Seelen sollen sich erfreuen, denn sie werden von Gott erfüllt werden.

- Hl. Augustinus (Geist).
Paris, 1863. 


Auszug aus dem Kapitel V - Selig sind die Leidtragenden - aus dem Buch „Das Evangelium im Lichte des Spiritismus“ - Allan Kardec.

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